BundesratStenographisches Protokoll888. Sitzung, 888. Sitzung des Bundesrates am 20. Dezember 2018 / Seite 131

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Treiben auch vonseiten des Vereins jetzt endlich einmal einen Riegel vorzuschieben und durchzugreifen – und nicht herzugehen und gemeingefährliche Aktionen dann einfach hinzunehmen, in der Öffentlichkeit zu verharmlosen, zu rechtfertigen oder viel­leicht dann noch Leute dazu anzustiften, dass man am besten Klagen gegen die amtshandelnden Polizistinnen und Polizisten einbringen soll.

Das ist nicht Verantwortung, und ich sage den Herrschaften in der Führung von Rapid – wo ja auch viele sitzen, die Ihrer Weltanschauung angehören – klipp und klar, dass andere Vereine das schon zustande gebracht haben. Und wenn man das nicht zustande bringt, dann ist das eher ein Zeichen des Nichtwollens als des Nichtkönnens. (Beifall bei der FPÖ.)

Jetzt zum Polizeieinsatz: Wissen Sie, ich habe eine ganz andere Schilderung der Ereignisse für Sie mitgebracht, nämlich ein vollständiges Bild dieses gesamten Tages, und ich werde Ihnen das auch im Stakkato kurz erzählen. Das Ganze hat ja schon um circa 12.30 Uhr am Bahnhof Hütteldorf begonnen. Und womit hat das Ganze begon­nen? – Mit dem massiven Einsatz von verbotener Pyrotechnik, mit dem Abzünden von bengalischen Feuern, mit dem Einsatz von irgendwelchen Rauchtöpfen. Man fragt sich dann schon, wie man denn als Bürger und als Passant eigentlich dazu kommt, sich diesen Gefahren und diesem Chaotentum ausgesetzt zu sehen. Ich halte es ehrlich gesagt auch nicht für einen besonderen Ausdruck der Fankultur, wenn man die Gehsteige rund um den Bahnhof mit den dort vorhandenen Toilettenanlagen verwechselt – denn auch das ist etwas, was dort zuhauf passiert ist.

Dann geht die Sache weiter. Der nächste Punkt in diesem Stakkato ist die U-Bahn-Station Karlsplatz. Glauben Sie, dass eine U-Bahn-Station der richtige Ort dafür ist, um Knallkörper und Pyrotechnik abzuzünden? Was kann denn das alles auslösen? Es wird aber gemacht.

Dann geht es am Reumannplatz weiter, und zwar nicht mit einzelnen kleinen Feuer­werken. Schauen Sie sich die Videos an (Zwischenruf bei der SPÖ), da ist der gesamte Platz in Rauchschwaden gehüllt! Wie kommen die Leute – die Passanten und die Anrainer – dazu, das alles hinzunehmen?

Ich frage Sie und ich frage die Verantwortlichen von Rapid: Was bitte schön hat das alles mit dem Fußballsport zu tun? Was hat das alles mit dem Fußballsport zu tun? (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Dann geht es weiter auf der Laaer-Berg-Straße. Die Ereignisse nehmen an Fahrt auf, es wird immer intensiver. Man beginnt nun, mit den Dingen herumzuwerfen. Beworfen werden Häuser, beworfen werden Fenster, beworfen werden Geschäftslokale, und beworfen werden unbeteiligte Personen, Passanten und Anrainer. (Zwischenruf bei der SPÖ.) – Die Antworten werden Sie bekommen, wenn ich mit meiner Einleitung fertig bin. Wann das so weit ist, bestimme ich und nicht Sie. (Beifall bei der FPÖ und bei BundesrätInnen der ÖVP. – Ruf bei der FPÖ: Bravo! – Zwischenruf der Bundesrätin Grimling.)

Es werden die Leute beworfen. Ich sage nur der Vollständigkeit halber – ich erwähne das nur nebenbei –, dass auch die Polizisten, die sich in all diesen Phasen de­eska­lierend benommen haben, Gegenstand und Ziel dieser Bewerfungen geworden sind – von hinten mit Knallkörpern und Schneebällen, was besonders fair ist. Ich sage das deshalb nur nebenher, weil das ohnehin schon eine traurige Gewohnheit geworden ist und weil ich weiß, dass unsere Polizistinnen und Polizisten so professionell sind, dass sie sich von diesen Dingen nicht provozieren lassen. Anständig ist es aber trotzdem nicht. Ich frage Sie noch einmal: Was hat das alles mit dem Fußballsport zu tun?

 


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