Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 139

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gleichzeitig auch die erste Reaktion in Europa auf die neue Sicherheitssituation, die erfolgreich begonnen und fortgeführt wurde. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben damit – insbesondere durch die Verknüpfung von Friedens- und Einsatzorganisation – ein wesentlich höheres Ausmaß an Einsatzbereitschaft, an Führungsfähigkeit erreicht, was zweifellos ein bedeutender Beitrag für die Sicherheit des Landes ist.

Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren auch eine der größten Ausbildungsreformen durchgeführt, die nicht nur die Grundwehrdiener und die Offiziere, sondern auch die Unteroffiziere erfaßt hat und ihren sichtbaren Ausdruck auch in der Schaffung der Heeresunteroffiziersakademie gefunden hat. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich kann heute durchaus mit Stolz sagen, daß Österreich, was das Ausbildungsniveau des österreichischen Heeres betrifft, zweifelsohne zum ersten Drittel in Europa zu zählen ist, daß es nur wenige Armeen gibt, die den Standard der österreichischen Ausbildung in der Qualität übertreffen können. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Wir haben es geschafft, trotz der begrenzten Mittel einen Technologieschub für das Bundesheer zu erreichen und zweifelsohne auch die Schlagkraft des Heeres ganz bedeutend zu erhöhen, und zwar nicht nur durch die Anschaffung der Lenkwaffen Boden-Boden, Boden-Luft und Luft-Luft, sondern auch im Bereich der Artillerie und insbesondere auch was die Führungsfähigkeit betrifft, was etwa Radarsysteme betrifft, und nicht zuletzt durch das mechanisierte Paket, durch das sogenannte Mech-Paket, das vor wenigen Wochen beschlossen worden ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben in diesem Zeitraum außerdem mit allen unseren Nachbarstaaten und einer sehr großen Anzahl weiterer europäischer und außereuropäischer Staaten auch enge Kooperationsprogramme eingeführt und sind zweifellos eine der Armeen in Europa, die über ein höchst intensives Kooperationsprogramm mit anderen verfügen.

Wir haben in diesem Zeitraum auch die größte Dichte von Einsätzen gehabt, beginnend mit dem Einsatz in Jugoslawien bis hin zum Assistenzeinsatz im Burgenland. Es stehen zurzeit ständig 3 500 Soldaten im Einsatz. Übertragen auf internationale Größenordnungen würde das bedeuten, daß etwa Deutschland ständig 35 000 Soldaten im Einsatz haben müßte.

Dieser Einsatz unserer Soldaten hat zweifelsohne auch internationale Anerkennung gefunden, und ich möchte das Lob, das unsere Leute bekommen haben, hier nur kurz wiedergeben.

Die bekanntesten und anerkanntesten Soldaten und Militärexperten der Welt wie General Joulwan oder der amerikanische Verteidigungsminister Perry klassifizieren die Arbeit und die Leistung der österreichischen Soldaten mit Worten wie "outstanding contribution", "excellent work", "great success", "outstanding" und "most professional".

Ähnliche Worte für den Einsatz unserer Soldaten fanden die Franzosen, die Deutschen und auch die Engländer, und wir haben allen Grund, darauf stolz zu sein. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Ich möchte auch dazusagen, in welchen Bereichen wir über besondere Qualitäten verfügen. Wir können ohne Übertreibung sagen, daß wir im Bereich der Katastrophenhilfe in Europa heute absolute Spitze sind, von keinem einzigen anderen Land übertroffen. Wir können sagen, daß wir im Bereich Intelligence zu den Weltbesten gehören. Wir können sagen, daß wir im Alpinbereich über absolut überdurchschnittliche Qualitäten und Kapazitäten verfügen, und wir werden nach der erfolgreichen Implementierung des Mech-Paketes auch im mechanisierten Bereich in Europa durchaus über besten europäischen Standard verfügen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Scheibner: Ist das die Hauptaufgabe? Sagen Sie, was die Hauptaufgabe einer Armee ist und ob Sie die erfüllen können!)

Wir werden diese Linie fortsetzen. Mein Ziel ist es, alles zu unternehmen, um die österreichische Armee insgesamt auf den besten europäischen Standard, auf NATO-Standard zu bringen, unabhängig von der Frage einer Vollmitgliedschaft in dieser Organisation. Es ist nämlich not


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