BundesratStenographisches Protokoll884. Sitzung, 884. Sitzung des Bundesrates am 11. Oktober 2018 / Seite 36

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Es muss den SchülerInnen ein kritischer reflektierter Umgang mit digitalen Medien vermittelt werden. Um reines Faktenwissen geht es in der Schule, wie wir wissen, schon lange nicht mehr. Die SchülerInnen lernen sehr schnell, wie sie mit den Dingen umgehen können, die können das oft besser als wir Erwachsene. Sie wissen auch genau, wie sie an die nötigen Informationen herankommen können. Gefragt sind da­gegen vielmehr Fertigkeiten wie Problemlösungskompetenz und das kritische Bewer­ten von Informationen und Inhalten im Internet. Es geht um das Vermeiden von Cyber­mobbing und das Erkennen von Fake News, um Maßnahmen gegen Hass im Netz und vieles mehr.

Für all das wird es zusätzliche Ressourcen brauchen, ja, auch zusätzliches Personal an unseren Schulen. In diesem Zusammenhang hätte ich mir auch gewünscht, dass im Beirat der neuen Digitalisierungsagentur der Bildungsbereich entsprechend wesentlich stärker abgebildet worden wäre, denn nur aus gut digital geschulten Jugendlichen können aus meiner Sicht auch digitale Forscher und Entwickler werden, die wiederum unseren Unternehmen zugutekommen können. Daher sehe ich in diesem Zusam­menhang den Bildungsbereich als einen der wichtigsten, denn der bildet letztendlich auch die Grundlagen dafür.

Geschätzte Damen und Herren, ich kann es nur noch einmal wiederholen: Die Zukunft hat bereits begonnen, die Zukunft ist schon da, die Zukunft ist digital. In diesem Sinne müssen wir als Wirtschaftsstandort Österreich, aber auch als Bildungsstandort Öster­reich digitale Chancen nutzen und auch Risiken ernst nehmen. Daher werde ich Ihre Ausführungen, geschätzte Frau Ministerin, natürlich besonders genau verfolgen. (Beifall bei der SPÖ, bei BundesrätInnen der ÖVP sowie des Bundesrates Stögmüller.)

10.36


Vizepräsident Dr. Magnus Brunner, LL.M.: Vielen Dank.

Wir sind heute etwas großzügiger, was die Einhaltung der Zeit betrifft. Ich bitte, sich aber ungefähr daran zu halten.

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Reinhard Pisec. – Bitte.


10.36.18

Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, BA MA (FPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Geschätzte Zuseher vor den Bildschirmen! Der digitale Wandel in seiner Metaebene ist natürlich keine Momentaufnahme, wir befinden uns in einer Epoche permanenter Beschleu­nigung. Es wird schneller, es wird effizienter. Die Themenstellung, wenn man sie in dem Sinne interpretiert, wie ich es vorhabe, betrifft aber nicht die Netzwirtschaft, stellt nicht die Netzwirtschaft ins Zentrum, sondern die konstruktive Anwendung für Wirt­schaft und Gesellschaft, weil das ja letztlich von Bedeutung ist. Wir sollten uns nicht von den Technikfreaks einen Hype aufoktroyieren lassen, der letztlich am persönlichen und unternehmerischen Nutzen vorbeigeht.

Ein aktuelles Beispiel aus der Wirtschaft darf ich nennen: Ein großer Indikator in der Analyse des allgemeinen weltweiten Wirtschaftswachstums ist der Schiffsverkehr. Der Schiffsverkehr ist die Infrastruktur des weltweiten Handels und der Träger der Globalisierung der Lieferketten, der weltweiten Wertschöpfungsketten. Heute haben wir Containerschiffe mit einer Länge von beinahe 400 Metern mit 20 000 Containern pro Schiff. Bereits bei der Beladung in einem Hafen weiß der Container selbst, wo er später im Hafen entladen wird und vor allem, wo er steht. Das ist ein ganz besonderer Fortschritt des Automatismus. Das zeigt auch, wie mit einer digitalen Software konstruktiv – die Hafenanlagen haben ungefähr eine Größe wie der gesamte 1. Bezirk, die Hauptcontainerhäfen in Europa sind Hamburg, Rotterdam, Antwerpen und auch


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