Bei der OKA werden zu den 15 Zulagen, die aufgrund des Kollektivvertrags gewährt werden, weitere 29 Zulagen freiwillig gewährt. Die Dienstnehmer und die Pensionisten beziehen auch heute noch kostenlos oder extrem verbilligt Strom. (Abg. Haigermoser: Das ist ja ein Privilegienstadel!) Ein Privilegienstadel par excellence! 2 000 Dienstnehmer kosten im Jahr 1,2 Milliarden Schilling. Und die Kosten für die Pensionszahlungen 1987 – aus diesem Jahr ist der Rechnungshofbericht – betrugen sage und schreibe 132 Millionen Schilling. Sechs ehemalige Vorstandsmitglieder beziehen eine Pension von 6,4 Millionen Schilling. (Abg. Haigermoser: Wieviel?) Sechs ehemalige Vorstandsmitglieder beziehen eine Jahrespension von über 6 Millionen Schilling! Und die Bezüge für die Vorstände – und das ist auch ganz interessant – betrugen pro Vorstand vierzehnmal 500 000 S. (Abg. Haigermoser: Wahnsinn!)
Sozialer Zusatzaufwand von aktiven Dienstnehmern und Pensionisten – das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Zusatzaufwand, nicht Lohnkosten; Zusatzaufwand für Dienstnehmer und Pensionisten –: 321 Millionen Schilling im Jahr. Das ist die Hälfte der Kosten für das Kraftwerk Lambach, was in einem Jahr allein für den Zusatzaufwand ausgegeben wird. (Abg. Schwarzenberger: So billig ist das!) So billig ist das, Herr Kollege Schwarzenberger. Wissen Sie, die Rolle des Bauernbunds beim Kraftwerk Lambach ist wie immer eine erbärmliche! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Sie haben den Befehl erteilt bekommen, Sie müssen für das Kraftwerk Stellung nehmen, und Sie haben das natürlich gemacht.
Hier im Plenum reden Sie von der Biomasse, Herr Kollege Schwarzenberger. Dort könnte man es jetzt verwirklichen. Um 600 Millionen Schilling, die das Kraftwerk Lambach angeblich kostet – es ist ja komisch, jeden Monat wird es ein bisserl weniger, aber sagen wir einmal, 600 Millionen –, könnten 20 Biomasse-Heizkraftwerke gebaut werden. Aber wir legen die Flächen still, degradieren die Bauern zu Subventionsempfängern, und die Herrschaften in der OKA können weiterwurschteln. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Schwarzböck: Sie können Ihr Biomasse-Heizwerk bauen! Ich habe eines gebaut!)
Noch kurz zum Gehaltsschema in diesem Privilegienstadel OKA, den Sie ja unter allen Umständen erhalten wollen: Die Bezüge der Arbeiter der OKA betragen im Jahr rund 300 000 S, während ein Industriearbeiter im Jahr rund 217 000 S verdient. Ein Angestellter der OKA bekommt rund 512 000 S, während ein Industrieangestellter 374 000 S bekommt. Ich verstehe, daß Sie diese geschützten Bereiche erhalten wollen. Alle wirklich belegbaren Argumente wischen Sie einfach vom Tisch. Ich habe dort hinten wirklich zugehört und mir diese Zwischenrufe angehört. Es ist unbeschreiblich: Jedes Argument, das vorgebracht worden ist, ob von den Grünen, von den Liberalen, von den Sozialisten oder von den Freiheitlichen – es wird einfach weggewischt. Wie Beton in den Köpfen ist mir das vorgekommen, das muß ich ehrlich sagen. (Abg. Ing. Reichhold: Stahlbeton!) Ja, Stahlbeton!
Um das Geld der Steuerzahler, Frau Kollegin Fekter, ist Ihnen wirklich nichts zu teuer. Die Strombezieher müssen das sowieso bezahlen. Sie können es sich gar nicht aussuchen. Sie finanzieren mit dem Geld der Strombezieher Ihre Privilegien, und jetzt wollen Sie auch noch dieses Kraftwerk bauen, das wirklich kein Mensch braucht, das ökologisch und ökonomisch unsinnig ist.
Wie weit dieser Freudsche Versprecher des Herrn Landeshauptmannes Pühringer geht – "wir, die OKA", "meine OKA" –, hat sich beim Runden Tisch gezeigt, zu dem der Herr Landeshauptmann dann endlich eingeladen hat. Es ist ihm ein Schreiben folgenden Inhalts vorgelegt worden – das muß man sich einmal vorstellen –: Da hat ein holzverarbeitender Betrieb aus Stadl Paura einen Auftrag in Millionenhöhe für das Kraftwerk Lambach bekommen. Und jetzt hat er ein Schreiben von der OKA bekommen, daß der Auftrag der Firma entzogen worden ist. Wissen Sie, mit welchem Argument? – Weil alle Gemeinderäte in Stadl Paura gegen das Kraftwerk gestimmt haben. Jetzt bekommt die Firma den Auftrag nicht, weil die so böse sind. Ein Kollege von mir hat dieses Schreiben bei dem Gespräch Herrn Landeshauptmann Ratzenböck gezeigt, und wissen Sie, wie die Reaktion des Landeshauptmannes Ratzenböck (Ruf bei den Freiheitlichen: Pühringer!) – Pühringer – war? Er hat dieses Schreiben genommen, es dem Herrn Generaldirektor Windtner von der OKA hingeworfen und gesagt: Erledig das! – "Wir, die OKA." Da können Sie stolz drauf sein, das kann ich Ihnen wirklich sagen!