Es steht im EU-Vorhabensbericht unter anderem drinnen, was Familien in diesem Bereich betrifft. – Also – Entschuldigung! – machen Sie bitte keine Schlagzeilen, in denen es heißt, zum Schutz der Kinder und Jugendlichen oder für ein gerechtes Kindergeld, sondern machen Sie sich für den Erhalt oder eine Überarbeitung des FLAF stark! Das wäre dringend notwendig – und nicht irgendwelche Aktionen auf Kosten der europäischen Grundwerte!
Wir werden diesen Bericht trotz dieser Problemfelder zur Kenntnis nehmen, aber nehmen Sie bitte diese Kritik mit! (Beifall bei den Grünen.)
10.50
Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesministerin Dr. Karmasin. – Bitte, Frau Ministerin.
10.50
Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Kollegen und Kolleginnen! Ich möchte kurz Stellung zu ein paar Punkten nehmen und ein paar für mich wichtige Themenbereiche aus dem EU-Vorhabensbericht herausgreifen – nicht alle kann ich heute beschreiben, aber die wichtigsten.
Erasmus+ ist, denke ich, ein Erfolgsprojekt in Europa, und gerade in der jetzigen Phase der Europäischen Union ist es meiner Meinung nach ganz besonders wichtig, dass Erasmus+ hinsichtlich seiner Notwendigkeit und Wichtigkeit herausgehoben wird. 1,4 Millionen Jugendliche in Europa nutzen dieses Programm jährlich, und es ist etwas sehr Relevantes für junge Menschen, andere europäische Länder kennenzulernen, andere Kulturen kennenzulernen und sich den Einstieg in die Universität oder auch in den Beruf mit Erasmus+ zu erleichtern. – Punkt eins.
Punkt zwei: das große Thema Jugendscreening. – Wir haben uns starkgemacht, dass in allen Ministerien Verantwortliche gefunden werden, die zu diesem Jugendscreening die verantwortlichen Ansprechpartner sind. Es geht dabei darum, alle Gesetze und Vorhaben hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die jungen Menschen zu analysieren. – Ein ganz entscheidender, wichtiger Punkt!
Die außerschulische Jugendarbeit ist in unserem Ressort ein Schlüsselthema. Und das „Jahr der Jugendarbeit“, das letztes Jahr ausgerufen wurde und mit einigen sehr großen und herausragenden Projekten dann auch in den Österreichischen Jugendpreis gemündet ist, wird dieses Jahr fortgeführt, um noch einmal die außerschulische Jugendarbeit in all ihren Facetten und ihrer Wertigkeit herauszuheben. Vor allem im Zusammenhang mit dem gesamten Thema Integration, das vorhin schon angesprochen wurde, ist die außerschulische Jugendarbeit ein zentraler Baustein auf dem Weg, auf dem junge Menschen auf niederschwelligem Niveau in unsere Gesellschaft, in unsere Lebensart, in Sprache, Kultur und Alltäglichkeiten eingeführt werden können.
Das ist meiner Meinung nach ein hervorragendes Instrument auch im Sinne der Integration, aber auch der Gewaltprävention, weil in der außerschulischen Jugendarbeit auch sehr viel im Sinne der Deeskalation, im Sinne der Teamfähigkeit, im Sinne der Kommunikationsfähigkeit unternommen wird, um junge Menschen genau vor den Themen Mobbing, Cyber-Mobbing oder aggressives Verhalten in den Schulen oder in den Jugendzentren zu schützen und sie zu trainieren, dass sie sich wehren. Da denke ich vor allem an junge Mädchen.
In diesem Zusammenhang stehen natürlich alle Aktivitäten der europäischen Jugendplattform „No Hate Speech Movement“, die wir sehr gern mit all unseren Möglichkeiten unterstützen, und auch die Beratungsstelle Extremismus, die mittlerweile ein Vorzeigeprojekt auf europäischer Ebene darstellt, weil sie wirklich hervorragende Präventionsarbeit leistet und der Krisenintervention dient, wenn eine solche notwendig ist.
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