BundesratStenographisches Protokoll868. Sitzung / Seite 21

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sondern es haben ganz besonders auch die Länder, natürlich auch der Herr Finanz­minister, daran mitgewirkt, dass dieser Wechsel, dieser Trend und dieser Weg, der beim österreichischen Bundesheer eingeschlagen wurde, auch umgesetzt werden kann. Da­her möchte ich mich heute auch bei Ihnen als den Vertretern der Länder für diese Un­terstützung recht herzlich bedanken.

Es wurde angesprochen, dass wir in dieser Reorganisation noch auf die Organisations­pläne, auf die Planstellenbewertungen warten. Das stimmt. Wir haben weit über 8 000 Plan­stellenbewertungen neu in das Bundeskanzleramt transferiert, diese müssen beurteilt und bewertet werden. Und es stellt sich natürlich immer wieder die große Frage – das sage ich auch ganz offen –, durchaus mit einem gewissen Maß an Konflikt: Wie beurteilen und wie bewerten wir die Planstellen? Sind das zivile Planstellen, sind das militärische Planstellen? Gepaart dazu ist natürlich auch die neue Organisation, die neue Struktur zu beurteilen und klarzumachen, welche Aufgabe dahinterliegt.

Zum Bereich Infrastruktur Aigen – gepaart mit der Frage, was in Aigen passiert –: Es ist klar, dass nicht nur in Aigen, sondern auch in Klagenfurt und Vomp die Hubschrauber­stützpunkte aus meiner Sicht abgesichert sind. Wir werden – um auch die Verantwor­tung zu dokumentieren – mit Sicherheit noch vor der Wahl die Ausschreibung für die Nachbeschaffung der Alouette-Hubschrauber in die Wege leiten. Das hat deshalb bis jetzt gedauert, weil wir versucht haben – und das ist auch ein Anliegen meinerseits –, ei­nen österreichischen Cluster, Produzentencluster für Hubschrauber zu organisieren. Das scheint nicht zu gelingen. Es wird noch ein Versuch gestartet. Wenn es nicht gelingt, wird ausgeschrieben. Ich bin ganz einfach der Überzeugung, dass wir, wenn wir öffent­liche Mittel investieren, auch regionale und nationale Wertschöpfung damit erreichen kön­nen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Wir werden auch noch die Entscheidungen treffen – natürlich nicht die Vergabeent­scheidung, da Anschaffungsprozesse in diesem Segment höchstwahrscheinlich Jahre dauern, zumindest einige Zeit –, was die Abfangjäger betrifft. Das österreichische Bun­desheer und auch ich bekennen uns ganz klar zur aktiven Luftraumüberwachung. Wir haben bei der Bekanntgabe unserer Strafanzeige und den daraus folgenden Abhand­lungen auch gesagt, dass wir uns einerseits bis Ende Mai – was wir schon gemacht ha­ben – dazu bekennen und äußern, wie wir künftig bei Rüstungsgeschäften im Zusam­menhang mit Gegengeschäften und auch im Umgang mit Waffenlobbyisten vorgehen wollen.

Und wir haben auch klar gesagt, dass wir bis Ende Juni die Frage beantworten, wie es in Österreich mit der aktiven Luftraumüberwachung weitergehen soll. Das bedeutet im Konkreten, dass wir mit Ende Juni beantworten werden, wie wir die Luftraumüberwa­chung organisieren werden. Wirtschaftlich günstiger und militärisch effizienter, das sind die Voraussetzungen für den Beurteilungsstab. Und diese Beurteilung kann offen ge­troffen werden. Offen getroffen bedeutet, dass wir eine Entscheidung vorlegen werden, ob mit einem oder mit zwei Flugzeugtypen, wie gegenwärtig, geflogen wird, ob wir mög­licherweise einen neuen Flugzeugtyp anschaffen und den Eurofighter, egal was beim Verfahren und in der Rechtsauseinandersetzung mit Airbus stattfinden wird, einstellen oder nicht einstellen. Diese Entscheidungen werden am 30. Juni – das ist auch vor der Wahl – getroffen. Danach muss in die Umsetzung, in die Anschaffung, in die Ausschrei­bung, in die Frage, ob es ein Leasingmodell sein soll, ob es ein Kauf sein soll, eingetre­ten werden.

Die einzige Voraussetzung, die der Arbeitsgruppe, diesem Team, bis 30. Juni vorgege­ben wurde, ist, es soll militärisch effizienter sein. Wenn wir uns zur aktiven Luftraum­überwachung bekennen, dann darf es keine Luftraumüberwachung sein, die nur tags­über stattfindet, sondern die muss rund um die Uhr stattfinden können und soll wirt­schaftlich günstiger sein. Ich bin davon überzeugt, wenn wir das realisieren und umset-


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