Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 146

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geändert beziehungsweise umgeworfen wird. Ich meine, man sollte sich darauf verlassen können, daß das, was geplant ist, dann auch eingehalten wird.

Bei der Behandlung des Punktes, der sich mit der Meinungsbefragung der Soldaten, mit der Befragung der Jungmänner, wenn sie einrücken und wenn sie wieder abrüsten, beschäftigt, hätte ich mir einen Hinweis darauf gewünscht – einer meiner Vorredner hat das kurz angesprochen –, ob sich das Verhalten, die Arbeit, die Tätigkeit und das Befinden der Soldaten spürbar verändert haben und in welche Richtung. Ich glaube, das kann man als Steuerungsinstrument benützen, und wenn wir diese Möglichkeit schon haben, dann sollten wir es in dieser Richtung auch einsetzen.

Damit komme ich zu einem wesentlichen Punkt: Ich glaube, es war gerade an jenem Tag, an dem der Landesverteidigungsausschuß tagte, als einige Pressemeldungen durch die Lande gingen, die sich sehr stark mit einem Problem beschäftigten, das mir auch sehr am Herzen liegt und das natürlich ein großes Problem gerade für das Bundesheer und für unsere Soldaten darstellt, nämlich die Frage des Suchtgiftmißbrauches.

Ich glaube, Herr Bundesminister, es ist richtig, notwendig und gut – man sollte dies auch mit aller Kraft unterstützen –, daß wir eine eigene Truppe mit Hunden eingerichtet haben, die man präventiv einsetzt. Es kann sich nur um ein präventives Verhalten handeln, denn wenn es wirklich Dealern gelingen sollte, in die Kasernen einzudringen, dann haben wir ein Problem, das wir nur sehr schwer wieder lösen können. (Zwischenruf des Abg. Scheibner. ) Daher ist es wirklich notwendig, wenn solche Fälle auftreten, mit aller notwendigen Härte vorzugehen, um dies endgültig abzustellen. Wir sind es unseren jungen Menschen und letztendlich auch jenen, denen wir unsere jungen Burschen anvertrauen, schuldig, daß sie mit dieser Zusicherung rechnen können.

Aber ich weiß auch um die Problematik und die Schwierigkeit der Feststellung. Ich denke an diese Ecstasy-Tabletten, wo man natürlich seine Probleme mit der Feststellung hat. Das ist mir durchaus bekannt.

Lassen Sie mich zu einem anderen Problem überwechseln: Im vorliegenden Bericht wird auch von einer Verbesserung der Wohnkultur gesprochen, insbesondere im Bereich der Grundwehrdiener. Herr Bundesminister, ich glaube, da ist wirklich Not am Mann, im wahrsten Sinne des Wortes. Mir sind Fälle bekannt, wo Soldaten unter Bedingungen leben müssen – ich spreche jetzt vor allem von den Soldatenheimen –, die meiner Meinung nach untragbar sind. Ich möchte aber mit dem positiven Beispiel beginnen, und zwar mit einem Beispiel in Salzburg.

In Salzburg hat man ein Soldatenheim wirklich mustergültig renoviert und hergerichtet. Es ist ein Schmuckstück. Aber: Bereits bei der Planung wurde darauf hingewiesen, daß man bestimmte Einrichtungen so plazieren sollte, daß Putzmittel und Essensbestände nicht miteinander vermischt werden können. Genau das ist aber eingetreten. Es geht da nicht um höhere Kosten, sondern um eine optimale Verwendung der Mittel.

Ein weiteres Beispiel: In einem Soldatenheim, in dem man sich natürlich auch in der Freizeit aufhält, verlegt man gerade bei den Spielautomaten, wo von dem einen oder anderen schon einmal eine Zigarette geraucht wird, einen Plastikbodenbelag. In allen anderen Räumen werden Fliesenböden verwendet. Wer sich ein bißchen überlegt, was mit einer heißen Zigarette passiert, die man auf einen Plastikboden fallenläßt, wird anders darüber denken. Da muß man, glaube ich, wirklich darüber nachdenken, was man tut.

Noch ein Beispiel, und das ist wirklich schockierend: In einer steirischen Kaserne gibt es eine Sanitätsabteilung mit einer äußerst steilen Stiege – in der Steiermark nennt man das Hühnerleiter –, und oben befinden sich die Kranken. Diese müssen wahrscheinlich hinaufgetragen werden. Ich frage mich, was in einem Brandfall passiert. Da ist, würde ich meinen, Abhilfe mehr als notwendig. (Abg. Scheibner: "Hendlleiter" heißt das!)

Das ist aber noch nicht alles. Ein spezieller, ganz delikater Fall – auch in einem Soldatenheim – ging mir besonders unter die Haut, weil man einen Kontrapunkt gesetzt hat: In einem desolaten Soldatenheim, das sich seit Jahrzehnten in demselben Zustand befindet, werden Steckdosen


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