Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 430

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ausgehend von der Schulunterrichtsrealität sollten Sie wissen, daß in den Oberstufen der AHS längst nicht mehr auch nur ein Drittel der SchülerInnen aktiv am Turnunterricht teilnimmt. Und das ist eine Tatsache, die übersehen wird, die abgedeckt wird – wer sollte sie auch transparent machen? Der Lehrer selbst wird es kaum tun, der Elternverein hat zuwenig einschlägiges Interesse. Also wie sollen diese Zahlen an die Oberfläche kommen?

Im freiheitlichen Sportkonzept wurde ein Modell angedacht, das eine völlige Wende weg vom benoteten Pflicht-Sportunterricht hin zum täglichen Schulsport auf Neigungsgruppenbasis bedeutet. Stellen Sie sich vor: drei Unterrichtsstunden, dann etwa 40 Minuten Pause zum Sportbetreiben, dann weitere zwei bis drei Unterrichtsstunden. In der Sporteinheit soll koedukativ und ohne Klassenverband an verschiedenen Orten ein breitgestreutes Programm zur freien Auswahl zur Verfügung gestellt werden. Vereinstrainer, Spartenexperten wären zu den Schulturnlehrern hinzuzuziehen.

Es gibt viele vergleichbare Modelle im internationalen Raum. Das Umsetzen erfordert natürlich eine gewisse Flexibilität seitens der Schulverwaltung, aber auch Flexibilität seitens der Schulleitung, um den Schulen überhaupt diese Möglichkeit einzuräumen. Die Pro-Schulsport-Initiative der Sportlehrer hat diese von uns vorgebrachten Ideen zumindest in einem Modellversuch aufgegriffen, nachdem der Modellversuch der Kurzzeit-Unterrichtsstunde von Ihrem Vorgänger im Ministerium den Schulen zwar angeboten, von diesen jedoch nicht übernommen wurde.

Es gab also bereits ein Kurzzeitmodell, das, wie gesagt, nicht umsetzbar war. Dieses hier nur mit zwei Sätzen erwähnte Modell eines Neigungsgruppenunterrichtes, eines Neigungtsturnunterrichtes für eine zukünftige Schule hat eigentlich nur den Nachteil, daß es aus freiheitlicher Feder stammt und daher die Umsetzung behindert bis unmöglich gemacht wird.

Nicht aus freiheitlicher Feder stammt ein Schreiben vom steirischen Landesrat Gerhard Hirschmann, der Ihnen am 28. Februar mitteilte: "In den letzten Jahren, insbesondere in den letzten Monaten, wurden seitens Deines" – Ihres – "Ministeriums Überlegungen angestellt, für die Benützung von Bundesturnsälen Entgelte von Sportvereinen und Sportorganisationen einzuheben. Das Schulorganisationsgesetz in der derzeitigen Fassung läßt die Einhebung derartiger Mehrkosten durch autonome Bundesschulen nach unserer Ansicht nicht zu."

Ich habe die Frau Bundesminister im Ausschuß mit dieser Frage konfrontiert. Sie hat mir geantwortet, daß es im autonomen Bereich der Schulen liegt, Entgelte zu fordern. Ich möchte Ihnen nur sagen: Ist dem so und werden also die Vereine und Sportorganisationen zur Kasse gebeten, dann bedeutet das für viele Sportvereine, für viele Sportorganisationen den Ruin.

Die vorgeschrittene Zeit und auch die Abwesenheit der Anzusprechenden verbieten es mir, mich noch eingehend mit der Ziehmutter eines linksextremen Verbalradikalismus, Frau Stoisits, und ihrem männlichen Pendant, dem am Haider-Syndrom leidenden Herrn Cap, zu befassen (Abg. Mag. Posch: Hoppla!) – vielleicht hören sie mich an ihren jeweiligen Mittagsplätzen –, aber es wird sich wieder eine Gelegenheit ergeben, sich mit diesen Herrschaften auseinanderzusetzen. – Danke vielmals. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.37

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dkfm. Mag. Mühlbachler. – Bitte, Herr Abgeordneter.

13.37

Abgeordneter Dkfm. Mag. Josef Mühlbachler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte vorerst einmal zu dem Stellung nehmen, was Herr Dr. Grollitsch gerade gesagt hat. Ich glaube, man muß schon eines eingestehen: Die Schule kann nicht für alle Bereiche des Lebens eines Jugendlichen verantwortlich gemacht werden.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite