ressieren, dass wir Sportvereine adressieren – das Angebot muss einfach stimmen. Dann nehmen auch Eltern dieses Angebot gerne an.
Ich habe es ja erleben dürfen. Ich war vor Kurzem in Graz zu Gast in ganztägigen Schulen, verschränkten Schulen, offenen Formen. Manchmal sind auch verschränkte Formen und offene Formen an einem Standort gebündelt. – Schlau! Damit ist wirklich Wahlfreiheit für die Eltern gegeben. Sie können entscheiden, ob sie die Kinder in die offene oder die verschränkte Form geben, und können sich dabei einfach den Bedürfnissen ihrer Kinder entsprechend einstellen und sich danach richten. Es muss uns also gelingen, ein gutes Angebot zu gestalten. Dann werden die Eltern das auch gerne annehmen, und die Schülerinnen und Schüler werden begeistert sein.
Ich habe mit den Jugendlichen und den Kindern an dieser Grazer Schule gesprochen. Alle haben mir einhellig gesagt, dass es ihnen voll taugt, weil sie ihre Freunde da haben. Mit denen können sie ihre Freizeit verbringen oder auch lernen. Und sie haben mir auch bestätigt, dass es über weiteste Strecken gelingt, dass sie ohne Schultasche heimgehen, weil sie in der Schule lernen, weil sie die Hausübung dort machen, weil das ausreichend ist und gutes Lernen dort gelingen kann. Das habe ich in vielen anderen Schulen auch gesehen, nicht nur in Graz, sondern auch in anderen österreichischen Schulen. Da kann viel gelingen, aber wir müssen diese Angebote schaffen.
Was dieses Projekt leisten kann, ist, den Schulstandorten, den Schulerhaltern, denn die müssen sich gemeinsam überlegen, wie sie die Schule gestalten wollen, die Möglichkeit zu geben, das auch umzusetzen. Das ist ein Investitionspaket räumlicher, infrastruktureller Natur und personeller Natur. Es ist klar, dass ganztägige Schule Raum braucht – Raum, um innovativ zu gestalten, um Sportplätze zu haben, auf denen sich die Kinder auch austoben können, Raum, dass es auch eine Mensa geben kann. Mittagessen ist schon ein Thema! All jenen, die behaupten, die Kosten dafür wären kein Thema, muss ich das in Abrede stellen. Das wird deutlich, wenn man sich die Schulen ansieht. Die Kohorten an dieser Grazer Schule waren wirklich eindeutig. Da gab es die verschränkte und die offene Form, und auf meine Nachfrage nach dem sozialen Hintergrund der Kinder in der verschränkten Form, warum da schlichtweg weniger Migrantenkinder und weniger Kinder aus sozial schwächeren Familien drinnen waren, war die Antwort, dass es das Mittagessen sei. Das ist also schon ein ernst zu nehmender Punkt. Wir müssen also auch Räume für das Mittagessen schaffen, für eine Mensa, für eine Küche naturgemäß und für vieles andere mehr.
Es ist aber auch ein personelles Paket. Wir brauchen für die Freizeitgestaltung Freizeitpädagogen, die dafür ausgebildet sind. Da kann es im Übrigen auch die Bewegungspädagogen geben für die zusätzliche Turnstunde am Tag. Da kann also vieles eingebracht werden, untergebracht werden, Förderbedarf kann besonders adressiert werden und Unterstützungsbedarf detto.
Wir müssen mutig gestalten. Ich glaube, das ist das Wichtige dabei. Wir müssen mutig gestalten. Wir müssen unsere Pädagoginnen und Pädagogen motivieren, vielleicht auch ein Stück weit neu zu denken und sich drüberzutrauen. Darum geht es am Ende des Tages.
In der Debatte ist immer wieder die nicht vorhandene Wahlfreiheit im Raum gestanden. 40 Prozent sind unser Ziel – 40 Prozent! Wer da von Zwang redet, den verstehe ich wirklich nicht. 40 Prozent sind leider bei Weitem nicht ausreichend, da bin ich schon dabei. Da bräuchte es viel mehr, aber es ist ein Beginn, die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in ganztägigen Schulformen in einem Umkreis von 20 Kilometern zu verdoppeln. Dieses Angebot bis 2025 schaffen zu wollen, ist ein erster wichtiger Schritt. Wir müssen begleitend evaluieren, aber eines weiß ich auch: Ich werde alles daransetzen, wenn sich das bewährt – und es wird sich bewähren, da bin ich zutiefst davon überzeugt –, dass wir diese Finanzierung naturgemäß weiter haben werden und hochhalten können. Das
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