Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 74. Sitzung / Seite 69

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gutgesetz hat sehr viel mit biologischer Artenvielfalt zu tun. Es wird in diesem Haus meistens dann über Artenvielfalt diskutiert, wenn wir Naturschutzberichte besprechen, aber nicht dann, wenn es ganz konkret um Gesetzesmaterien wie jenen von heute geht, die weit mehr Einfluß haben als naturschutzrechtliche Bestimmungen in bezug auf den Artenschutz.

Die Grünen haben in den letzten Wochen versucht, immer wieder in der Debatte um dieses Gesetz darauf aufmerksam zu machen, daß es im Zusammenhang mit dem Saatgutgesetz darum geht, Maßnahmen und entsprechende nicht nur EU-abgestimmte, sondern auch österreichische Initiativen zu setzen, um pflanzengenetische Ressourcen zu fördern. Wir bringen auch hier einen entsprechenden Entschließungsantrag ein, der verteilt wird und aufgrund dessen, weil er sehr umfassend ist, nicht verlesen werden soll, und zwar geht es dabei um den Entschließungsantrag der Abgeordneten Ing. Langthaler, Dr. Petrovic, Wabl, Freundinnen und Freunde betreffend Inverkehrbringen von Saatgut zur Erhaltung der pflanzengenetischen Ressourcen.

In diesem Antrag geht es vor allem darum, alternative Züchtungsinitiativen zu fördern und zu stützen. Es gibt entsprechende österreichische Initiativen, die biologische Artenvielfalt nicht nur zu erhalten, sondern überhaupt wieder zu initiieren, und es muß entsprechende Ansätze geben muß, die im Rahmen der Europäischen Union von Österreich ausgehen könnten.

Es gibt in verschiedenen Bereichen, aber nur in Expertengremien Vorschläge, und wir glauben, daß gerade Österreich mit seinem so hohen Anteil nicht nur an interessierten umweltorientierten Menschen, sondern auch an Biobauern eine Vorreiterrolle spielen müßte und entsprechende Initiativen setzen sollte.

Artenvielfalt und biologische Vielfalt hängen sehr stark mit dem biologischen Saatgut zusammen. Herr Minister! Auch dazu gibt es einen Entschließungsantrag der Grünen. – Ich muß leider eine Menge Entschließungsanträge verlesen, weil Kollege Wabl im Überschwang seiner Gefühle – das Thema ist ihm eine solche Herzensangelegenheit – nicht all seine Entschließungsanträge verlesen konnte. – Wir haben versucht, Ihnen diesen Antrag in den letzten Monaten in einigen Debatten betreffend das Gentechnik-Volksbegehren schmackhaft zu machen. Hier geht es darum, einen Forschungsschwerpunkt für biologisches Saatgut in Österreich zu institutionalisieren.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Wabl, Ing. Langthaler, Freundinnen und Freunde betreffend Forschungsschwerpunkt biologisches Saatgut

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft wird aufgefordert, einen Forschungsschwerpunkt "Biologischer Landbau" zu setzen, diesen mit ausreichenden finanziellen Mitteln zu dotieren und dafür Sorge zu tragen, daß die Infrastruktur der entsprechenden Bundesinstitutionen für die Prüfung und Entwicklung von biologischem Saatgut in Anspruch genommen werden kann. Zentraler Aspekt dieses Forschungsschwerpunktes soll vor allem die Herstellung von biologischem Saatgut sein.

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Schwerpunkt unserer Diskussion über das Saatgutgesetz im Ausschuß und auch in den heutigen Ausführungen von Kollegen Wabl war zweifellos, daß wir erst vor wenigen Wochen ein sehr prominentes Volksbegehren zu einem Thema gehabt haben, das den Leuten sehr nahegeht. Der Einsatz der Gentechnik besonders im Lebensmittelbereich, besonders bei der Produktion von Gütern, mit denen wir unmittelbar in Berührung kommen, die wir essen, geht unter die Haut. Ich gebe Ihnen recht, Herr Minister: Auch ich bin absolut dafür, daß man jene Themen sehr sachlich und nicht emotional diskutieren soll. Es kommen nie gescheite Lösungen dabei heraus, wenn zu viele Emotionen mitschwingen. Umgekehrt ist es nur so, daß ich gerade


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