Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 124

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und herumkläffen, wie Sie wollen: Herr Dr. Haider und die Freiheitlichen sind in Österreich seit zehn Jahren in der Gunst des Wählers unaufhaltsam immer stärker geworden – und das stört Sie. Das stört Sie ganz gewaltig! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber da gibt es den Herrn Haselsteiner, der immer ein Korrektiv, einen Moralapostel, den Oberlehrmeister und Gescheiten spielen will. Ich behaupte (Abg. Dr. Haselsteiner: Sie können behaupten, was Sie wollen!) , daß kein einziger Abgeordneter den österreichischen Steuerzahler so viel Geld gekostet hat wie Sie, Herr Haselsteiner! (Abg. Mag. Stadler: Jawohl! – Beifall bei den Freiheitlichen.)

Sie haben überall, bei Magdalen, beim Goldeck, bei Landeshaftungen et cetera Steuermillionen in unendlicher Höhe in Anspruch genommen, wofür der einzelne Arbeitnehmer aufkommen mußte! Das ist Ihre Politik! Sie haben seinerzeit ein Konkursunternehmen übernommen, sind aber heute angeblich Milliardär. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Stadler: Bravo!) Erzählen Sie einmal den österreichischen Arbeitnehmern, wie das alles so locker geht!

Kollege Haselsteiner! Sie wohnen meines Wissens auch in Südtirol. (Abg. Dr. Haselsteiner: Sie wissen nicht alles! Dort ist es genauso schön wie im Bärental!) Das ist wirklich interessant! Sie sind Abgeordneter im Parlament in Österreich, wohnen aber in Südtirol. Wahrscheinlich holen Sie dort Ihre Informationen. Ich kann Ihnen nur raten: Seien Sie in der Frage des Umgangs mit Steuergeldern sehr vorsichtig! Immerhin sind in Kärnten all diese Dinge wie Pabst, Frühbauer und Co. mit Ihrer Mithilfe passiert. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Zum Herrn Abgeordneten Wurmitzer, der bei Haselsteiner und Magdalen auch applaudiert hat. Ich frage mich nur eines: Hast du hier als Lehrer, als Klubobmann in Ruhe der ÖVP in Kärnten, an deren Abstieg du maßgeblichen Anteil hast, an deren maßgeblichem Mandatverlust du mitbeteiligt warst (Zwischenruf der Abg. Rosemarie Bauer ) , hast du hier als Bürgermeister oder als Abgeordneter gesprochen? – Ich weiß es nicht, bei dir kenne ich mich nicht aus. (Abg. Dr. Maitz: Als Buchstabierer! – Abg. Schwemlein: Er wird sich als Buchstabierer zu Wort gemeldet haben!)

Zu dir kann ich nur sagen: Deine Anwesenheit hier herinnen – die körperliche – mag aufgrund der Sitzreihe zwar eine etwas höhere sein als die unseres Bundesparteiobmannes Dr. Jörg Haider, aber die geistige Anwesenheit ist bei dir nicht meßbar. (Lebhafter Protest bei ÖVP und SPÖ.) Das, was du heute von dir gegeben hast, war einfach unerträglich. Wenn die Kärntner das erst wissen, dann brauchst du gar nicht mehr einzureisen, dann bekommst du ein Einreiseverbot. Soviel Dummheit hören wir nämlich relativ selten! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Direkt gelechzt hat 1989 die ÖVP in Kärnten nach einer Koalition mit der FPÖ! Ich wiederhole: Sie hat direkt danach gelechzt. Kollege Wurmitzer! Ich sage dir noch einmal: Ich bereue jede Minute, in der wir gemeinsam in einer Koalition in Kärnten waren. Das sage ich dir in aller Deutlichkeit! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.)

Und die Grünen und die Liberalen spielen überall mit: beim Postenschacher, bei den Versorgungsposten und so weiter. (Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP. – Unruhe im Saal.) Ihr seid bei den Privilegien mit dabei, in der Bezügefrage, überall. Da hat die "Viererbande" wieder zugeschlagen: alle geschlossen gegen die Freiheitlichen. (Abg. Wabl: Sie sind nicht ganz dicht!)

Vranitzky kassiert im Monat von der Bank 300 000 S, Androsch bekommt 170 000 S und klagt jetzt die Republik Österreich auf die Ministerpension. – Bei all dem schauen Sie zu. Auch wenn bei den ÖBB die Zahl der Vorstandsdirektoren aufgestockt wird, und und und. Es ist immer das gleiche Lied. Aber die Lernfähigkeit von Rot und Schwarz, von Grün und Liberal ist gleich null, sonst würdet ihr endlich einmal überreißen, daß es hoch an der Zeit wäre, Maßnahmen zu setzen, spürbare Änderungen in der Frage der Politikereinkommen durchzuführen, anstatt eine Zweiklassengesellschaft aufzubauen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Reitsamer und Dr. Maitz . – Abg. Wabl: Buchstabieren lernen!)

Gerade Sie, der sich wahrscheinlich viel in Drittländern aufhält, wissen doch um die dortige Situation. Diese Schere, die sich dort auftut, wird auch bei uns entstehen: Die Reichen werden


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