BundesratStenographisches Protokoll865. Sitzung / Seite 60

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dazu ist die Alltagstauglichkeit, und Alltagstauglichkeit bedeutet, dass man Versor­gungs­sicherheit hat – das ist auch Teil des Pakets, das Kollege Rupprechter und ich sozusagen geschnürt und auf die Reise geschickt haben.

Wir haben einerseits die Ankaufsförderungen, die jetzt recht gut zu greifen begonnen haben – ich darf berichten, dass die Entwicklung tatsächlich so ist, dass viel mehr Autos gekauft werden, als das vorher der Fall war –, aber andererseits geht es natür­lich auch um die Ladeinfrastrukturen. Es gibt eine Förderung für private Ladeinfra­struktur, aber auch Förderungen für institutionalisierte Ladeinfrastruktur. Ich denke, das ist auch ganz wichtig. Der Plan ist, dass bis 2020 auf Österreichs Straßen die erforderliche Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Wir haben gute Verbündete: Die ÖBB und die ASFINAG sind auch beauftragt und bereit, diesbezüglich die Dinge in die Hand zu nehmen, sodass wir allein aus diesem Bereich über 150 Ladestationen bekommen werden.

Sie haben es vielleicht verfolgt: Auch private Unternehmen haben sich jetzt entschlos­sen, im Bereich Ladeinfrastruktur aktiv zu werden. Und ich glaube, diese Kombination wird es ausmachen, Alltagstauglichkeit herzustellen.

Ich muss aber auch darauf hinweisen, dass wir bis jetzt wahrscheinlich zu viel über Pkws gesprochen haben, denn wir sehen, dass gleichzeitig gerade auch im Bereich Lasttransporte Elektromobilität ungleich hohe Chancen bekommen wird.

Ich war vor Kurzem bei MAN in Steyr – und es ist kein Zufall, geschätzte Damen und Herren, dass gerade der erste serienmäßige Lkw, der elektrisch betrieben wird, in Österreich gefertigt wird. Wir sind da Vorreiter, wir gehören zu den Besten, wir haben dafür auch die besten Forschungsmittel zur Verfügung, und deshalb ist es so, dass das in Österreich geschieht.

Elektro-Lkws sind gerade im städtischen Bereich eine sehr große Chance, wo kurze Distanzen zu fahren sind, wo die Reichweiten, die jetzt erreicht werden, ausreichend sind. Und das, was du angesprochen hast, stimmt: Die offizielle Reichweite sind 200 Kilometer – sie sagen aber selbst, die tatsächliche Reichweite wird so an die 120 Kilometer betragen. Aber das ist ausreichend, um in jeder größeren Stadt einen Tag lang unterwegs zu sein.

Dabei geht es nicht nur um die Distribution von Gütern, es geht auch um die Müll­abfuhr, um die Feuerwehr. Also die Chancen sind da sehr, sehr groß.

Risiken gibt es natürlich auch. Die Frage der Batterienachnutzung ist eine, die dis­kutiert werden muss, wo es aber meines Erachtens schon sehr zufriedenstellende Lösungen gibt. Es werden die Batterien, die aus den Autos herauskommen, ja nicht gleich endversorgt, sondern anderen Möglichkeiten zugeführt. Es gibt ganz andere Möglichkeiten, im dezentralen Bereich Strom zu speichern.

Das führt mich zum Nächsten: Wir müssen natürlich auch darüber diskutieren, woher dieser Strom kommt, und das bedeutet auch eine ökologische Energiepolitik, ge­schätzte Damen und Herren. Elektromobilität ist eines, ökologische Energiepolitik ist aber meines Erachtens die unbedingt notwendige Ergänzung dieser Politik. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen sowie bei Bundesräten der FPÖ.)

Zum Schluss – etwas, das Herr Bundesrat Pfister angesprochen hat –: Ich darf auch berichten, wie es bezüglich der deutschen Pkw-Maut aussieht: Da sieht es so aus, wie gehabt, um das einmal ganz trocken zu sagen.

Vielleicht noch einmal ganz kurz, wie die Situation vom Beginn weg gewesen ist: Es hat ein Projekt einer politischen Partei eines Bundeslandes im Süden der Bundes­republik Deutschland gegeben. Dieses Projekt hat Ausländermaut geheißen. Diese


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