Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 81. Sitzung / Seite 149

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OSZE übernommen, sondern auch engen Kontakt mit der Bevölkerung gesucht haben. Das, glaube ich, trägt wesentlich zur Imagebildung unseres Landes bei. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! In zehn Tagen findet der Rückzug aus Albanien statt, und wir dürfen mit Genugtuung feststellen, daß – Gott sei Dank – nichts passiert ist; unsere Soldaten können wieder gesund in ihre Heimat zurückkehren. Ich weiß auch aus diesem Gespräch mit Oberst Meran, daß unsere Soldaten stolz auf ihr Land sind. Und so mancher hat ihm gesagt: Wir können diesen politischen Kleinkram, den es in Österreich gibt, nicht verstehen; andere Aufgaben haben uns wesentlich mehr beschäftigt.

Daß der ganze Einsatz in einem ruhigen und sicheren Rahmen abgelaufen ist, zeigt, daß die Vorbereitung auf diesen Einsatz bestens gewesen ist. Die Vorbereitung hat einige Diskussionen ausgelöst, aber sie war gut, denn sonst hätte man einiges nicht so glücklich über die Bühne gebracht.

Da ich gerade bei den 115 Freiwilligen bin, die das Bild Österreichs im Ausland ganz wesentlich prägen, möchte ich heute auch auf die vielen Freiwilligen hinweisen, die in den letzten Tagen im Hochwassereinsatz waren, um der österreichischen Bevölkerung zu helfen, wo Hunderte, Tausende freiwillige Feuerwehrmänner im Einsatz standen. Diesen möchte ich meinen Dank aussprechen! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Vor allem möchte ich diese Leute, wie es gestern bei einer Diskussion geschehen ist, nicht in Mißkredit bringen, indem man sagt: Das Hochwasser hat gerufen. Nein, meine sehr Verehrten, nicht das Hochwasser hat gerufen, sondern die Menschen haben gerufen. (Abg. Scheibner: Verteidigen Sie nicht den Bundeskanzler!)

Ich brauche nicht den Bundeskanzler zu verteidigen, sondern ich will meine Feuerwehrkameraden – Herr Kollege, ich bin selbst Feuerwehrmann – in Schutz nehmen, denn ich weiß, wovon ich rede, weil ich schon selbst bei Hochwassereinsätzen war. (Abg.  Scheibner: Der Bundeskanzler wollte sich in Gummistiefeln fotografieren lassen!) Ich möchte nicht den Kanzler verteidigen, sondern nur die Feuerwehrmänner, die ihre Pflicht getan haben. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.02

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Abgeordneter Hans Helmut Moser. – Bitte, Herr Abgeordneter.

18.02

Abgeordneter Hans Helmut Moser (Liberales Forum): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister, ich teile mit Ihnen die Einschätzung der Lage in Albanien, und ich teile mit Ihnen auch Ihre Einschätzung, was das positive Abschneiden und das tadellose Auftreten der Österreicher in diesem Land betrifft. Ebenso bin ich der Meinung, daß Österreich damit einen sehr wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der Lage in dieser Region leistet. Daher haben wir Liberalen der Entsendung der österreichischen Einheit nach Albanien auch unsere Zustimmung gegeben, weil damit eine echte solidarische Hilfe der europäischen Staatengemeinschaft dokumentiert wird. Ich glaube, das war notwendig und gut und hat bewiesen, daß die Entscheidung richtig war.

Einige meiner Vorredner haben heute die Leistung der Österreicher entsprechend gelobt. Ich kann mich dem nur anschließen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß die österreichischen Soldaten im Rahmen der Einsätze der Vereinten Nationen sehr hohes Ansehen genießen.

Meine Damen und Herren! Aber das ist heute nicht der Diskussionsgegenstand. Danach wurde ja nicht gefragt. Die Frage ist – und daher glaube ich schon, daß sich das Parlament damit intensiv auseinandersetzen soll –, inwieweit der Verteidigungsminister den Hauptausschuß des Nationalrates tatsächlich in entsprechender Weise über die tatsächlichen Fakten und Gegebenheiten informiert hat und inwieweit diese Information, die seinerzeit dem Hauptausschuß des Nationalrates gegeben wurde, mit der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage der Freiheitlichen übereinstimmt. (Zwischenruf der Abg. Tichy-Schreder. ) In diesem Fall muß ich


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