Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 75

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3. die regelmäßige Ausübung von Bewegungssport aller Altersgruppen der Bevölkerung als Maßnahme der Gesundheitsvorsorge besonders zu forcieren,

4. die Förderung des Breitensports und der dafür notwendigen Infrastrukturmaßnahmen weiter zu verstärken,

5. dem Behindertensport wegen seiner Bedeutung für die Integration besondere Aufmerksamkeit zu schenken und eine Aufnahme im Bundessportförderungsgesetz in Erwägung zu ziehen,

6. den Spitzensport gezielt, leistungsorientiert und nach größtmöglicher Effizienz zu fördern,

7. Großsportveranstaltungen wegen ihrer über die eigentlichen Sportinteressen hinausgehenden Bedeutung für das Ansehen Österreichs, den österreichischen Tourismus und die Verbesserung der Sportstätteninfrastruktur zu unterstützen und zu fördern,

8. im Rahmen ihrer Aktivitäten in der Europäischen Union die besondere Bedeutung des Sports herauszustreichen,

9. sich für eine Umsetzung der Anti-Doping-Konvention des Europarates einzusetzen,

10. im Rahmen der Vorberatungen des Sportberichtes 1996 gemeinsam mit dem Sportunterausschuß des Nationalrates Strategien zur bestmöglichen Zusammenarbeit im Bereich der Sportpolitik zu entwickeln und

11. in den jährlichen Sportbericht sämtliche sportrelevanten Bereiche und eine lückenlose Auflistung aller Förderungen aufzunehmen sowie insbesondere die Themen ,Frauen im Sport‘ und ,Behinderte im Sport‘ zu behandeln."

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Wir haben uns auch darauf geeinigt, daß wir bei der Behandlung des Sportberichtes 1996 einen nächsten Schritt im Hinblick auf die Einbindung derer gehen wollen, die mit dem Sport zu tun haben, die für den Sport auch etwas tun können. Zuerst werden es die Verbände und Sportorganisationen sein, beim zweiten Schritt geht es um die Ministerien, um fast alle Ministerien, vor allem aber um BKA, Unterrichtsministerium, Wissenschaftsministerium, Verkehrsministerium, Sozialministerium, um nur einige zu nennen, die alle in einem Teilbereich Kompetenz für den Sport haben beziehungsweise den Sport unterstützen könnten.

Es zeigt sich allerdings aus dieser Aufzählung bereits eine ungemein zersplitterte Kompetenz für den Sport, was die Bundesministerien anbelangt – und das ist zu bedauern: der Schulsport im Unterrichtsministerium, der außerschulische Sport im Bundeskanzleramt – um nur zwei wesentliche Dinge herauszugreifen –, der Universitätssport im Wissenschaftsministerium. Der Sport gehört endlich in eine Hand, und die kann nur das Unterrichtsministerium sein, wo er auch einmal war.

Der Ansatz, ein Bildungsministerium zu schaffen – wir waren kurz davor –, in das auch die Wissenschaft integriert gewesen wäre, hätte eine Riesenchance geboten, den Sport – wobei ich auch da wieder auf einem eigenen Staatssekretär für den Sport bestehen würde – diesem Ministerium zuzuordnen, um endlich diese Kompetenzzersplitterung zu beseitigen. Wir werden hoffentlich wieder einen Anlauf nehmen, wenn es darum geht, eine neue Bundesregierung zu formen.

Ich möchte nun noch einige konkrete Punkte über diese Entschließung hinaus anführen:

Sport ist Gesundheitsvorsorge. – Hinter dieser von Fachleuten belegten Aussage steht die Tatsache, daß regelmäßiger Bewegungssport die Leistungsfähigkeit, das psychosoziale Wohlbefinden, die Lebensqualität steigert, auch das Gesundheitsbewußtsein hebt und letzten Endes die Neigung zum Drogenkonsum senkt.


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