Der Bericht beschäftigt sich umfassend mit der Thematik und gliedert sich im Wesentlichen in einen Teil, der sich mit den Perspektiven befasst, und einen Teil mit Empfehlungen an die Bundesregierung und Stellungnahmen zu Vorhaben der Bundesregierung in durchaus kritischer Weise. Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit Analysen und Studien.
Der Perspektiventeil hat diesmal den digitalen Wandel zum Inhalt, ein Thema, mit dem sich auch der Bundesrat in Enqueten, Debatten et cetera bereits ausgiebig beschäftigt hat. Der Rat kommt zum Schluss, dass in Europa ein proaktiver Gestaltungswille notwendig ist, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, denn China und die USA wollen die Schlüsselkompetenzen, die sie in diesem Bereich haben, weiter ausbauen und stärken.
Das Ganze wird auch am Beispiel der Halbleiterproduktion dargestellt, denn Mikrochips fungieren als Bindeglied zwischen realer und digitaler Welt. 2018 hat der Umsatz in diesem Bereich weltweit 430 Milliarden Euro betragen. Diese Technologie hat eine erhebliche Hebelwirkung. Seit 1985 sind 45 Prozent der Produktivitätssteigerung in den Industrien durch diese Hebelwirkung generiert worden. 80 Prozent der Innovationen im automotiven Bereich haben mit Halbleitertechnik zu tun. Aktuelle Schätzungen besagen, dass im Jahr 2020 zwischen 30 und 45 Prozent des europäischen BIPs mit dieser Technologie erwirtschaftet werden. Eine wesentliche Schlussfolgerung ist logischerweise, dass wir in Europa dabei nicht ins Hintertreffen geraten dürfen. Die Investition von Infineon in Villach, die jetzt getätigt wird, ist aus österreichischer Sicht sicherlich ein wesentlicher Beitrag dazu.
Der Bereich Empfehlungen beschäftigt sich naturgemäß mit zahlreichen Vorschlägen zur Forschungsfinanzierung; auf diese möchte ich hier nicht im Einzelnen eingehen. Bereits in der letzten Nationalratssitzung ist der Forschungs- und Technologiebericht 2018, der vom Ministerium vorgelegt wurde, diskutiert worden. Vielleicht wird der Herr Bundesminister noch auf die eine oder andere aktuelle Umsetzung dieser Vorschläge eingehen.
Eine immer wiederkehrende wesentliche Zielsetzung ist die Steigerung der F&E-Quote. Das ist in Anbetracht der aktuellen Situation durchaus ambitioniert, denn das europäische Ziel ist 3 Prozent, und das wurde von Österreich bereits 2015 erreicht. Wir sind also in diesem Bereich hinter Schweden auf dem zweiten Platz und liegen um ein Drittel höher als der europäische Schnitt, der bei 2 Prozent liegt. Weltweit liegen wir auch sehr gut, lediglich Israel, Südkorea und Japan liegen vor uns. Aktuell haben wir eine F&E-Quote von 3,2 Prozent, und ich als Steirer habe da natürlich besonders leicht lachen, denn die Steiermark ist mittlerweile mit einer F&E-Quote von 5 Prozent die führende Region in Europa und hat damit den bisherigen Leader, die Großregion Stuttgart, überholt.
Ein anderer wichtiger Indikator ist die Innovationseffizienz. Dazu gibt es komplexe statistische Berechnungen, die das Verhältnis zwischen Input in Forschung und Entwicklung und Output feststellen. In diesem Bereich ortet der Bericht einen Verbesserungsbedarf. Führend sind Deutschland und Dänemark, aber auch Länder wie Spanien, Ungarn oder Italien sind sehr gut. Obwohl sie weniger ausgeben, haben sie doch einen hohen Output. Österreich liegt in diesem Bereich im oberen Mittelfeld vor Schweden, Finnland und den Niederlanden.
Interessant ist auch, dass einer der Einflussfaktoren natürlich Unternehmensgründungen sind. Dazu gibt es eine interessante Untersuchung. Faktoren, die eine hemmende Wirkung auf Unternehmensgründungen haben, sind Bürokratie, Abgaben und Steuern, soziokulturelle Normen, die Finanzierung, Arbeitskosten und Regulierungen am Arbeitsmarkt. Gerade betreffend den ersten und den letzten dieser aufgezählten Faktoren ist die Bundesregierung auf einem sehr, sehr guten Weg. Erste Schritte wur-
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