BundesratStenographisches Protokoll886. Sitzung, 886. Sitzung des Bundesrates am 6. Dezember 2018 / Seite 148

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nologieentwicklung hat eine ganz, ganz wichtige Aufgabe: Er erstellt Berichte – auch diesen Bericht, der heute diskutiert wird –, gibt Studien in Auftrag, gibt Empfehlungen ab. Wir haben in diesem Bericht acht wesentliche Empfehlungen, drei Stellungnahmen, zum Regierungsprogramm, zu Datenschutz, zu Universitäten, und Studien zu den The­men wissenschaftliche und technologische Leistungsfähigkeit Österreichs, Entwicklung der F&E-Quote, Standortattraktivität, Universitäten, Unternehmensgründungen und so weiter.

Der Rat wird aus Mitteln des BMVIT finanziert, das sind 1,8 Millionen Euro pro Jahr, und zwar ausschließlich aus dem BMVIT, und – es ist schon erwähnt worden – Dr. Hannes Androsch leitet den Rat.

Da das Input- und Output-Problem angesprochen worden ist: Die Zahlen sind Ihnen ja bekannt, wir sind wirklich auf einem guten Weg, was die F&E-Quote anlangt. Wir wer­den diesen Weg noch weiter intensivieren, mit einem Forschungsfinanzierungsgesetz, das für Forschende die Sicherheit schaffen soll, dass die finanziellen Mittel nicht nur heuer vorhanden sind, sondern auch in den drei Jahren, die folgen, damit man sich auf das Forschen konzentrieren kann und sich keine Sorgen machen muss, ob man dann auch ausreichend Geld dafür zur Verfügung hat.

Dr. Androsch spricht auch immer wieder an, dass zu wenig an Output vorhanden ist. Das gefällt nicht immer jedem, denn wir wollen natürlich auch die positive Seite sehen und unterstreichen, wie gut wir auf dem Weg in Richtung Innovation Leader unterwegs sind, aber ich glaube, dass es in der Politik schon sinnvoll ist, wenn es auch Menschen gibt, die einem mit Rat zur Seite stehen, die vielleicht die Dinge auch einmal ein bisschen kritischer sehen. Ansonsten kann es sehr leicht passieren, dass man sich nur mit Menschen umgibt, die einem jeden Tag erzählen, wie gut alles läuft und wie toll alles ist, und nach einiger Zeit kommt man dann drauf, dass man eigentlich niemanden hatte, der einen so ein bisschen zurück auf die richtige Spur gebracht hat. Androsch macht das bestimmt, vielleicht übertreibt er auch ein bisschen dabei – das haben mit Sicherheit auch meine Vorgänger, die seiner eigenen Partei angehören, zu spüren bekommen –, aber ich schätze seine Expertise sehr und auch seinen Rat und ich höre auch sehr genau zu.

Ich glaube aber, dass wir durch die enge Vernetzung, durch die enge Kooperation mit Universitäten und Wirtschaft auf einem guten Weg sind, wenn es darum geht, dass das, was wir an Mitteln investieren, auch im Lebensalltag und in der Wirtschaft an­kommt. Ich habe heute die Gelegenheit gehabt, mit Forschenden zu sprechen, die zum Beispiel im Rahmen des Recyclings von Kunststoff völlig neue Wege gehen, und zwar dort, wo Leichtbau gefragt ist, im Flugzeugbau oder auch im Fahrzeugbau. Dort ist die Kohlefaser immer stärker im Einsatz – nicht recycelbar, in Wirklichkeit. Der neue Weg ist, weg von Duroplasten hin zu Thermoplasten zu gehen, wo man den Kunststoff in Form bringen kann und damit Kohlefaser verstärkt und später, wenn es als Bauteil nicht mehr gebraucht wird, die Thermoplaste wieder herauslöst, die Kohlefaser heraus­nimmt oder – der zweite Weg – es schreddert und dort einsetzt, wo nur kurzfaserige Kohlefasern gebraucht werden. Also das ist ein typischer Sektor, wo das, was erforscht wird, auch sehr rasch im Lebensalltag der Menschen Eingang finden wird und nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Umwelt sehr zugutekommt.

Die Zahlen der F&E-Ausgaben kennen Sie, auch die neuesten Zahlen: Wir liegen bei 12,34 Milliarden Euro Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung – das ist nicht auf 2017, sondern schon auf 2018 bezogen –, wir werden uns im Vergleich zum Vor­jahr um 657 Millionen Euro oder 5,6 Prozent steigern. Der Unternehmenssektor finan­ziert fast die Hälfte der Ausgaben im Forschungsbereich, der Staat wird in diesem Jahr etwa 4,2 Milliarden Euro ausgeben. – Also da wird, glaube ich, im richtigen Sektor investiert, da Österreich nur dann das Ziel erreichen kann, das wir uns gesetzt haben,


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