BundesratStenographisches Protokoll881. Sitzung, 881. Sitzung des Bundesrates am 28. Juni 2018 / Seite 16

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denken? Wo kann man einsparen, sodass das Geld, das man damit lukriert, auch wirklich zurückkommt? Das ist euch wirklich gut gelungen.

Es wurde für die notwendige Kommunikation gesorgt, aber auch für die weitere Kom­munikation, die sehr wichtig ist, dass es dann auch wirklich gleich bei denen, die es betrifft oder die sich damit beschäftigen, ankommt, wenn sich irgendetwas ändert, wenn die Sozialversicherungsträger etwas ändern. Deswegen war es auch so wichtig, auch für die Zukunft, dass ihr es zusammengebracht habt, dass die Sozialpartner auch weiterhin richtig eingesetzt werden, dass sie in einer fairen Aufteilung eingesetzt werden und dass die alte Tradition weitergeht. Die Sozialpartnerschaft hat sich ja im Vorfeld auch damit beschäftigt und sehr vieles abgefangen, deswegen gab es in Österreich in der Vergangenheit sehr wenige Streiks im Vergleich zu anderen Ländern, in Frankreich oder sonst irgendwo. (Ruf bei der SPÖ: Noch!) – Ich höre dort: „Noch!“ Anscheinend ist der Kampfeswille deswegen gegeben, der Kampf um des Kampfes willen oder um Schattenparlament zu sein oder sonst irgendwas. Das mag alles so sein (Bundesrätin Posch-Gruska: Brauchen wir nicht! – Zwischenruf der Bundesrätin Grimling), das trübt aber sicher nicht den Erfolg. (Zwischenruf des Bundesrates Koller.)

Gehen wir in die Geschichte (Bundesrat Pfister: Zahlen, Daten, Fakten!): Im Mittelalter beziehungsweise vor dem Mittelalter war es ja noch so – ich werde Ihre Geduld nicht über Gebühr strapazieren, aber um ein bisschen die Tradition, die Nachhaltigkeit und die Wichtigkeit dieses Gesetzes zu untermauern, möchte ich 1 Minute einen Exkurs in die Geschichte machen (Ruf bei der SPÖ: Gute alte Zeit!) –, also vor dem Mittelalter war es ja in Wirklichkeit Gottes Wille, wenn irgendjemandem etwas passiert ist, wenn irgendjemand krank geworden ist. Man hat dann gesagt, die Nachbarn haben dann gesagt: Na, wer weiß, was er getan hat, es geschieht ihm schon recht! Irgendwann ist man dann – mit der Entstehung der Klöster und so weiter – auf den Spruch der katholischen Kirche, von Jesus gekommen, der gesagt hat: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan. – Da war es das erste Mal möglich, ein Spen­denwesen einzurichten.

Ich habe einen Vortrag von Professor DDr. Rohrbach an der Uni gehört, weil für mich hinsichtlich der Entwicklung von den Klöstern zu unserem Sozialsystem viele Fragen offen waren, die er da erklärt hat. Er hat gesagt, von den Gottesurteilen über die Spen­denverträge sind wir zu Spitals- und Pflegeorden gekommen, und diese Spitals- und Pflegeorden kannten eine Dreiklassenmedizin: zum einen Medizin und Versorgung für Arme, die sich nichts leisten konnten, zum anderen für diejenigen, die sich die Behand­lung leisten konnten und diese auch zahlen mussten; und zum Dritten gab es dieje­nigen, die durch Verpfründung und Leibrentenverträge ihre Vermögen überschrieben haben, sodass die Versorgung der Armen praktisch mitfinanziert werden konnte. Das hat sich dann in ganz Europa verbreitet, auch durch die lateinische Sprache in den Klöstern: Wissen wurde ausgetauscht, das Gesundheits- oder Krankenwesen, die Erkenntnisse der Ärzte und so weiter wurden dadurch immer besser, und es gab nach dem Mittelalter, nach dem 14., 15. Jahrhundert, eigentlich eine Renaissance des Ge­sundheitswesens.

Was die wenigsten wissen: Die Spitäler der Barmherzigen Brüder oder des Malte­ser­ordens bauen in Wirklichkeit auf dem auf. Wenn man heute mit den Barmherzigen Brüdern spricht – ich habe einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen –, erfährt man: Sie nehmen zum Beispiel jetzt noch jemanden auf, der keine Krankenkasse hat, und versorgen ihn. Das ist also etwas, was ganz essenziell ist: Solidarität, mitfühlender Humanismus (Zwischenruf der Bundesrätin Gruber-Pruner), zu schauen, dass alle in der Medizin die gleichen Voraussetzungen haben.

 


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