Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 35. Sitzung / Seite 16

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19/M

Was ist aus Ihrer Ankündigung geworden, Langzeitarbeitslosen Beschäftigung anzubieten?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Arbeit und Soziales Franz Hums: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Wir haben uns zum Ziel gesetzt, daß wir mit Maßnahmen des Arbeitsmarktservices ganz besonders auf die Probleme Langzeitarbeitsloser eingehen, denn das sind Menschen, denen man besonders helfen muß, besonders in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, auf dem Arbeitsmarkt diese Menschen wieder unterzubringen. Es ist daher vom Arbeitsmarktservice vorgesehen – das wird auch bereits durchgeführt –, daß verstärkte Schulungsmaßnahmen erfolgen und verstärkte Vermittlungsbemühungen unternommen werden. Gleichzeitig bemühen wir uns – das ist unser primäres Ziel –, diese Menschen wieder in den regulären Arbeitsmarkt in der Wirtschaft zurückzuführen.

Es gibt dazu eine Reihe von Aktionen. Unter anderem wird noch heuer – befristet bis 31. August, wobei man über diese Befristung dann sicher auch noch verhandeln können wird – die Maßnahme gesetzt, daß Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose, nämlich Menschen, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos sind, einstellen, die Dienstgeberbeiträge zur Sozialversicherung erstattet bekommen. Das ist ein Kostenvorteil von rund 20 Prozent, und das für ein Jahr lang. Das soll eine Starthilfe sein.

Daneben beabsichtigen wir – und führen das auch bereits durch –, eine Reihe von Maßnahmen zu setzen, durch welche Langzeitarbeitslose, die nicht sofort direkt in die normale Arbeitswelt zurückgeführt werden können, im gemeinnützigen Bereich untergebracht werden können, und zwar ebenfalls mit dem Ziel, daß sie von dort wieder in den regulären Arbeitsmarkt zurückkehren.

Gleichzeitig läuft jetzt ein Programm, in dessen Rahmen wir alle Langzeitarbeitslosen besonders betreuen und sie zu den Arbeitsmarktservicestellen einladen, wo mit jedem einzelnen von ihnen persönlich ihre Probleme, ihre Möglichkeiten durchgegangen werden, um sie allenfalls durch besondere Qualifizierungsmaßnahmen wieder in den Arbeitsprozeß zurückzuführen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke. – Zusatzfrage.

Abgeordneter Dr. Gottfried Feurstein: Herr Minister! Ein besonderes Problem besteht in diesem Zusammenhang sicherlich für jene Menschen, die jetzt in das Berufsleben eintreten. Wir müssen alles tun, damit Jugendliche nicht Langzeitarbeitslose werden.

Können Sie sich vorstellen, daß Sie diese Maßnahme, die Sie soeben generell erläutert haben, insbesondere dafür einsetzen werden, und zwar noch heuer im Sommer, damit junge Menschen, die jetzt ihre Schulbildung beendet haben, so rasch wie möglich einen Arbeitsplatz finden? Ich meine, daß das ein ganz wichtiges Anliegen ist, dem wir da gegenüberstehen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Arbeit und Soziales Franz Hums: Herr Abgeordneter! Sie haben zu Recht gesagt, daß dieses Problem der Jugend ein ernstes ist. Junge Menschen müssen wir vorrangig in die Arbeitswelt eingliedern, und zwar nicht nur aus menschlichen Gründen – es ist sicher für jeden jungen Menschen katastrophal, wenn er nicht in absehbarer Zeit Arbeit findet –, sondern auch aus gesellschaftlichen Gründen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

In vielen Staaten Europas ist die Jugendarbeitslosigkeit ein großes Problem und hat verheerende Auswirkungen. Österreich hat derzeit die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit. Aber wir müssen dennoch ganz besonders unsere Bemühungen darauf konzentrieren, den jungen Menschen, die heuer aus der Schule austreten, Beschäftigung zu geben. In diesem Zusammenhang gibt es seitens des Arbeitsmarktservices, abgestimmt mit dem Wirtschaftsministerium, neue Maßnahmen, um jungen Menschen auch die Lehre leichter zu ermöglichen. Diese Förderungsmaßnahmen werden vom Arbeitsmarktservice so gesetzt, daß nicht nur eine Lehrstelle geschaf


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