Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 185

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Verantwortung für die nachfolgenden Generationen aufmerksam machen, denn es geht um unsere gemeinsame Zukunft!

Hohes Haus! Die Erkenntnis aus dieser und anderen Tagungen kann daher nur lauten: Jeder muß selbst vor Ort etwas zu tun, damit die gemeinsamen Ziele erreicht werden können. Damit die in der Lokalagenda 21 von Rio aus dem Jahr 1992 formulierten Ziele betreffend die Halbierung des Treibhauseffektes bis zum Jahr 2010 erreicht werden können, hat jeder seine Hausaufgabe zu leisten.

Ein geeigneter und wirkungsvoller Beitrag ist das Klimabündnis der Kommunen in Österreich und weltweit. Im Hinblick auf eine weltweite Partnerschaft der Gemeinden haben sich mittlerweile 153 österreichische Gemeinden verpflichtet, diesem Gedanken beizutreten und aktiv Arbeit dafür zu leisten. 153 Beschlüsse gab es dazu in den Gemeinderäten aufgrund der Erkenntnis betreffend die Bedeutung der Nachhaltigkeit der Politik für unsere Zukunft.

Erfreulicherweise gibt es viele Gemeindewettbewerbe und Modelle für entsprechende Projekte. Zum Thema "CO2 – die Hälfte" wurde 1996 ein konkreter Gemeindewettbewerb durchgeführt. 45 Projekte wurden eingereicht, und eine gut zusammengestellte Jury hatte es gar nicht leicht, die besten Bewerber zu ermitteln. Getrennt nach ihrer Größe wurden folgende Gemeinden zu Bundesländersiegern erklärt: Graz, Linz, Schwaz in Tirol, Laussa in Oberösterreich, Villach in Kärnten, Tamsweg in Salzburg, Wolkersdorf in Niederösterreich. Dazu kam noch eine große Zahl von Projektsiegern, welche Anerkennungspreise im Bereich der Gemeinden, aber auch in Kombination mit Privaten erzielten.

Abschließend: Was ist der eigene Beitrag im eigenen Fall? – Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Schladming bewarb sich – wie ich bereits sagte – während dieser Konferenz um die Aufnahme als jüngste Kleinstadt Österreichs zum Klimabündnis. Wir konnten unseren Willen dort kundtun, und wir hatten die Möglichkeit, in Anwesenheit von Minister Bartenstein unseren Beitritt zu bekunden. Daß unsere Bemühungen angenommen wurden, wurde uns mit Schreiben des Internationalen Büros vom 3. März bekanntgemacht.

Das ist ein Aspekt: Die Willensstärke aufzubringen, den Beschluß zu fassen, daß alle im Gemeinderat zusammenarbeiten, wirklich alle: die Wirtschaft, die Bauern, die Lehrer, die Unselbständigen, die Frauen, die Jungen und die Älteren, denn das ist ein großes gemeinsames Ziel.

Was wollen wir konkret unternehmen, und was wollen wir erreichen? – Fernwärmeversorgung, die Nutzung erneuerbarer Energieformen im Zusammenwirken mit 51 Prozent der regionalen Bauernschaft und der Forstwirte und 49 Prozent der Fernwärmegesellschaft, einer Tochter der STEWEAG, die das Know-how zur Verfügung stellt. Die Gemeinde bringt den Grund ein.

Ich hoffe, Herr Bundesminister, daß dieses Beispiel beweist, daß wir nicht nur warten sollen, was in der hohen Politik geschieht, damit die Ziele erreicht werden, sondern daß wir auch vor Ort entscheidende Beiträge leisten können. Wenn es gelingt – was ich sehr hoffe –, das bis zum Sommer durch den Gemeinderat zu haben, wenn in einer Vorreiterrolle die Stadtgemeinde die wichtigsten Anschlüsse zur Verfügung stellt, obwohl heute noch nicht kostendeckend gearbeitet werden kann wie mit der üblichen Ölfeuerung, dann im Vertrauen auf die richtige Umweltpolitik der Bundesregierung, auf die richtigen Beschlüsse dieses Hauses, auch was Rahmenprogramme und Besteuerung nicht erneuerbarer Energie betrifft.

Wir sehen das als Investition für die Zukunft. Bei langfristiger Betrachtung ist das heute schon die bessere Lösung, vor allem auch für unsere Kinder, und auch wirtschaftlich ist diese Art der Energiegewinnung sinnvoller. Ich glaube daher, daß wir mit 6 000 Tonnen weniger CO2 im Schladminger Luftraum einen wichtigen Beitrag leisten. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

21.27

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Nach Einsicht in das Protokoll erteile ich Frau Abgeordneter Aumayr für den Gebrauch des Wortes "gelogen" einen Ordnungsruf . (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)


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