Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 60. Sitzung / Seite 88

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Meine Damen und Herren! Ich gebe ganz offen und ehrlich zu, daß es mich mit Freude erfüllt, daß Viktor Klima trotz seiner anderen Lebensplanung sich endgültig für das höchste Amt der Regierung entschieden hat. Ich weiß, daß viele mit mir diese Freude teilen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich maße mir an, zu behaupten, daß ich von meiner Persönlichkeit her, aufgrund meiner Ausbildung und aufgrund meiner Tätigkeit als Sozialarbeiterin ein ausgeprägtes Maß an menschlichem Gespür habe – heutzutage nennt man es eher emotionale Intelligenz –, daher erlaube ich mir, die Person Viktor Klima folgendermaßen zu beschreiben, meinen ganz persönlichen Eindruck von ihm als Person offenzulegen, denn die menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten geben Aufschluß über die Art, wie eine Person eine Führungsposition ausüben wird.

An der Person Viktor Klima schätze, bewundere und respektiere ich seine Entschlossenheit, seine Geradlinigkeit, seine Entscheidungsfreudigkeit und seine unerschöpfliche Energie und Geduld. Ich schätze seine Sachlichkeit und seine Offenheit gegenüber notwendigen Änderungen und Reformen. Er liebt einfache Menschen, er ist freundlich, er kann zuhören, und er hört Menschen zu – unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihrer Gesinnung oder ihrer sozialen Zugehörigkeit. Und – ich glaube, davon können einige in diesem Hause etwas lernen – er nimmt seine Kritiker ernst. Er respektiert sie, setzt sich mit deren Meinungen und Anschauungen sachlich auseinander, ohne sie persönlich anzugreifen oder zu beleidigen.

Ich bin voller Zuversicht, daß unser neuer Bundeskanzler mich als Jugendsprecherin in meinen Bemühungen für die Belange der Jugend unterstützen wird. Ich weiß, daß ihm die Probleme, die Sorgen, die Anliegen und Ängste der jungen Menschen unseres Landes besonders am Herzen liegen.

Allein durch seine Art des Handelns spüre ich, daß er keine angepaßten und passiven Jasager, sondern eigenständig denkende, aktive kritische Jugendliche schätzt, die selbstbewußt und zuversichtlich ihren Lebensweg mitentscheiden und an der Gestaltung unserer Gesellschaft im Bereich ihrer eigenen Möglichkeiten mitwirken sollen.

Ich vertraue ihm, daß er alle Maßnahmen und Reformen – wie finanzielle Unterstützung von Kinderbetreuungseinrichtungen, ein Bildungssystem, das persönliche Entfaltung zuläßt, Vermittlung und Bereitschaft zur Flexibilität, Erweiterung des Lehrstellenangebotes, gesetzliche Maßnahmen gegen Gewalt in der Familie, um nur einige Beispiele zu nennen – unterstützen und fördern wird.

Er versteht auch die Notwendigkeit der Vorbeugung in vielen Bereichen, damit verhindert wird, daß junge Menschen in unserem Land resignierend einer Sucht verfallen oder sich einer gesellschaftsverachtenden pseudoreligiösen Gruppe anschließen oder in anderer Weise an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden oder überhaupt durch den Rost der Gesellschaft fallen.

Für Kanzler Klima sind die ständigen Veränderungen in unserer Gesellschaft eine Herausforderung und eine Chance, in der aber immer der Mensch im Mittelpunkt steht, im Zentrum seiner politischen Aktivitäten, unserer Aktivitäten.

Ich bin froh, daß ich im vergangenen Jahr nicht aufgegeben habe, und bin stolz, als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei unter seinem Vorsitz zu arbeiten. Als Abgeordnete, die die Zukunft unseres Landes und vor allem die Zukunft der jungen Menschen unseres Landes mitgestalten will, freue ich mich von ganzem Herzen auf die Zusammenarbeit.

Lassen Sie mich heute aus gegebenem Anlaß mit einem Begriff schließen, der in meinem Leben immer eine zentrale Rolle gespielt hat: Freundschaft! – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

15.59

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Frau Abgeordnete Haidlmayr. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 10 Minuten.


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