BundesratStenographisches Protokoll863. Sitzung / Seite 176

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Außerdem möchte ich schon betonen, dass wir ganz, ganz viele ganz tolle Lehrer und Lehrerinnen haben, und wir haben auch schon ganz, ganz viele tolle Schulen.

Zum Thema Digitalisierung: Das ist mir sehr wichtig, Digitalisierung nehme ich sehr ernst! Ich bin ja selbst Technologin und habe natürlich auch einen Zugang zu diesen tech­nologischen Innovationen. Wir arbeiten zur Zeit an einer Gesamtstrategie zum Thema Digitalisierung in der gesamten Komplexität, die (in Richtung Bundesrat Stögmüller) Sie ja angerissen haben; die werden wir Anfang des nächsten Jahres auch vorstellen. Wir haben aber wirklich gerade im Bereich der Open Educational Resources super Lern­materialien gefunden  hoch innovativ, hoch interaktiv, gut gestaltet.

Beim E-Book haben wir Verbesserungsbedarf, das wissen wir, das war der erste Schritt. Wir wissen auch, dass wir sehr viel interaktiver und ergänzender zum Schulbuch sein müssen, um da einfach die Jugendlichen im Besonderen zu adressieren, denn das, was ich in diesen Schulen schon gesehen habe, ist, dass die Begeisterung, mit diesen Tools zu arbeiten, hoch ist. Plötzlich ist die Begeisterung, die Motivation dafür, eine Haus­übung zu machen, da. Das muss uns gelingen. Das kann aber alles eingepflegt werden, auch beim Thema Autonomie und in dem großen Projekt, das wir nächstes Jahr vorha­ben. Das soll alles möglich werden.

Das spricht ja dieser Bildungsbericht auch so stark an: Gebt den Pädagoginnen und Pä­dagogen Freiheit, da wirklich gut zu gestalten! Es geht um die Innovation in der Päda­gogik, und das werden wir jedenfalls adressieren.

Es geht auch darum, sehr viel individualisierter zu unterrichten. Da sind wir wieder in der Autonomie, da sind wir wieder in der Digitalisierung. Talenteförderung gelingt mit di­gitalen Instrumenten ganz besonders gut, das habe ich selbst gesehen.

Wir müssen aber auch – und das zeigt uns dieser Bildungsbericht sehr gut – ganz ge­zielt auf die Herausforderungen der Schulstandorte schauen, insbesondere auch dort, wo besondere Herausforderungen bestehen, sprich: wo besonders viele Kinder sind, die beispielsweise Deutsch nicht als Erstsprache haben; aber auch Inklusion ist da ein Thema.

Ja, wir müssen uns dem stellen, wir müssen da hinschauen, wir müssen die Mittel chan­cengerechter zuteilen. Da ist der Integrationstopf II, den wir hier erstmals entlang eines Chancenindex vergeben, für uns ein Beispiel, wie das funktionieren kann.

Es gibt zwei Indikatoren. Der erste Indikator ist der Pflichtschulabschluss der Eltern und der zweite Indikator ist Deutsch nicht als Erstsprache – und entlang dieser beiden Indikatoren haben wir diese 80 Millionen € für das nächste Schuljahr zugeteilt. Wir wer­den evaluieren und schauen, ob dieser Zuteilungsschlüssel passt oder ob wir noch Ver­besserungsbedarf haben. Wir müssen dort hinschauen, wir müssen wirklich die Res­sourcenallokation entlang des Sozialindex und des Chancenindex steuern.

Ganz kurz zum Thema Volksschule und Elementarpädagogik: Ja, Elementarpädagogik ist wahrscheinlich einer der zentralen Schlüssel zum Erfolg, weil gerade Sprache im Kindergarten ganz leicht und besonders gut vermittelt werden kann. Da müssen wir noch viel, viel stärker hinschauen, auch da muss es uns gelingen, Qualität in die Päda­gogik zu bekommen. Wir haben bereits 96 Prozent der Kinder im fünften Lebensjahr im Kindergarten – das letzte Kindergartenjahr ist ja verpflichtend –, aber die dazugehörige Pädagogik müssen wir noch anpassen. Von den VolksschulpädagogInnen, die im ers­ten Jahr unterrichten, höre ich nämlich immer von dieser Bandbreite an Kompetenzen, die die Kinder mitbringen, wenn sie das erste Mal in die Schule hineingehen, und von diesen irrsinnig großen Unterschieden dabei. Darum müssen wir im Kindergarten, in der Elementarpädagogik wirklich hinschauen, uns da Bildungsziele vornehmen, einen Qualitätsrahmen vornehmen, um diesen Übertritt in die Schule besser zu gestalten.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite