BundesratStenographisches Protokoll873. Sitzung / Seite 37

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rechtes Arbeiten, Stichwort Gesundheitsvorsorge, Prävention. Dafür müssen wir uns in Zukunft einsetzen und wirklich auch Maßnahmen setzen.

Dass die Pensionen nicht an Wert verlieren, ist uns auch ein grundsätzliches und wich­tiges Anliegen. Wir wollen wertgesicherte Pensionen, die danach berechnet werden, was man an Beiträgen gezahlt hat. Das ist derzeit bei einigen nicht der Fall, sollte aber ein Prinzip für die Zukunft sein.

Zum Abschluss noch ein paar Worte über die Zukunft des Pensionssystems: Wir müs­sen, wie ich schon gesagt habe, die Nachhaltigkeit im Auge behalten. Für mich ist klar, dass daher auch die zweite und die dritte Säule, also auch die Betriebs- und Zusatz­pensionen, weiter unterstützt gehören. Das österreichische Pensionssystem beruht stark auf der ersten Säule, den staatlichen Pensionen. (Bundesrat Todt: Da gehören sie hin!) Betriebliche und private Pensionsvorsorgen, die zweite und die dritte Säule, spielen lei­der noch eine untergeordnete Rolle. Das hat unter anderem steuerrechtliche Gründe. (Bundesrat Todt: Gott sei Dank eine untergeordnete Rolle!) – Das sehen Sie so, ich sehe es anders.

Österreich ist eines der wenigen OECD-Länder – neben Norwegen –, in welchen der privaten Pensionsvorsorge keine Steuervorteile gegenüber traditionellen Veranlagungs­modellen gewährt werden. Die Beiträge zu den privaten Pensionsvorsorgen sind steu­erlich nicht absetzbar und zusätzlich mit einer 4-prozentigen Versicherungssteuer be­lastet. Ich meine, wir sind eine Bürgergesellschaft, wo die/der Einzelne selbst Verant­wortung im Rahmen seiner Möglichkeiten übernehmen soll, wobei der Bereich der Pen­sionen für mich natürlich auch dazugehört. (Bundesrätin Gruber-Pruner: Na für die Rei­chen!)

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, abschließend geht es mir auch um die grund­sätzliche Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Eine Gesellschaft wird unter anderem daran bemessen, wie sie mit ihren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern umgeht. Ich möchte, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sich die Menschen auf sichere Pensionen verlassen können, wo den Schwachen geholfen wird, wenn sie es brauchen.

Es ist für mich daher sehr erfreulich, dass mit dem vorliegenden Gesetz mehr als 1,7 Millionen Pensionen über der Inflationsrate, nämlich um 2,2 Prozent, erhöht werden und dass auch die Opferrenten, und das ist mir besonders wichtig, über der Inflations­rate angepasst werden sollen. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Stögmüller.)

10.36


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächster ist Herr Bundesrat Längle zu Wort ge­meldet. – Bitte, Herr Kollege.

 


10.36.44

Bundesrat Christoph Längle (FPÖ, Vorarlberg): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Da­men und Herren! Sehr geehrter Herr Minister! Von freiheitlicher Seite werden diese Ge­setzesänderungen selbstverständlich auch begrüßt. Gerade die Pensionistinnen und Pensionisten sind sehr wichtig, gerade auch für die Wirtschaft, das ist schon ange­sprochen worden – es sind viele, viele ältere Menschen viel unterwegs, im Sommer und auch im Winter. Daher ist es auch wichtig, dass diese Menschen hier auch einmal Wert­schätzung bekommen.

Wir Freiheitliche haben immer schon eine Mindestpension von 1 200 € gefordert, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Grundsätzlich haben wir mit dieser Gesetzesän­derung eine Verbesserung bei den Pensionen bis 1 500 €, nämlich eine Erhöhung um 2,2 Prozent. Danach geht es in diversen Schritten weiter. Personen, die über 4 980 €


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