Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 81

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Ich sehe eigentlich nicht ein, warum wir die HSNS, die Heeressport- und Nahkampfschule, nicht auch für weibliche Spitzensportler öffnen. (Abg. Kopf: Kommt!) Ich glaube, das ist ja geplant, aber derzeit ist es leider nicht so. Das wäre eine ganz wesentliche Möglichkeit des Trainings und auch der sozialen Absicherung von Spitzensportlerinnen, die dieselben Möglichkeiten haben sollen.

Mein Ceterum censeo, meine Damen und Herren: Ich werde nicht müde werden – und Herr Grabner wird in dasselbe Horn stoßen –, die Angelegenheit der Forststraßen immer wieder zum Gespräch zu machen. Ich weiß schon – wie mir Frau Rauch-Kallat immer vorwirft –, Bayern ist ja bekanntlich ein kommunistisches Land, denn in Bayern darf man auf den Forstwegen radfahren, wenn sie 1,50 Meter breit sind. (Abg. Kopf: Und das von einem Liberalen!) Also diese Form von "Kommunismus" wünsche ich mir bitte auch in Österreich. Auch Südtirol ist dann kommunistisch, aber die Gräfin wird das halt nicht so gern hören.

Die Ausgliederung der Bundessportheime haben schon einige Vorredner angesprochen. Warum haben wir nicht den Mut, sie schlicht und ergreifend zu verpachten? (Abg. Kopf: Ja, machen wir!) Sie sollen im Besitz des Staates bleiben, damit habe ich kein Problem, er soll auch weiter investieren können, das kann man im Pachtvertrag festhalten, aber bitte verpachten wir sie an Private! Dann kostet der Tag im Bundessportheim das, was er eben kostet, aber die Mittel, die eingespart werden, kann man dann in der Subjektförderung ganz gezielt einsetzen, um diese Sportlerin, diesen Sportler, diesen Verein et cetera für Trainingslager auszubilden.

Ich erlebe in meinem großen Freundeskreis immer wieder, daß mir einer ganz stolz berichtet: Ich war jetzt in Schileiten, das war klaß und billig. – Das ist nicht der Sinn und Zweck, daß der Tennisklub von irgendwo, der von 40-, 50-, 60jährigen Herren besucht wird, die alle sehr gut verdienen, dann nach Schileiten zum Tennisspielen um den viertel oder halben Preis fährt. Das halte ich schlicht und ergreifend für lächerlich. Das ist nicht der richtige Weg. (Beifall beim Liberalen Forum und bei der ÖVP.)

Privatisieren wir bitte die Bundessportheime so, daß wir sie aus dem Bund in eine private GesmbH ausgliedern, verpachten wir sie! Es gibt genügend tüchtige Pächter in Österreich, und diese werden den Preis verlangen, den sie auf dem Markt brauchen, um unter diesen Pachtbedingungen gewinnbringend arbeiten zu können. Und fördern wir dann ganz klar die Subjekte: die Frau, den Mann, den Verein, von denen wir sagen: Ihr sollt im Bundessportheim trainieren können. Dann haben wir auch kein Problem damit, wenn ein hochrangiger Sektionschef oder Politiker dort einmal hinfahren will. Er muß die volle Länge brennen, und es ist eine ehrliche Geschichte. (Abg. Böhacker: Was ist das: "brennen"?) Herr Böhacker, ich überlege, wie ich Ihnen das jetzt übersetzen soll. Es war umgangssprachlich, das gebe ich zu. "Brennen" heißt "pecken" auf Wienerisch, wenn Sie das besser verstehen. (Abg. Böhacker: Setzen!) Setzen, einverstanden, Herr Böhacker! Ich bedanke mich bei Ihnen.

Meine Damen und Herren, abschließend: Sport ist wirklich ein gesellschaftspolitisches Thema. Es besteht daher die große Gefahr, daß er eine parteipolitische Spielwiese ist. Ich glaube, das hat er nicht verdient, und die Kopfs und die Löschnaks und die Grabners und die Meischbergers dieser Welt werden ihren Beitrag dazu leisten, daß er einmal keine parteipolitische Spielwiese mehr ist, daß wir uns mehr auf den Sport konzentrieren und weniger auf die Ehrentribüne.

Wir Liberalen werden dem Sportbericht zustimmen, weil wir ihn positiv finden, und uns auch dem Entschließungsantrag anschließen. – Danke schön. (Beifall beim Liberalen Forum.)

14.07

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Höchtl gemeldet. Ich mache auf die Bestimmungen der Geschäftsordnung aufmerksam.

14.07

Abgeordneter Mag. Dr. Josef Höchtl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Herr Mag. Peter hat die Behauptung aufgestellt, daß die Dachverbände rein parteipolitische Konstruktionen wären. (Abg. Mag. Peter: Das wollen Sie berichtigen? Das finde ich aufregend!)


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