BundesratStenographisches Protokoll866. Sitzung / Seite 65

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Es steht im EU-Vorhabensbericht unter anderem drinnen, was Familien in diesem Be­reich betrifft. – Also – Entschuldigung! – machen Sie bitte keine Schlagzeilen, in denen es heißt, zum Schutz der Kinder und Jugendlichen oder für ein gerechtes Kindergeld, sondern machen Sie sich für den Erhalt oder eine Überarbeitung des FLAF stark! Das wäre dringend notwendig – und nicht irgendwelche Aktionen auf Kosten der europäi­schen Grundwerte!

Wir werden diesen Bericht trotz dieser Problemfelder zur Kenntnis nehmen, aber neh­men Sie bitte diese Kritik mit! (Beifall bei den Grünen.)

10.50


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesministerin Dr. Kar­masin. – Bitte, Frau Ministerin.

 


10.50.28

Bundesministerin für Familien und Jugend MMag. Dr. Sophie Karmasin: Sehr ge­ehrte Frau Präsidentin! Kollegen und Kolleginnen! Ich möchte kurz Stellung zu ein paar Punkten nehmen und ein paar für mich wichtige Themenbereiche aus dem EU-Vorha­bensbericht herausgreifen – nicht alle kann ich heute beschreiben, aber die wichtigsten.

Erasmus+ ist, denke ich, ein Erfolgsprojekt in Europa, und gerade in der jetzigen Pha­se der Europäischen Union ist es meiner Meinung nach ganz besonders wichtig, dass Erasmus+ hinsichtlich seiner Notwendigkeit und Wichtigkeit herausgehoben wird. 1,4 Mil­lionen Jugendliche in Europa nutzen dieses Programm jährlich, und es ist etwas sehr Re­levantes für junge Menschen, andere europäische Länder kennenzulernen, andere Kul­turen kennenzulernen und sich den Einstieg in die Universität oder auch in den Beruf mit Erasmus+ zu erleichtern. – Punkt eins.

Punkt zwei: das große Thema Jugendscreening. – Wir haben uns starkgemacht, dass in allen Ministerien Verantwortliche gefunden werden, die zu diesem Jugendscreening die verantwortlichen Ansprechpartner sind. Es geht dabei darum, alle Gesetze und Vor­haben hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die jungen Menschen zu analysieren. – Ein ganz entscheidender, wichtiger Punkt!

Die außerschulische Jugendarbeit ist in unserem Ressort ein Schlüsselthema. Und das „Jahr der Jugendarbeit“, das letztes Jahr ausgerufen wurde und mit einigen sehr gro­ßen und herausragenden Projekten dann auch in den Österreichischen Jugendpreis ge­mündet ist, wird dieses Jahr fortgeführt, um noch einmal die außerschulische Jugend­arbeit in all ihren Facetten und ihrer Wertigkeit herauszuheben. Vor allem im Zusam­menhang mit dem gesamten Thema Integration, das vorhin schon angesprochen wur­de, ist die außerschulische Jugendarbeit ein zentraler Baustein auf dem Weg, auf dem junge Menschen auf niederschwelligem Niveau in unsere Gesellschaft, in unsere Le­bensart, in Sprache, Kultur und Alltäglichkeiten eingeführt werden können.

Das ist meiner Meinung nach ein hervorragendes Instrument auch im Sinne der Inte­gration, aber auch der Gewaltprävention, weil in der außerschulischen Jugendarbeit auch sehr viel im Sinne der Deeskalation, im Sinne der Teamfähigkeit, im Sinne der Kommu­nikationsfähigkeit unternommen wird, um junge Menschen genau vor den Themen Mob­bing, Cyber-Mobbing oder aggressives Verhalten in den Schulen oder in den Jugendzen­tren zu schützen und sie zu trainieren, dass sie sich wehren. Da denke ich vor allem an junge Mädchen.

In diesem Zusammenhang stehen natürlich alle Aktivitäten der europäischen Jugend­plattform „No Hate Speech Movement“, die wir sehr gern mit all unseren Möglichkeiten unterstützen, und auch die Beratungsstelle Extremismus, die mittlerweile ein Vorzeige­projekt auf europäischer Ebene darstellt, weil sie wirklich hervorragende Präventionsar­beit leistet und der Krisenintervention dient, wenn eine solche notwendig ist.

 


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