Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 74

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neten Meischberger eingehen. Durch das, was ich bisher getan und gesagt habe, laufe ich bestimmt nicht Gefahr, ein Verfechter der Dachverbände zu hundert Prozent zu sein, weil es – wie es Kollege Löschnak schon gesagt hat – im Sport da oder dort natürlich Veränderungsnotwendigkeiten und Reformbedarf gibt. Aber sich hier herzustellen und die Abschaffung einer gewachsenen Struktur zu verlangen, die sich über fünfzig Jahre hinweg entwickelt hat, die für den Sport Beachtliches geleistet hat, ohne irgendeinen Ersatz dafür anzubieten, ohne auch nur mit einem Wort zu erwähnen, was alles geleistet wird und wer das dann machen soll, das entbehrt jeder Grundlage, darauf weiter einzugehen und diesen Vorschlag ernst zu nehmen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Ing. Meischberger. )

Kollege Meischberger! Schau dir einmal an, was die Dachverbände tun! (Abg. Ing. Meischberger: Ich weiß, was sie tun!) Schau dir an, welche Breitensportaktivitäten sie fördern, vor allem diese Vielzahl an multisportiven Vereinen (Abg. Ing. Meischberger: Was fördern die, was die Fachverbände nicht fördern?), die über mehrere Sportarten hinweg tätig sind, die in mehreren Fachverbänden zu Hause sind, gehört gebündelt.

Und da du im Zusammenhang mit dem Geldverteilen immer das Wort "freihändig" verwendest: Die Dachverbände müssen die Förderungen, die sie verteilen, selbstverständlich nach den gültigen Toto-Richtlinien abrechnen. Da ist nicht alles beliebig verteilbar und abrechenbar, sondern es gibt ganz klare Richtlinien, wofür diese Mittel verwendet werden, und sie müssen die Vergabe auch jährlich durch einen zuständigen Ausschuß kontrollieren lassen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Ing. Meischberger. )

Ich komme damit eigentlich schon zu dem, was ich konstruktiv sagen wollte. Zum ersten möchte ich auf unseren Ausschuß zurückkommen. Kollege Grollitsch hat es schon betont: Kollege Grabner und ich haben uns recht schnell gefunden, als es um die Strukturierung dieser Ausschußberatungen, als es auch um die inhaltliche Gestaltung dieser Ausschußarbeit ging. Wir haben viele Fachexperten zu diesen drei Ausschußsitzungen geladen. Wir haben Vertreter des organisierten Sports gehört, die uns genau die Fragen zu diesem Bereich beantwortet haben, wir haben die Finanziers des Sports dabei gehabt – Lotto-Toto zum Beispiel – und auch Verantwortliche von Bundessporteinrichtungen – wir haben uns selbst eine dieser Einrichtungen angeschaut –, und wir waren uns eigentlich über alle fünf Fraktionen hinweg zumindest über einige Dinge einig, die sich jetzt auch in einem Entschließungsantrag wiederfinden, zunächst vor allem über die Bedeutung des Sports in unserem Lande.

Sport hat Bedeutung für die Gesundheitsvorsorge, denn Sport ist wirklich Gesundheitsvorsorge mit höchstem Wirkungsgrad, Sport schafft Persönlichkeit und soziale Kompetenz bei jedem einzelnen, der Sport betreibt, er schafft Identifikation und Wirtschaftskraft in unserem Land. Sportförderung ist für uns – und so steht es auch in diesem Antrag – Gesundheits-, Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik in höchstem Maße, also ein Lenkungsinstrument der Politik.

Ich bringe nun folgenden Entschließungsantrag aller fünf Parlamentsfraktionen ein – er umfaßt 11 Punkte, die ich kurz verlesen werde –:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Arnold Grabner, Karlheinz Kopf, Dr. Udo Grollitsch, Mag. Helmut Peter und Theresia Haidlmayr

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung wird ersucht,

1. Anliegen des Sports im Rahmen aller Ressorts bestmöglich zu unterstützen,

2. die Verbesserung des Gesundheitszustandes und der motorischen Fähigkeiten unserer Jugend durch fachgerechte und ausreichende Bewegungs-, Leibes- und Sporterziehung in allen Altersstufen bis hin zu Studierenden sicherzustellen,


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