Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 70. Sitzung / Seite 83

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Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Pittermann. – Bitte.

14.19

Abgeordnete Dr. Elisabeth Pittermann (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Da zu dieser Gesetzesvorlage schon so viel debattiert wurde, möchte ich nur mehr einige wenige Aspekte einbringen.

Es ist wichtig, bei schweren Schmerzzuständen großzügig analgetisch wirksame Suchtgifte einsetzen zu dürfen. In Österreich ist der geringere Alkaloidverbrauch in der Medizin nicht durch restriktive Gesetze bedingt, sondern dadurch, daß bei uns, anders als in Skandinavien, potente nichtmorphinhältige Analgetika zugelassen sind und die Nebenwirkungen der Alkaloide von Schwerkranken oft als unangenehm empfunden werden.

Die ÄrztInnen sind in der Anwendung der Morphine und -analoga erfahren, und nur sehr selten werden behandelte Patienten abhängig.

Manche Fraktionen beklagen, daß Cannabis in Österreich weder medizinisch angewendet wird noch frei erhältlich ist. Ich lehne es ab, Cannabis freizugeben, da negative Wirkungen auf das Gehirn in wissenschaftlichen Arbeiten beschrieben wurden und der Gruppendruck zur Konsumation bei Freigabe größer ist.

Gestatten Sie mir aber, Ihnen bezüglich "linker Schickeria" aus einem Zeitungsartikel der "Kronen Zeitung" vom 28. März 1997 zu zitieren. Da heißt es: "Steirischer Fitneß-Kaiser humpelte in Haft, Bodybuilder und Einbrecher als Komplizen. – In Prothese Drogen geschmuggelt. Sein Kapfenberger Fitneß-Studio hatte ihm jährlich 7,6 Millionen Schilling an Mitgliedsbeiträgen gebracht, doch damit kam Gerhard Bleiweis (31) nicht aus. In seiner Beinprothese schmuggelte er Drogen nach Österreich, verdiente Millionen. Nun sitzt er mit zwei Komplizen in Haft, doch die Schulden sind höher als jemals zuvor ..."

Gehört der Herr Bleiweis der "linken Schicki-Micki-Szene" an? – Nein, er ist freiheitlicher Politiker! (Oh!-Rufe bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Mag. Stadler: Wer ist das? Kenne ich nicht!) Ein Drogendealer! Sie sind "innovativ", keine Partei hat einen Drogendealer in ihren Reihen. (Abg. Mag. Stadler: Wer ist das?) Der Herr Gerhard Bleiweis aus Kapfenberg, das ist Ihr Kandidat! (Abg. Mag. Stadler: Wir warten auf die Wegas-Liste!)

Sein Motto: "Als erfolgreicher Jungunternehmer sehe ich die Notwendigkeit, zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln." – Er hat es geschafft, ich gratuliere Ihnen zu diesem Kandidaten! Sie haben "tolle" Politiker in Ihren Reihen und reden immer nur von den anderen. (Lebhafter Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Mag. Stadler: Frau Kollegin, wir warten auf die Wegas-Liste! Sie hat die Wegas-Liste, sagt sie! Wo ist die Wegas-Liste? ) Reden Sie nachher! Melden Sie sich zu Wort, und gewöhnen Sie sich ab, immer dreinzureden, Sie unhöflicher Mensch! (Lebhafter Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Mag. Stadler: Frau Kollegin, wir warten auf die Wegas-Liste!) Sie sollen endlich einmal nicht dreinreden! Sie können sich zu Wort melden, eine tatsächliche Berichtigung steht Ihnen zu. Ihr ewiges Dreinreden ... (Abg. Mag. Stadler: Stimmt es, daß die Frau Zechner drauf ist? – Nennen Sie mir die Wegas-Liste!) – Da haben Sie das, bitte (ein Papier vorweisend), ich bin sicher nicht auf der Wegas-Liste. (Abg. Mag. Stadler: Sagen Sie mir: Wie viele Rote sind da drauf? Stimmt es, daß da prominente Rote drauf sein sollen? – Sie hat die Wegas-Liste, sagt sie!)

Bezüglich medizinischer Anwendung... (Anhaltende Zwischenrufe des Abg. Mag. Stadler. ) Herr Präsident, sorgen Sie bitte für Ruhe! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Stadler: Frau Kollegin, bitte, die Wegas-Liste! Welche Roten ...?) Na, Sie werden es ja sicher in der Zeitung schon gelesen haben! Melden Sie sich zur tatsächlichen Berichtigung, melden Sie sich zu Wort, und lesen Sie sie vor!


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