BundesratStenographisches Protokoll884. Sitzung, 884. Sitzung des Bundesrates am 11. Oktober 2018 / Seite 32

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

diesen Schulungen genutzt, um einerseits die Technik und andererseits auch die Trainings zu optimieren.

Ich glaube, es gibt in jedem Bundesland Beispiele, die überregional sofort ausgerollt werden könnten. Im Zusammenhang mit Niederösterreich denke ich zum Beispiel an den NÖ Digitalisierungsbus, einen Bus, vollgepackt mit der Technik von morgen, der durch das ganze Land tourt und den Leuten ermöglicht, auf spielerische Art und Weise Ängste abzubauen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Ängste im Umgang mit neuen Medien haben unsere Jüngsten meistens nicht, aber umso wichtiger ist es auch, dass für sie die Vermittlung von Medienkompetenzen und von digitalen Kompetenzen selbstverständlich wird und dass der technische Fortschritt in den Klassenzimmern unseres Landes endlich ankommt und von unseren Pädago­gin­nen und Pädagogen auch weitergetragen wird. Diesbezüglich gibt es momentan den Masterplan für Digitalisierung in der Bildung, der vom Wissenschaftsministerium gerade erarbeitet wird und mit dem wir sicherlich auch auf dem richtigen Weg sind. (Vizepräsident Brunner übernimmt den Vorsitz.)

Wenn es darum geht, digital fit zu werden, ist aber, glaube ich, auch die öffentliche Verwaltung als Impulsgeber für den gesamten Wirtschaftsstandort gefragt. Mit oesterreich.gv.at steht momentan ein Leuchtturmprojekt unmittelbar vor der Umset­zung. Dies ist eine umfassende Serviceplattform auf dem neuesten Stand der Technik, die dem Wunsch nach der verstärkten Erledigung von Behördenwegen online nach­kommt und die viele neue Features beinhaltet, wie beispielsweise auch die Möglichkeit, das An- und Abmelden von Wohnsitzen online vorzunehmen. Auch mit den neu eingerichteten Chief Digital Officers in den Ministerien und vor allem auch mit der neu gegründeten Digitalisierungsagentur sind wir für die weiteren Schritte gerüstet.

Damit machen wir nicht nur die Menschen und das System fit für das Internet, wir begleiten auch unsere Unternehmen in die digitale Welt. 69 Prozent aller österreichi­schen Unternehmen sehen Chancen in der Digitalisierung. Die Digitalisierungsagentur und die regionalen Innovation Hubs sollen zukünftig dabei helfen, dass aus diesen Chancen echter Nutzen für die Unternehmen, für unsere Klein- und Mittelbetriebe wird und dass diese Chancen letztlich auch zu einem echten Mehrwert für den Wirtschafts­standort Österreich werden, damit Ideen, die in Österreich geboren werden, auch zu echten Innovationen made in Austria werden. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei BundesrätInnen der SPÖ.)

Grundvoraussetzung, wenn wir Unternehmen und Gesellschaft in die digitale Zukunft führen wollen, ist aber auch, dass wir beste Rahmenbedingungen schaffen. Nieder­österreich hat 2015 ein Pilotprojekt zum Ausbau der Glasfasernetze gestartet; allein in den vergangenen Monaten wurden 8 000 Glasfaseranschlüsse errichtet. Gleichzeitig erleben wir aber in unserem Land nach wie vor eine große Kluft. Wir haben mit Herzogenburg jene Gemeinde, in der man österreichweit am schnellsten surfen kann, wir haben aber auch viele kleine Gemeinden im ländlichen Raum, in denen der flächendeckende Breitbandausbau noch in weiter Ferne ist. Auch in den urbanen Gebieten – ich komme selbst aus dem Bezirk Mödling – gibt es sogar immer noch Betriebsgebiete, in denen ein Mangel an technischer Infrastruktur einen rascheren Fortschritt und ein Ansiedeln von neuen Betrieben hemmt. Keine Frage: Da braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern und vollen Fokus auf den weiteren Ausbau der Glasfasernetze.

Abschließend möchte ich Ihnen noch einen Gedanken mitgeben. Wenn Sie alle viel­leicht in den letzten Jahren das Gefühl hatten, dass sich die Digitalisierung besonders schnell verbreitet hat, so möchte ich Folgendes ganz klar sagen: Die Digitalisierung wird nie wieder so langsam vonstattengehen wie in den letzten Jahren. Innovation


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite