Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 205

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einzutreten. Ich danke unserem Landeshauptmann Dr. Pühringer dafür, daß er von Anbeginn an für diesen Nationalpark eingetreten ist, und ich richte auch ein Dankeschön an unsere zuständigen Minister Bartenstein und Molterer. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Anscheinend wollen dies die Kollegen von den Sozialdemokraten nicht hören; warum, weiß ich nicht. Aber sie werden später ans Rednerpult kommen und mir das sicherlich erklären können. (Ruf bei der SPÖ: Weiterreden!) Die Verhandlungen waren zwar nicht immer einfach, aber immer fair. Ich freue mich, daß wir heute diesen Nationalpark gemäß der Artikel 15a-Vereinbarung beschließen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

22.54

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wimmer. Er hat das Wort.

22.54

Abgeordneter Rainer Wimmer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Murauer, wer freut sich heute nicht?! Oberösterreich bekommt seinen Nationalpark. Nach Abschluß erfolgreicher Verhandlungen ist es soweit, der Nationalpark Kalkalpen wird nun tatsächlich verwirklicht. Da heute bereits so viele Dankesworte gesprochen wurden, möchte ich als Oberösterreicher zum Ausdruck bringen, daß ich schon ein bißchen stolz darauf bin, daß die damalige Naturschutzreferentin und jetzige Bundesministerin Mag. Prammer federführend dieses für uns so wichtige Projekt zum Abschluß bringen konnte. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Kollege Murauer hat zu Recht hier Landeshauptmann Pühringer zitiert und sich bei ihm bedankt. Allerdings hatte ich den Eindruck, daß der Landeshauptmann gerade im vergangenen Jahr, als die Hauptverhandlungen geführt wurden, in erster Linie sehr viel Zeit aufwenden mußte, um sich mit Lambach zu beschäftigen. Darum hat mich ein bißchen verwundert, was Sie hier gesagt haben. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es geht um einen einmaligen Naturraum von nationaler und internationaler Bedeutung, der zu fördern und zu erhalten ist. Diese Flächen umfassen – das wurde heute schon angesprochen – drei wesentliche Teile: erstens das in Mitteleuropa höchstgelegene Hochmoor, zweitens den größten österreichischen Karstkomplex – das Tote Gebirge – und drittens eine europaweit einzigartige Flora und Fauna. Kollege Murauer hat die Zahl der Bäume schon aufgezählt, das werde ich mir jetzt ersparen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Was die Naturschützer, vor allem die alpinen Vereine, jahrzehntelang gefordert haben, wird nun tatsächlich Wirklichkeit. Es ist geplant, diesen Naturpark im mehreren Abschnitten zu gestalten. Dabei betrifft die erste Etappe die Gebirgszüge Sensengebirge und insbesondere das Hintergebirge; erst im zweiten Abschnitt soll eine Erweiterung erfolgen.

Geschätzte Damen und Herren! Ich möchte diese Gelegenheit wahrnehmen, noch einmal darauf hinzuweisen, daß es – ungeachtet dessen, wer im einzelnen daran beteiligt war – in kürzester Zeit gelungen ist, diese Verhandlungen zum Abschluß zu bringen. Man weiß auch aus internationalen Vergleichen und Erfahrungen, daß die Umsetzung solcher Projekte oft Jahrzehnte in Anspruch nimmt, weil es nicht einfach ist, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. (Abg. Aumayr: So lange hat es bei uns auch gedauert!)

Was waren die wesentlichen Voraussetzungen für dieses Projekt? – Erstens die Zustimmung der Grundeigentümer – diese einzuholen, war relativ einfach, weil vor allem ein Großgrundbesitzer, nämlich die Österreichischen Bundesforste, betroffen war –, und zweitens das freiwillige Einbringen der Flächen in diesen Nationalpark. Das sind zwei besonders wichtige Elemente für die Umsetzung eines solchen Projekts. Was die Einbindung der Österreichischen Bundesforste betraf, konnte eine für alle Seiten akzeptable Lösung gefunden werden. Im Ausschuß wurde auch besprochen, daß Entschädigungsleistungen für Nutzungsentgang oder Wirtschaftserschwernisse an die Grundeigentümer zu erfolgen haben.


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