Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 58

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eingehen. Ich möchte nur auf jene Ziele eingehen, die im Mittelpunkt der Pensionsreform gestanden und in unserem Interesse gelegen sind. Es ist uns gelungen, durch eine weitestgehende Harmonisierung mehr Gerechtigkeit im Pensionssystem zu erreichen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die soziale Ausgewogenheit konnte unter Berücksichtigung der Lebensplanung erreicht werden. Eine nachhaltige Sicherung der Finanzierung des Pensionssystems und damit der Erhalt des Vertrauens – gerade junger Menschen! – in unser Pensionssystem konnte erzielt werden, womit auch vermieden wird, daß es zu einem Konflikt zwischen jung und alt kommt.

Es ist auch ganz wichtig, daß wir das Umlagesystem erhalten konnten.

Mit dem "Modell Haider", das die FPÖ so sehr propagiert, wird sich im Detail mein Kollege Seidinger auseinandersetzen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Freiheitlichen Partei! Was die Arbeitnehmer oder ein Teil der Arbeitnehmer in unserem Lande von Ihrem Modell halten, das konnten Sie gestern bei den Personalvertretungswahlen bei den Österreichischen Bundesbahnen erfahren. Dort hat auch die "AUF" kandidiert. Aber da gibt es noch eine andere Gruppe, den GLB, den Gewerkschaftlichen Linksblock, das sind die ehemaligen Kommunisten, und die sind stärker als ihr geworden, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Freiheitlichen! (Abg. Silhavy: Da schau her! – Abg. Gaugg: Darauf bist du stolz?) Hör zu!

Die Freiheitlichen haben in diesen Wahlkampf sehr viel Geld investiert. In den Kantinen haben sie den Eisenbahnern das Bier und die Würstel bezahlt. Nur: Die Eisenbahner sind gescheit: Sie haben das Bier getrunken, die Würstel gegessen, aber gewählt haben sie jene, die schon bisher ihre Interessen vertreten haben, nämlich die sozialdemokratischen Gewerkschafter! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Der Führer der "F"-Gewerkschafter ist ja der nächste beim Rednerpult hier. Er wird uns sicherlich erklären, warum die Bäume der FPÖ nicht in den Himmel wachsen, warum es diesmal eine Wahlniederlage gegeben hat. Der Gaugg wird sicher 17 Ausreden finden, damit sein Parteiobmann mit ihm zufrieden ist.

Letzte Bemerkung: Mit dieser Pensionsreform können wir auch einen Beitrag zur Sicherung unserer Arbeitsplätze leisten, weil sehr viele neue arbeitsrechtliche Maßnahmen, wie Gleitpension, flexiblere Arbeitszeiten, uns die Möglichkeit dazu geben. Allerdings muß man dazusagen: Natürlich bedeutet das sehr viel Arbeit für uns. Es genügt nicht, wenn es auf dem Papier beziehungsweise im Gesetz steht, sondern das müssen wir erst in die Praxis umsetzen. Wir werden das sehr gerne tun!

Abschließend möchte ich zurückblickend sagen: Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Die letzten Monate und Wochen waren für Sie sicherlich nicht leicht. Es gab sehr harte Diskussionen und Auseinandersetzungen, aber: Nicht der Weg ist entscheidend, sondern entscheidend ist, daß wir letzten Endes gemeinsam das Ziel erreichen konnten – im Interesse der Menschen unseres Landes! Dafür möchte ich Ihnen, geschätzte Frau Bundesministerin, herzlich danken. (Langanhaltender Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.11

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Gaugg. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 9 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Koppler  – zu dem sich zum Rednerpult begebenden Abg. Gaugg –: Wir haben nicht deinetwegen geklatscht! – Heiterkeit bei der SPÖ.)

12.11

Abgeordneter Reinhart Gaugg (Freiheitliche): Ich habe gar nicht gewußt, daß die SPÖ so in Begeisterung gerät, wenn ich zum Rednerpult schreite. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ. – Abg. Marizzi: Er hat es jetzt sehr schwer! – Abg. Koppler: Laß den Meisinger zuerst reden!)


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