Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 58. Sitzung / Seite 155

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Auch da sprechen die Zahlen eine sehr deutliche Sprache. Betrug im Jahre 1987 die Fläche der Alternativkulturen 66 000 Hektar, so waren es im Jahre 1994 257 000 Hektar oder die vierfache Fläche. Bei der Grünbrache gab es ebenfalls eine enorme Steigerung von 1 000 Hektar im Jahre 1987 auf 96 000 Hektar im Jahr 1993.

In der Summe ergab sich dadurch außerdem noch eine Budgetersparnis von insgesamt 660 Millionen Schilling. Man kann daher sagen: Auch diese Maßnahmen des Landwirtschaftsministeriums waren sehr erfolgreich.

Heute hat sich die Situation auf dem Weltgetreidemarkt rasant geändert: Die Getreidevorräte reichen nur mehr für 50 Tage, und die EU macht heute bereits eine sehr, sehr strenge Bewirtschaftung und will sogar Teile der Flächenstillegung in ihrem Bereich rückgängig machen. Wir Österreicher sind in der glücklichen Situation – das möchte ich von dieser Stelle aus sagen –, daß wir die Eigenversorgung mit Getreide und Brot in diesem Land durch die Arbeit unserer heimischen Bauern sicherstellen können. (Beifall bei der ÖVP.)

Dazu kommen die positiven Auswirkungen des ÖPUL-Programmes, die Winterbegrünung und der verminderte Einsatz von Chemie, sodaß die Österreicher in dieser Angelegenheit wirklich ein sicheres Gefühl haben können.

Nun zum dritten Bereich, zur KELAG. Sie hatte die größten Schwierigkeiten, sich in diesem genannten Zeitraum marktkonform zu verhalten. Herr Kollege Leikam, leider kann ich in dein Loblied auf die KELAG nicht ohne Einschränkung miteinstimmen. (Abg. Leikam: Was bist denn du für ein Kärntner?) Die KELAG ist nach wie vor ein geschlossenes System (Abg. Leikam: Ja, was ist denn das?) , und was nicht paßt, sage ich dir auch: Sie hat überhöhte Personalkosten, denn 34 Prozent ihres Gesamtaufwandes gehen für das Personal auf. Die SAFE in Salzburg kommt mit 24 Prozent aus, das heißt, für diese 10 Prozent mehr haben die Strombezieher sowie auch die Industrie und Arbeitsplätze in Kärnten aufzukommen. Das ist es! (Abg. Mag. Barmüller: Das ist eine Rede!) Sie hat außerdem den niedrigsten Umsatz an Strom pro Arbeitnehmer, nämlich 2,3 Millionen Kilowattstunden pro Arbeitnehmer.

Was noch fehlt, ist ein entsprechendes Kostenmanagement. Zudem verfügt die KELAG auch über eine aufgeblähte Organisation mit 21 Abteilungen. Da gibt es sicher noch viele Möglichkeiten zum Einsparen, wenn ich beispielsweise nur daran denke, daß die Direktoren für ihre Dienstreisen dreimal soviel kassieren wie ein Minister und daß die Vorstandsentschädigungen 5,5 Millionen Schilling ausmachen. (Abg. Leikam: Wie kann dann der Rechnungshof schreiben: "beispielhaft für die gesamte Energiewirtschaft"? Wie kann das drinnenstehen?) Das ist sicher nicht notwendig. Da ist noch sehr viel zu reformieren, da gibt es noch sehr viel zu verbessern. (Abg. Leikam: "Beispielhaft" steht drinnen!)

Ich möchte schließen mit dem Satz: Wenn die KELAG nicht in der Lage ist, sich anzupassen, dann wird sie es sehr schwer haben, im Markt von morgen, im großen Strommarkt Europas konkurrenzfähig zu sein. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Leikam: Das verstehe ich jetzt nicht! "Beispielhaft" steht drinnen!)

19.33

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Silhavy. – Bitte.

19.33

Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes! Hohes Haus! Herr Kollege Wurmitzer, ich habe anläßlich einer Debatte zu einem anderen Rechnungshofbericht hier schon einmal angemerkt: Ich würde mir manchmal wünschen, daß nicht nur betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte, sondern auch volkswirtschaftliche Gesichtspunkte stärkeren Niederschlag finden würden. Zu Ihrem Beitrag, den Sie gerade geliefert haben, denke ich mir, wenn Ihnen als erstes zu den Sparmaßnahmen immer nur Rationalisierungen auf dem Personalsektor einfallen, ist das im volkswirtschaftlichen Sinn nicht unbedingt das beste Mittel. (Beifall bei der SPÖ.)


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