Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 123

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Herr Abgeordneter! Ich bin nicht empfindlich, aber die Wiederaufnahme verfüge ich.

Abgeordneter Hermann Kröll (fortsetzend): Herr Präsident! Ich setze die Reihe der Redner zu dieser Debatte fort, und damit ist das Interesse für den Sport wiederhergestellt, meine Damen und Herren!

Churchills "No sports!", Fendrichs "Es lebe der Sport!" und die – zu Recht erfolgte – Zurechtweisung vom Präsidenten bringen uns wieder in eine positive Sportstimmung. Es liegt mit dem Sportbericht 1995 eine sehr gute Gesamtübersicht über den österreichischen Sport vor. Es wurde auch im Unterausschuß am 2. Juli 1997 eingehend darüber diskutiert, das kam auch in den Berichten aller Fraktionen, die für den Sport sehr positiv waren, zum Ausdruck. Unser Sportsprecher Karlheinz Kopf hat die Haltung der ÖVP zum Sport und zu den wesentlichen Schwerpunkten des Sports insgesamt umfassend dargelegt.

Ich möchte mir daher erlauben, zu zwei Dingen einige Worte hinzuzufügen, und zwar zum Behindertensport und zu den Großveranstaltungen generell.

Zum Behindertensport: Laut Bericht 1995 gelang es in der Generalversammlung des österreichischen Behindertensportverbandes vom 2. Juli 1995, für alle behinderten Sportler und Gruppen eine Integration, eine Zusammenarbeit zu beschließen. Das ist überaus erfreulich und gelang erst nach langen Bemühungen. Auf dieser Ebene muß weitergearbeitet werden.

Meine Vorrednerin, Frau Kollegin Haidlmayr, hat schon darauf hingewiesen, daß beim Behindertensport allerdings noch sehr viele Punkte offen sind. Es ist natürlich erfreulich, wenn Blinde und Sehbehinderte, wenn Amputierte und Hörbehinderte, wenn mental Behinderte, wenn Rollstuhlfahrer und andere Behinderte nunmehr unter einem Dach national und zum Teil auch international zusammenarbeiten.

Es gilt aber einiges zu verbessern. Es ist im Bericht nachlesbar, daß die finanzielle Lage, insbesondere im Bereich der Paralympics und der Special Olympics weiter verbessert werden muß. Es ist da noch zu keinen Vollmitgliedschaften gekommen. Im Bereich der Paralympics wiederum gibt es internationale Bestrebungen, die Gemeinsamkeit zu verlassen, obwohl in Atlanta, aber auch in Toronto, wo ich bei den letzten Weltwinterspielen die Ehre hatte, die österreichische Delegation anzuführen, große Erfolge erzielt wurden. Österreich bekam die meisten Medaillen aller Länder. Daher ist es wichtig, daß da weitergearbeitet wird.

Ein Rechtsanspruch auf bundesstaatliche Mittel für die mental Behinderten in diesen Organisationen besteht auch heute noch nicht, sie finden aber stets eine offene Hand und Verständnis – Herr Staatssekretär, ich möchte das gerne konzedieren – in der Politik und auch in der Wirtschaft. Dafür, daß wir große Ereignisse durchführen können, danke ich Ihnen und all Ihren Mitarbeitern im Amt. Es kam ja in den letzten Jahren zu großen und bedeutenden Veranstaltungen.

Ich wollte nur sagen, daß wir diesen Weg fortsetzen müssen, weil wir damit eine Integration eröffnen, ein Fenster in der Gesellschaft aufmachen, das schon bisher sehr viel Verständnis für den Behindertensport gebracht hat.

Nach wie vor kommt dem Sport eine besondere Bedeutung zu – im Wettkampf, im Wettstreit, betreffend Fairneß, Toleranz, Friedensförderung, Gesundheitsförderung, in der Wirtschaft und im Bereich Tourismusförderung. Die Sportler und die Delegationen, ob Einzel- oder Mannschaftssport, sind nicht zuletzt deshalb auch Herzeigepersonen und Botschafter ihrer Länder. Diesbezüglich können wir auf unsere Österreicher sehr stolz sein – egal, ob sie im Behindertensport oder im sogenannten Nichtbehindertensport tätig sind.

Konkret möchte ich aber auch im zweiten Teil meiner Rede die ganz große Bedeutung der großen Ereignisse ansprechen, die in Österreich vor der Tür stehen. Es wurde die nordische Ski-WM 1999 in der Ramsau am Dachstein in unserer Nachbarschaft kurz angesprochen, unter


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite