BundesratStenographisches Protokoll886. Sitzung, 886. Sitzung des Bundesrates am 6. Dezember 2018 / Seite 87

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für die Bank arbeiten, finde ich, dass das sehr zum Nachdenken ist und man in diesem Bereich noch sehr viel tun muss, da ja die Tourismusbranche ein großer Arbeitgeber ist. Jeder fünfte Arbeitsplatz hängt von der Tourismusbranche ab. Da ist es doch wich­tig, dass man diese circa 300 000 Arbeitsplätze erhalten kann und auch dementspre­chend fördert.

Es ist wichtig, die Wertschöpfung zu erhöhen und über Lenkungsmaßnahmen nachzu­denken. Man sollte vielleicht auch einmal Airbnb durchleuchten, das ist eine Grauzone. Man könnte auch über den Sinn eines Bettenstopps nachdenken, aber wie gesagt: Ich glaube, dass dieses Thema bei unserer blau-schwarzen Regierung in guten Händen ist. Sie hat in ihrem Regierungsprogramm diesem Thema ein eigenes Kapitel gewid­met. Ich werde diesem Bericht sicherlich zustimmen. – Danke sehr. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

13.54


Präsidentin Inge Posch-Gruska: Bevor ich Frau Bundesministerin Köstinger das Wort erteile, darf ich recht herzlich Frau Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß bei uns begrüßen. – Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)

Bitte, Frau Minister Köstinger, Sie kommen als Nächste zu Wort.


13.54.42

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Ge­schätzte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Bundesrätinnen und Bundesräte! Ich darf Ihnen heute den Bericht „Tourismus und Freizeitwirtschaft, Österreich 2017“ vorstellen. Dieser orientiert sich vom Aufbau und Inhalt her an den Vorjahren und gibt vor allem einen sehr guten und ausführlichen Überblick über die nationalen und internationalen Entwicklungen des Tourismus, über die Aktivitäten der österreichischen Tourismuswer­bung und natürlich auch der ÖHT sowie der internationalen Tourismuspolitik, aber vor allem auch über die Aktivitäten unseres Tourismusausschusses.

Der Tourismus in Österreich ist weiterhin insgesamt auf Erfolgskurs, wie Sie auch aus dem vorliegenden Bericht ersehen können. Nächtigungszahlen beleuchten nur einen Teilaspekt der Gesamtentwicklung, sie sind aber nach wie vor auch ein wichtiger Indi­kator. Mit über 144 Millionen Nächtigungen konnte das sehr gute Ergebnis aus dem Jahr 2016 nochmals um 2 Prozent übertroffen werden. Auch die Zahl der Gäste lag um fast 4 Prozent über jener des Jahres 2016. Deutschland blieb mit fast 54 Millionen Nächtigungen mit Abstand der wichtigste Herkunftsmarkt und konnte 2017 nochmals um 1,7 Prozent zulegen.

Die Umsätze sind um 3,8 Prozent auf 26,2 Milliarden Euro gestiegen. Tourismus hat mit rund 8 Prozent, Tourismus und Freizeitwirtschaft zusammen sogar mit 16 Prozent für uns in Österreich eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung. Ich glaube, Sie spü­ren das sehr intensiv auch in den Bundesländern. Er hat vor allem im ländlichen Raum wirtschaftliche Bedeutung, was man erkennt, wenn man bedenkt, dass mehr als die Hälfte der Nächtigungen – und das sind immerhin mehr als 75 Millionen – allein in Tirol und Salzburg gezählt wurden.

Tourismuspolitik ist somit Regionalpolitik. Die Entscheidung, diese beiden Bereiche in einer Sektion des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus zusammenzu­führen, war ein wichtiger und für mich, ehrlich gesagt, auch ein logischer Schritt für die Zukunft. Im Jahresdurchschnitt 2017 waren allein in Beherbergung und Gastronomie über 210 000 Menschen unselbständig beschäftigt, das waren um über 2 000 mehr als im Jahr davor. Da gilt ebenso: Die meisten der Beschäftigten fanden Arbeit im ländli­chen Raum, in Regionen, wo Arbeitsplätze in anderen Branchen oft sehr rar sind.

Das führt natürlich auch zu Schwierigkeiten. Der Mitarbeiter- und Fachkräftemangel in der Branche ist eine große Herausforderung. Die österreichischen Betriebe sind aber


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