BundesratStenographisches Protokoll882. Sitzung, 882. Sitzung des Bundesrates am 11. Juli 2018 / Seite 31

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Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Ferdinand Tiefnig. – Bitte.


14.50.24

Bundesrat Ferdinand Tiefnig (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben schon vieles über das Jahressteuergesetz gehört, ich gehe aber zuerst auf die Randthemen ein.

Zum ersten Thema: Im Jahressteuergesetz ist festgelegt, dass auch für die Unter­neh­mungen entsprechende Beratungen in finanziellen Angelegenheiten verankert sind, wodurch man Steuerhinterziehungen vermeiden will.

Ein weiterer Punkt: das Versicherungssteuergesetz. Bei Elementarrisikover­sicherun­gen hat man auch Anpassungen im Zusammenhang mit dem Thema Klimaänderung vor­genommen. Die Steuer wird nicht mehr von der Prämie berechnet, sondern sie beträgt 0,2 Promille der Versicherungssumme. Das ist auch eine entsprechende Summe, die da betreffend Klimaänderung verankert wurde.

Es ist hochinteressant, wir haben mit der SPÖ auch eine Steuerreform gemacht, die sehr vernünftig gewesen ist, nämlich den Steuersatz auf 25 Prozent zu senken. (Ruf bei der SPÖ: So ist es!) Jetzt machen wir eine Steuerentlastung, und ich bedanke mich bei allen Österreicherinnen und Österreichern, die Steuern zahlen, denn sie sind diejenigen, die es ermöglichen, Sozialleistungen für das Land zu erbringen, dass wir eine Studiengebührenbefreiung haben, dass wir als Politiker unser Gehalt bekommen. Ein herzliches Dankeschön an alle Österreicherinnen und Österreicher, die Steuern zahlen! (Beifall ÖVP und FPÖ.)

Wir haben es damals mit der FPÖ-ÖVP-Koalition geschafft, dass es die Lohn­steuer­be­freiung bis 12 600 Euro in Österreich gibt. Niemand zahlt Steuern, der unter 12 600 Euro Jahreseinkommen hat, aber derjenige, der 12 700 Euro Jahreseinkom­men hat, zahlt 3 170 Euro Steuern. Das ist auch nicht gerecht, es sind nur 100 Euro Einkommens­unterschied und man zahlt auf einmal mehr.

Ich muss sagen, mit diesem Familienbonus Plus haben wir wirklich einen Meilenstein für Österreich geschaffen, denn 950 000 Familien werden damit entlastet. Ich sage, es ist ein wirklicher Meilenstein, wir haben noch nie in den letzten 50 Jahren eine solche Entlastung für Familien geschaffen. Es ist keine Sozialleistung, sondern es ist ein Entgegenkommen gegenüber den vielen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler Öster­reichs.

Ich glaube, es wird in Zukunft wichtig sein, dass mehr Menschen Steuern zahlen, dass sie ein besseres Einkommen erwirtschaften, um im Leben damit auszukommen. Es ist auch gut gewesen, dass sich in diesem Gesetzentwurf auch die Personen, die nicht in eine Steuerklasse hineinfallen, mit 250 Euro wiederfinden.

Ich verstehe die Meinung der SPÖ nicht ganz, aber auch nicht jene des Herrn Kollegen Stögmüller, denn da werden Kraut und Rüben vermischt. Es ist eine vernünftige Lösung, ein weitreichender Ausblick für die Zukunft der Familienpolitik. Die Familie ist das Kernstück unserer Gesellschaft, denn funktioniert die Familie, so funktioniert die Gesellschaft, funktioniert das Vereinsleben, funktioniert die Republik.

Ich betone, es ist ein Meilenstein und wir können nur auf diesem Meilenstein aufbauen. Österreich ist auf einem hervorragenden Weg unterwegs. Hinsichtlich des Unter­schieds zwischen Nichtsteuerzahlern und Höchststeuerzahlern ist Österreich eines jener Länder, in dem die größte Spanne zwischen Steuerzahlern und Nichtsteuer­zah­lern vorherrscht.

In diesem Sinne können wir nur sagen: Wir stimmen natürlich gerne zu, keinen Ein­spruch zu erheben.

 


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