BundesratStenographisches Protokoll888. Sitzung, 888. Sitzung des Bundesrates am 20. Dezember 2018 / Seite 134

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Sichergestellt wurden haufenweise verbotene Pyrotechnik, die man gemeinhin als Sprengmittel bezeichnet, und haufenweise Knallkörper. Dazu fand man, als alle das Feld geräumt hatten, noch die entsprechenden Sturmhauben und etliche solcher Dinger, die man beim Boxen braucht, wenn man seine Zähne vor Verletzungen schüt­zen will.

Ich frage mich, was das alles mit Fußball zu tun hat, meine sehr geehrten Damen und Herren! Aus meiner Sicht hat das überhaupt nichts mit Fußball zu tun. Das alles ist gefunden worden. Es gab haufenweise Knallkörper, trotz der Tatsache, dass man schon vorher über Stunden hinweg in der gesamten Stadt ein Feuerwerk der beson­ders miesen Art veranstaltet hat. Man hatte also noch Restbestände, wohl mit der Absicht, diese Dinge im Stadion zur Zündung zu bringen und dort den nächsten Wirbel zu verursachen.

Da sind wir schon nahe bei der Panik, ganz abgesehen von den Dingen, die man damit verursachen kann. Ich weiß nicht, vielleicht ist das nicht so klar, aber das kann massivste Verletzungen herbeiführen, das kann Gehörschäden bis hin zur Taubheit verursachen, Augenverletzungen bis hin zur Blindheit oder den Verlust von Glied­maßen. Von den giftigen Dämpfen und Gasen, die dieses Zeug absondert, spreche ich gar nicht.

Ich denke, meine sehr geehrten Damen und Herren, das alles hat überhaupt nichts mit Fußballkultur zu tun, sondern ist das Gegenteil davon. Deswegen bin ich überzeugt davon, dass der Einsatz der Polizei nicht nur notwendig gewesen ist, sondern auch professionell, umsichtig und verhältnismäßig abgelaufen ist.

Deswegen bedanke ich mich, bevor ich Ihre Fragen beantworte, nochmals bei der Polizei. Sie können mir glauben, dass den Polizistinnen und Polizisten nichts lieber wäre, als wenn sie diese Dinge nicht tun müssten. Allerdings gibt es, glaube ich, auch eine klare Erwartungshaltung der Bevölkerung, dass dann eingegriffen wird, wenn es um den Schutz von Leib und Leben und um die Aufrechterhaltung der körperlichen Unversehrtheit geht. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Damit zu Ihren Fragen:

Zu den Fragen 1 und 1a):

Es waren 637 Exekutivbedienstete der Landespolizeidirektion Wien im Einsatz.

Zu den Fragen 2 und 2a):

Die Einsatzdauer der eingesetzten Exekutivbediensteten betrug durchschnittlich 10 Stun­den, bei Teilkontingenten bis zu 14 Stunden. Eine Aufschlüsselung in die angefragten 8-, 10- und 12-stündigen Dienstzeiten ist mit den vorliegenden Aufzeich­nungen nicht möglich beziehungsweise verursacht einen derart hohen Verwaltungs­aufwand, dass er eine Beantwortung im Zuge einer Dringlichen Anfrage nicht zulässt.

Zur Frage 3:

Im Stadion waren acht Exekutivbedienstete im Sektor Nord, zehn Exekutivbedienstete im Sektor Ost, neun Exekutivbedienstete im Sektor Süd und zehn Exekutivbedienstete im Sektor West. Die anderen Kräfte wurden alternierend zur Unterstützung der Inspektionskräfte je nach Einsatzverlauf eingesetzt. Aufgrund der Zeitvorgabe für die Beantwortung ist eine genaue Aufschlüsselung nicht möglich.

Zur Frage 4:

Ja.

 


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