Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 78. Sitzung / Seite 171

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gen Beschluß gefaßt haben, die wissenschaftliche Erarbeitung eines Ambulanzkonzeptes in Auftrag zu geben.

Die Arbeiten dazu sind bereits aufgenommen worden, und erste Zwischenergebnisse sind noch heuer zu erwarten. Ich werde Sie – insbesondere die Vertreter der Fraktionen im Gesundheitsausschuß – davon natürlich in Kenntnis setzen.

Nächste Woche findet die nächste Sitzung unserer Strukturkommission statt, in der neue Grundsätze und Richtlinien für die Vergabe und die Kontrolle der Verwendung von Mitteln für die Finanzierung von strukturverbessernden Maßnahmen beschlossen werden sollen. Dabei werden wir besonders Augenmerk darauf legen, daß das eingesetzte Geld wirksam für die Entlastung der Krankenanstalten aufgewendet wird. (Die Rednerin räuspert sich mehrmals.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nicht nur, weil ich jetzt einen "Frosch" im Hals habe, sondern auch, weil ich glaube, daß mit diesen ergänzenden Ausführungen die Enttäuschung der Frau Kollegin Motter etwas gemildert werden konnte, möchte ich meine Anfragebeantwortung schließen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

19.11

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Vielen Dank, Frau Bundesministerin.

Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Fortsetzung der Tagesordnung

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Ich nehme die Verhandlungen über die Punkte 4 und 5 der Tagesordnung wieder auf.

Die nächste Wortmeldung dazu liegt von Herrn Abgeordneten Dr. Trinkl vor. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 10 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.11

Abgeordneter Mag. Dr. Josef Trinkl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich werde versuchen, Sie aus den Gruppenpraxen wieder zurück in die Lehrlinge ausbildenden Betriebe zu führen. Eigentlich hätte ja der Herr Abgeordnete Haigermoser dieses Thema einführen sollen, aber ich gebe zu, er hat hier an dieser Stelle nie sehr konkrete Aussagen getroffen. Bei seinem heutigen Auftritt aber hat er sich noch unterboten. Offensichtlich hat er zur österreichischen Lehrlingssituation überhaupt nichts zu sagen, er hat wahrscheinlich nur über die Situation in Usbekistan gesprochen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Parnigoni: Wozu hat er überhaupt etwas zu sagen?) Zum Thema Lehrlingssituation hat er heute wirklich sehr sehr wenig beigetragen.

Die duale Lehrlingsausbildung ist die Erfolgsstory der österreichischen Wirtschaft schlechthin. Die Leistungen sind international anerkannt und unbestritten. Schließlich übernehmen 40 000 Lehrbetriebe die Verantwortung und auch die Kosten für die Ausbildung von 40 Prozent der Jugendlichen Österreichs. Diese praxisnahe Ausbildung sichert uns jene Qualität von Facharbeitern, die wir brauchen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Der Begriff "Jugendarbeitslosigkeit" war uns in Österreich viele Jahre fast unbekannt, und auch die heutigen Zahlen heben sich durchaus positiv von den Vergleichszahlen in den anderen europäischen Ländern ab. Trotzdem dürfen wir die Entwicklung nicht übersehen, und wir müssen feststellen, daß sowohl die Zahl der Ausbildungsbetriebe als auch die Zahl der Lehrlinge in den letzten Jahren ständig zurückgegangen ist. Wenn man aber davon ausgeht, daß nur Betriebe Lehrplätze schaffen und Lehrplätze anbieten können, so muß man auch nach den Gründen für diesen Rückgang fragen. Diese Gründe wurden oft genannt und müssen ernst genommen werden.


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