Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 88. Sitzung / Seite 116

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ein ungenügendes Budget – das soll schon auf das Budget 1998 vorgreifen. Förderungen an die Betriebe können erst im nächsten Jahr gezahlt werden, und es gibt auch keine Einigung darüber, ob Lehrlinge im Gastgewerbe am Abend eine Stunde länger arbeiten dürfen, wenn sie in der Früh eine Stunde früher anfangen. Wir Freiheitlichen haben einen diesbezüglichen Antrag schon im Jahre 1991 eingebracht. Er wurde schon dreimal eingebracht, aber immer wieder abgelehnt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.23

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordnete Murauer. Er hat das Wort.

18.23

Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Kollege Haigermoser hat sich in seinen Ausführungen darüber gewundert, warum die Freiheitliche Partei in Oberösterreich nicht 28, wie ursprünglich angekündigt, auch nicht 25 oder 23 Prozent erreicht hat, sondern nur 20 Prozent und die Österreichische Volkspartei mit 42 Prozent gut abschneiden konnte. (Abg. Dr. Ofner: Wieviel hat die ÖVP vorher gehabt?)

Herr Kollege Haigermoser! Das Rezept ist relativ einfach: an der Spitze eine erfolgreiche Person mit einem entsprechenden Programm, auch einem Jugendbeschäftigungsprogramm. Das sichert den Erfolg! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Jung: "Siegen" Sie weiter so! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Kollegen von der Freiheitlichen Partei! Wenn Sie einmal die Hälfte unseres Ergebnisses erreicht haben, dann können wir weiterreden, aber reden Sie nicht immer von Ihren großartigen Erfolgen!

Es ist uns in Oberösterreich gelungen – und das möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen –, ein Lehrlingsprogramm, ein Jugendbeschäftigungsprogramm vorzulegen, und wir haben erreicht, daß sich die Wirtschaft, die Gewerbetreibenden bereit erklärt haben, dies auch anzunehmen und entsprechend mehr Lehrlinge einzustellen, und daß auch die Jugendlichen, die angesprochen waren, etwas mehr Flexibilität an den Tag gelegt und gesagt haben: Wir orientieren uns nicht nur an einigen bestimmten Ausbildungsplätzen, sondern wir nehmen auch andere gerne an. – So war und ist der erfolgreiche Weg in Oberösterreich beschritten worden. Wir werden diesen Weg auch weitergehen, Herr Kollege Haigermoser.

Meine Damen und Herren! Zum Jugend- und Kinderschutz. Die Österreichische Volkspartei hat bewiesen, daß sie immer für den Kinderschutz eingetreten ist, daß sie immer für den Jugendschutz eingetreten ist. Wenn Kollege Öllinger meint, daß es christlicher sei, die Jugend zu schützen, so stimmt das. Es ist aber auch christlich, der Jugend Arbeit zu geben. Es ist auch christlich, der Jugend Beschäftigung zu geben. Und diese Politik verfolgt die Österreichische Volkspartei. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Wir können uns alle, so glaube ich, bei einigen Zielsetzungen finden: Die Jugend braucht Arbeitsplätze und Ausbildung, und wir in diesem Haus müssen das Facharbeiterpotential von morgen und den Wirtschaftsstandort absichern. Gerade ich als Abgeordneter aus Steyr möchte darauf hinweisen, daß es durchaus viele Industriebetriebe gibt, die das Facharbeiterpotential annehmen und sich deswegen in Österreich ansiedeln, weil entsprechende Qualität von Arbeitern und Arbeiterinnen geboten wird.

Das duale Ausbildungssystem hat sich national bewährt, und diese Ausbildungsmöglichkeit findet internationale Beachtung. Wir wollen keinesfalls von diesem Ausbildungssystem abrücken. Die Lehre ist im allgemeinen zu attraktivieren. Die Lehrausbildung darf wirklich keine Sackgasse sein. Ich denke, da können wir uns alle finden. Wenn bestimmte Parteien das alles immer wieder miesmachen und sagen, was nicht noch alles geschehen könnte, was alles noch nicht erledigt ist, so schafft das keine Arbeitsplätze. Wir müssen den Jugendlichen Zukunft und Hoffnung geben und gemeinsam den Weg der Beschäftigung für unsere Jugendlichen gehen, und das tun wir von der Österreichischen Volkspartei.


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