BundesratStenographisches Protokoll884. Sitzung, 884. Sitzung des Bundesrates am 11. Oktober 2018 / Seite 39

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10.46.25

Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Dr. Margarete Schramböck: Werter Herr Präsident! Mitglieder des Bundesrates! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich glaube, es ist uns allen klar, dass wir auf dem Weg der Digitalisierung möglichst viele Menschen mitnehmen müssen. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass jene, die in den Schulen sind oder kurz vor der Schule stehen, mitkommen, dass jene, die in den Schulen sind, die notwendigen Ausbildungen bekommen, dass wir bei jenen, die in den Betrieben sind, das sogenannte Reskilling, also das Weiterlernen unterstützen und dass auch die Generation 60 plus, die vielleicht bei den Möglichkeiten der Digitalisierung noch nicht so sicher ist, mit dieser gut und sicher umgehen kann. – Deshalb ist das unsere gemeinsame Aufgabe.

Ich freue mich sehr, dass ein breiter Schulterschluss auch mit Ihnen, mit dem Natio­nalrat und auch mit den Bundesländern möglich ist, damit wir die digitalen Kompe­tenzen stark nach vorne bringen. Worum geht es dabei? – Es geht dabei darum, jeden dort abzuholen, wo er gerade ist, und jedem zu helfen, einen nächsten Schritt gehen zu können. Hierfür haben wir ein Programm aufgesetzt, Fit4Internet – das Programm, das nächste Woche, am 18. Oktober, startet –, womit wir zum Beispiel für die Ge­neration 60 plus dafür sorgen werden, dass es in jedem Bezirk in Österreich in jeder Woche ein „Kaffee Digital“ gibt, wo man ohne Vorkenntnisse, ohne Geräte, ohne irgendetwas, das man braucht, und ohne Kosten hingehen kann, um sich zwei Stunden austauschen zu können und beraten zu werden. Da gibt es einen Schulterschluss von Wirtschaft und Politik, von Bundesländern und Bezirken, damit wir das über Ge­samtösterreich ausrollen können.

Es gibt solche Aktionen und Maßnahmen bereits, wir bauen auf diesen auf, werden diese einbinden. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie skalieren oft nicht, sie erreichen nicht die Größe, dass wir wirklich in jeder Woche in jedem Bezirk so etwas anbieten können und eine Möglichkeit dazu haben. Wir sind dabei auch gemeinsam mit den VertreterInnen der Seniorinnen und Senioren unterwegs und werden das bereits in diesem Jahr mit einer Zielgruppe von 1 000 Menschen umsetzen. Einige Pilotprojekte sind schon gelaufen. Alles ist vorhanden, alles ist gut aufgesetzt, und wir können bis zum Jahresende 1 000 Menschen diese Möglichkeit bieten und dann im nächsten Jahr wirklich kontinuierlich in jeder Woche in jedem Bezirk.

Warum ist das so wichtig? – Es wurde kurz genannt: Wir sind in Österreich durchaus im Mittelfeld, was den Digitalisierungsindex betrifft, aber wir sind ganz weit hinten, was die Internetnutzung betrifft, da liegen wir auf einem der hintersten Plätze. Da haben wir eine ganz klare Aufgabe, auch was die demografische Entwicklung Österreichs betrifft, wirklich alle auf diesem Weg mitzunehmen.

Zweite Zielgruppe sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen. Ich mache mir nicht so sehr Gedanken um jene, die in großen Betrieben oder in IT-Firmen sind, sondern um jene in mittelständischen Unternehmen. Es sind immerhin 99,8 Prozent der österreichischen Unternehmen mittelständische Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern. Sie sind zur Hälfte Familienbetriebe, das heißt, sie sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Es ist eine ganz wichtige Aufgabe, diesen Mitar­beiterinnern und Mitarbeitern zu helfen, diese digitalen Kompetenzen aufzubauen. Es ist etwas, was wir auch mit diesem Pakt für digitale Kompetenz tun werden. Wir haben die Maßnahmen diesbezüglich schon in Vorbereitung.

Das heißt, es wird sehr bald die Möglichkeit geben, sich selbst in einem Self-Assess­ment zu probieren, festzustellen, wo ich denn bei diesen digitalen Kompetenzen liege. Das gibt es zum Beispiel im Moment in keinem europäischen Land, wir werden das erste Land sein, das das einführt. Da gibt es einen guten Rahmen, da geht es um


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