BundesratStenographisches Protokoll884. Sitzung, 884. Sitzung des Bundesrates am 11. Oktober 2018 / Seite 40

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Kommunikation, es geht auch um Problemlösungsfähigkeit, und dann sehe ich – so wie zum Beispiel bei den Sprachen, bei Englisch oder Französisch –, wo ich mit meinen digitalen Kompetenzen liege. Das kann man allen Österreicherinnen und Österreichern anbieten, jenen, die in Ausbildung sind, und jenen, die in den Firmen arbeiten. Von dort aus kann man dann genau sehen, welche Ausbildungsmaßnahmen es braucht.

Ich bin gerade dabei, sehr viele Unternehmen dafür zu gewinnen, ihre Ausbildungs­kurse, wie sie SAP oder IBM für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt ha­ben, zur Verfügung zu stellen, sodass das jedem ermöglicht wird, der in einem mittel­ständischen Unternehmen arbeitet, sodass jeder Zugang zu diesen Möglichkeiten bekommt.

Mir persönlich ist das sehr, sehr wichtig, und ich verwende sehr viel meiner Zeit darauf, dass wir in dem Bereich sehr stark weiterkommen. Da braucht es keine zusätzlichen Papiere, es braucht keine zusätzlichen Studien, sondern es braucht das entsprechen­de Umsetzen, und dafür fühle ich mich zuständig und dafür bin ich gemeinsam mit Ihnen da.

Ein ganz wichtiger angesprochener Punkt sind eben die mittelständischen Unterneh­men. Wir haben die Digitalisierungsagentur geschaffen, deren Hauptziel es ist, die mittelständische Wirtschaft zu unterstützen. Während wir uns im Pakt für digitale Kom­petenz ganz stark um das Thema Bildung und Kompetenzen in allen Gesell­schafts­schichten außerhalb des Schulsystems kümmern, kümmern wir uns auf der anderen Seite mit der Digitalisierungsagentur ganz stark um die mittelständische Wirtschaft, um diese eben bei diesem Prozess mitzunehmen.

Warum ist das so wichtig? – Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele: Wir haben unter­schied­lichste mittelständische Unternehmen in Österreich, und mein Lieblingsbeispiel ist immer das Unternehmen, das in Innsbruck Glocken herstellt, das sind Glockengießer in 14. Generation. Der Eigentümer sagt zu mir: Wir machen jedes Monat einen Tabubruch. – Ich habe gesagt: Geh, was ist das? Ein Tabubruch jedes Monat? – Was er gesagt hat, ist genau das: Wir versuchen, neue Methoden, neue Dinge auszu­probieren, wir tun das seit 14 Generationen, und deshalb gibt es uns noch; heute ist es der 3D-Druck, heute ist es das Thema Blockchain, heute ist es das Thema Artificial Intelligence.

Wir müssen diesen innovativen Unternehmen Zugang und Möglichkeiten verschaffen, und das sind diese Innovation Hubs. In jedem Bundesland soll es einen geben. Die Ausschreibung wird es jetzt geben, wir starten mit drei. Die sollen als Anlaufstellen miteinander vernetzt sein, sie sollen mit jenen vernetzt sein, die es in der EU und international gibt. Es muss nicht jeder das Rad immer wieder neu erfinden, sondern es geht darum, dass wir uns auch auf unterschiedliche Schwerpunktsetzungen konzen­trieren.

Ich freue mich sehr, das in allen Bundesländern umzusetzen. Warum in allen Bundes­ländern? – Wenn ich Mittelständler bin, dann gehe ich nicht von Kärnten nach Ober­öster­reich, sondern ich brauche eine direkte Anlaufstelle. Auch diese Erfahrung habe ich persönlich in der Wirtschaft gemacht – ich habe immer Unternehmen mit sehr vielen Niederlassungen in Österreich geleitet –: Du musst so nahe wie möglich bei deinem Kunden sein. Diese Innovation Hubs werden vor allem den Mittelständlern intensiv helfen, nach vorne zu kommen.

Die Digitalisierung ist eine weitere große Chance. Ich spreche von der Reindus­tria­lisierung Europas, und wenn ich hier von Industrie spreche, spreche ich von sauberer, cleaner Industrie. Das ist eine Industrie, wie wir sie zum Beispiel sehen, wenn die Voest ihr digitalstes Stahlwerk der Welt nicht in China und nicht in den USA baut,


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