Herr Abgeordneter Auer! Es ist schon auch eines interessant. Es ist interessant, daß Sie für sich als Qualitätsmerkmal herausstreichen, daß Sie in der Nähe von Lambach wohnen. (Abg. Dr. Fekter: Waren Sie schon dort?) Jetzt lassen Sie mich einmal ausreden! Keifen Sie nicht immer dazwischen! Reden Sie nicht immer dazwischen, Frau Abgeordnete. – Entschuldigung!
Es ist einfach unverständlich, daß Sie sich hier herstellen und selbst für sich in Anspruch nehmen, besonders kompetent zu sein, weil Sie in dieser Gegend wohnen, aber für alle anderen Abgeordneten, die vor Ort waren, um sich mit dieser Problematik auseinandersetzen, nur Spott und Hohn übrig haben. Ich sage Ihnen, warum Sie das tun: Weil Ihnen genau in dieser Sache die Argumente längst ausgegangen sind. Sie wissen es auch, meine Damen und Herren! Herr Abgeordneter Kukacka, das beziehe ich auf Sie und auch auf Sie, Frau Abgeordnete Fekter. Es wundert mich, daß Sie sich hier ganz zu Anfang schon dahin gehend geäußert haben, daß diese dringliche Anfrage von vornherein ein Flop ist, völliger Blödsinn, da geht es doch offenbar nur um Unsinnigkeiten!
Wenn man sinnvollerweise, wie Sie das auch immer wieder einfordern, die wirtschaftliche Betrachtungsweise, Frau Abgeordnete Fekter, in den Vordergrund stellt, dann werden Sie mir doch auch zugestehen, daß es sinnvoll ist, einen Blick über die Grenzen zu werfen und einmal zu erkennen, daß die österreichische Struktur in der Energieversorgung eine wirklich zwergenhafte ist im Vergleich zu den Konkurrenten, denen wir im europäischen Markt gegenüberstehen.
Hier wird sich sinnvollerweise etwas ändern müssen, und das wird man natürlich auch in diesem Hause diskutieren müssen. Da wird man mit Lambach nicht wesentlich weiterkommen, weil Lambach genau jenes Problem verstärkt, das die österreichische Energieversorgung im Bereich der Elektrizität doch schon sehr stark hat. Wir haben ein sehr stark saisonales Problem in diesem Bereich, und wir werden es nicht in den Griff bekommen, wenn wir dieses saisonale Problem mit solchen Wasserkraftwerken weiter verstärken.
Frau Abgeordnete Fekter und Herr Abgeordneter Kukacka! Es ist auch längst nicht mehr das Problem, so viel wie möglich zu produzieren, sondern es ist doch nur noch sinnvoll, mit dem, was wir an vorhandener Energie haben, möglichst effizient umzugehen. Wenn im Vordergrund steht, daß wir mit den investierten Mitteln möglichst viel an Energie und auch möglichst viele Arbeitsplätze sichern sollen, dann verstehe ich nicht, meine Damen und Herren, warum seit über einem Jahr, etwa von seiten der Wärmedämmungsindustrie, jene Studie vernachlässigt und nicht einmal diskutiert wird (der Redner zeigt diese Broschüre) , die längst aufzeigt, daß man mit denselben Mitteln, die in Lambach investiert werden, doppelt so viele Arbeitskräfte auf dieselbe Zeit sichern könnte, als das derzeit mit Lambach der Fall ist. Und da ist nicht einmal noch eingerechnet, Frau Abgeordnete, was wir uns an Energie einsparen würden und wo das anderweitig eingesetzt werden könnte.
Also: Wenn wirklich eine wirtschaftliche Betrachtungsweise im Vordergrund steht, dann hätte das von Ihrer Seite längst zu einem Thema gemacht werden müssen. Und das sage ich auch, weil der Herr Bundesminister Bartenstein hier sitzt: Das wäre auch etwas gewesen, was ihm in seiner Position, in seiner Verantwortung angestanden wäre, hier im Hause einzubringen.
Da braucht man nicht im Plenum schon wieder mit solchen Geschichten aufwarten, wie es der Herr Abgeordnete Auer, nicht der Abgeordnete Hofmann, gemacht hat, sondern es wäre an der Zeit, sachlich darüber zu reden, daß wir in der Energiepolitik einen Weg fortschreiten sollen, der erfolgreich gewesen ist, aber der einfach beginnt, in die andere Richtung umzuschlagen. Das wäre es, was wir von seiten des Liberalen Forums uns an Diskussion wirklich wünschen würden.
Wenn Herr Bundesminister Ditz sagt, daß die Energiesparpotentiale aktiviert gehören und daß er auch dafür ist, das zu tun, dann frage ich mich, warum auch er auf diese Studie bisher nie zurückgegriffen hat, obwohl sie vorgestellt worden ist, obwohl sie von der Wärmedämmungsindustrie wirklich gewünscht und auch an ihn herangetragen worden ist. Sie wurde einfach nicht zur Kenntnis genommen! Warum? – Weil in der Energiepolitik – und das hat auch die Diskussion bewiesen, die heute hier geführt worden ist – Lobbyismus vor einer sinnvollen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung steht.