bis 2030 zu erreichen. Stichwort Gebäudesanierung – das ist schon angesprochen worden –: Da haben wir unsere Emissionen bereits um 42 Prozent senken können. Die Sanierung von Altbauten hat, glaube ich, das größte Potenzial. Bei den Neubauten oder bei den Privaten müssen wir, glaube ich, fast schon aufpassen, dass wir an den Regulierungsschrauben bei der Wohnbauförderung nicht zu weit drehen, weil wir zumindest in Oberösterreich schon beinahe eine Flucht aus der Wohnbauförderung haben und parallel dazu das Faktum, dass die Häuslbauer diese Beratungsangebote für Energieeffizienz kaum mehr nutzen.
Traurig ist, dass sich im selben Zeitraum, nämlich von 1990 bis 2014, der Emissionsausstoß im Bereich Verkehr um über 56 Prozent gesteigert hat, bei der doppelten Zahl an zugelassenen Kraftfahrzeugen. Das liegt aber auch an einer Raumordnungspolitik, die wir uns, wie ich meine, sehr genau anschauen müssen; es braucht eine bundesweite strategische Raumplanung mit Einbindung der Bundesländer, um auch die Zersiedelung in den Griff zu bekommen.
Die E-Mobilität ist schon angesprochen worden. Ich glaube, dass wir unser derzeitiges Mobilitätsverhalten nicht eins zu eins auf E-Mobilität werden übertragen können, weil auch der Strom letztendlich irgendwo produziert werden muss. Es braucht, wie ich meine, weiterhin einen starken Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dieses Förderungspaket für E-Mobilität im Ausmaß von 72 Millionen € ist aber eine ganz, ganz wichtige Impulsförderung, gerade auch für den privaten Bereich.
Der vierte Punkt: Ich glaube, wir brauchen auch mehr Geld für lokale und regionale Initiativen. Als Mandatar aus dem Bezirk Freistadt möchte ich noch einmal ein Projekt aus unserem Bezirk kurz skizzieren. Wir haben vor zehn Jahren den Energiebezirk Freistadt gegründet, einen gemeindeübergreifenden Verein, der Bewusstseinsarbeit für Klima- und Energiepolitik betreibt. Eine lokale Energiegemeindegruppe betreibt Energieberatung. Diesem Verein ist es mit der Helios GmbH in den letzten Jahren gelungen, das größte virtuelle Sonnenstromkraftwerk in Österreich zu errichten, über 250 Einzelfotovoltaikanlagen auf einer Gesamtfläche von 40 000 Quadratmetern Kollektorfläche. Das entspricht einer Energieleistung, mit der wir ungefähr 1 500 Haushalte im Bezirk mit Strom versorgen können. Das sind Initiativen, die vor Ort gemeinsam mit den Menschen entwickelt worden sind, die auch im Bewusstsein der Bevölkerung stark verankert sind.
In diesem Herbst haben wir in 20 von 26 Gemeinden Doppel-E-Ladestellen errichten können. In zehn Gemeinden wird mittlerweile ein E-Auto in Form von Car-Sharing-Projekten genutzt, über 150 Menschen haben sich bereits eingetragen.
Mit viel Engagement, kreativen Projekten und unterschiedlichen Fördertöpfen ist es gelungen, da viel auf die Beine zu stellen. Wenn es aber um die großen Fördersummen geht, dann haben lokale Initiativen leider sehr oft das Nachsehen. Wir haben gemeinsam mit der Region Großschönau im Waldviertel versucht, ein Projekt für die Vorzeigeregion Energie einzureichen. Inhaltlich hat man uns bestätigt, und wir wurden bestens ausgewiesen, nur Geld haben wir keines bekommen. Zum Zug gekommen sind die großen Energieversorger.
Ich denke, dass es diese lokalen und regionalen Initiativen sind, die direkt sichtbar für die Menschen in den Gemeinden vor Ort jeden Tag einen Transformationsprozess mit einleiten, und deswegen, glaube ich, sollten diese kleinen Projekte gegenüber großen Projekten nicht benachteiligt werden. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zum Abschluss: Es gibt zum Glück nur mehr wenige Zweifler am Klimawandel, nur mehr wenige Ansagen wie die von Donald Trump, dass China den Klimawandel erfunden hat, um die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie zu schwächen, oder jene des oberösterreichischen Landeshauptmann-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite