Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 74. Sitzung / Seite 147

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nur 0,09 Kubikmeter, also ein Fünftel des Verbrauchs in Österreich. Da sind also noch große Marktreserven vorhanden.

Ich möchte mit dem Satz schließen: Wenn Holz Zukunft hat, dann muß auch unser Wald Zukunft haben! (Beifall bei der ÖVP.)

18.41

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Koller. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

18.41

Abgeordneter Franz Koller (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Der Waldbericht ist sehr informativ. Den berichterstattenden Beamten ist die Forstwirtschaft ein wirkliches Anliegen. Ich möchte aus diesem Waldbericht drei Punkte herausgreifen: erstens den Schutzwald, zweitens die phytosanitären Kontrollen und drittens die Rodungen.

Ich muß anmerken, daß dieser Bericht ein Jahr zu spät kommt. Der Bericht 1996 ist bereits fertiggestellt. Es wäre viel informativer, wenn diesbezüglich rascher gehandelt würde.

Unsere Schutzwälder befinden sich auf Standorten, die durch Wind, Wasser und Schwerkraft erosionsgefährdet sind, weshalb Schutzmaßnahmen für den Boden und den Bewuchs unverzichtbar sind. Auch die Wiederbewaldung muß gesichert werden. Der Herr Minister hat gesagt, daß im Jahr 1995 über 300 Millionen Schilling in die Schutzwälder investiert wurden. Ich möchte betonen, diesbezüglich besteht auch weiterhin Handlungsbedarf.

Durch den EU-Beitritt mußte die phytosanitäre Holzkontrolle auf eine neue gesetzliche Basis gestellt werden. Das bis dahin geltende Holzkontrollgesetz wurde außer Kraft gesetzt. Während die Auflagen beim Import von Holz aus außereuropäischen Ländern strenger geworden sind, ist es bei der Einfuhr von Holz aus europäischen Drittstaaten zu einer Liberalisierung gekommen. So ist es seit April 1995 zum Beispiel möglich, Nadelholz in Rinde aus europäischen Drittstaaten ohne Kontrollen an der Grenze einzuführen. Es stimmt zwar, daß am Bestimmungsort Kontrollen durchgeführt werden, aber wenn die Borkenkäfer ausgeflogen sind, ist es zu spät. Eine Kontrolle an der Grenze wäre wirksamer.

Nun zum letzten Punkt, zu den Rodungen. Für die Landwirtschaft wurden Rodungen im Ausmaß von 490 Hektar amtlich bewilligt. Dabei wurden Ersatzaufforstungen auf Flächen von insgesamt 214 Hektar vorgeschrieben. Weniger streng ist die Behörde bei Gewerbe und Industrie. Für gewerbliche beziehungsweise industrielle Anlagen wurden Rodungen im Ausmaß von 272 Hektar gemeldet, und zwar als befristete Rodungen: Gemäß § 18 Abs. 4 und 5 des Forstgesetzes wurde nur um eine befristete Rodung angesucht. Da wird eine rein waldwirtschaftliche Maßnahme fehlinterpretiert und zum Schlupfloch. Daher werden wir Freiheitlichen diesem Waldbericht unsere Zustimmung verweigern. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.45

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Vorläufig letzter Redner in dieser Debatte ist Herr Abgeordneter Grabner. – Bitte.

18.45

Abgeordneter Arnold Grabner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Waldfläche Österreichs beträgt 3,88 Millionen Hektar, das sind 46,2 Prozent des Bundesgebietes. 78,5 Prozent davon sind Wirtschaftswald.

Sowohl die Situation in der Landwirtschaft als auch die der österreichischen Tourismuswirtschaft ist von einer großen Umstrukturierung geprägt und hat die Modernisierung dieser Wirtschaftszweige für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft zum Ziel.

Ich möchte, wie schon so oft, heute über eine Regelung zu Ihnen sprechen, die eine bessere Zusammenarbeit der Besitzer des Waldes – egal, ob dieser im privaten oder im öffentlichen Besitz steht – zur Voraussetzung hat. Diesbezüglich gibt es aber noch einige Arbeit zu tun. Es


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