Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 72

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Das hat nichts damit zu tun, daß es uns ein Anliegen wäre, Dachverbände zu zerlegen. Dachverbände haben im Breitensportbereich durchaus anerkennenswerte und billige Arbeit geleistet. Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun? Was hat die freiwillige Arbeit im Vereinswesen damit zu tun, daß man mit ein paar Funktionären tief in die Tasche greifen darf: daß man die Subventionsansuchen auf dem einen Schreibtisch verfaßt und dann ins andere Amt hinübergeht, um sie dort zu bestätigen – und schließlich noch die dritte Funktion, nämlich die Kontrolle der Förderungsmittelvergabe, übernimmt? – Das muß ein Ende haben! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich möchte mit einer versöhnlichen Anmerkung enden. Auf unser intensives Verlangen – auf Verlangen der Freiheitlichen und mit Unterstützung des sozialistischen Sportsprechers, der zwar kein Mountainbiker ist (der Redner spricht Mountainbiker wie "montenbicker" aus – Heiterkeit bei den Freiheitlichen) , aber sein Sportherz am rechten Fleck hat – ist es gelungen, einen Sportausschuß einzurichten. Möge dieser Sportausschuß bald – noch zum Sportbericht 1996 – seine Beratungen aufnehmen! Vielleicht gelingt es uns auch, den Herrn Sportgala-Minister oder Gala-Sportminister dort einmal zu treffen. Es würde uns freuen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

15.57

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Steibl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

15.58

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Frau Bundesministerin! In dieser Debatte über Oberste Organe möchte ich auf die Arbeit der Frau Bundesministerin eingehen beziehungsweise mich auf ihren Bereich beziehen.

Zuerst zu den Förderungen für Frauen- und Mädchenberatungsstellen: Ich glaube, daß die 26 Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Österreich hervorragende Arbeit leisten und daher unterstützt werden müssen. Das heißt, wir müssen in Zukunft wirklich darangehen, ihren Bestand mit einer finanziellen Grundabsicherung zu gewährleisten. Ich stimme mit Kollegin Kammerlander nicht überein, wenn sie hier sehr negativ darüber berichtet und behauptet hat, daß die Frau Bundesministerin beziehungsweise das Frauenministerium in dieser Richtung nichts unternehme.

Meiner Ansicht nach müssen wir überlegen, ob es ausreicht, daß 50 Prozent der Fördermittel aus dem schmalen Budget für diese Serviceleistung zur Verfügung gestellt werden. Frau Bundesministerin! Wir müssen überlegen, ob wir diese Servicestellen in Zukunft nicht nur jeweils für ein Jahr absichern, sondern sie längerfristig finanzieren. Es ist auch zu überlegen ... (Bundesministerin Mag. Prammer spricht mit einer Mitarbeiterin. – Abg. Dr. Pumberger: Sie hört nicht zu! Es hört niemand zu!)

Das ist leider das Problem bei Frauendiskussionen. Diese sind nämlich auch ein Teil der Gesellschaft, und es wäre wirklich wünschenswert, wenn mir hier ein Ohr geliehen würde. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Grabner: Das werden wir aber Ihren Kollegen dann auch sagen, wenn sie da stehen!) Nur keine Aufregung! Ich habe noch mehrere schwarze Pillen in meiner Schublade, nicht nur für Herrn Haselsteiner, sondern auch für Sie, Herr Kollege! (Abg. Grabner: Da werden wir keine Angst haben! – Weitere Zwischenrufe.) Ich weiß nicht, warum die Aufregung jetzt so groß ist. Ich habe nur gebeten, die Frau Ministerin möge bitte zuhören.

Ich habe nämlich einen konstruktiven Vorschlag vorzubringen. Dieser besagt, daß ich eine längerfristige Absicherung von Frauenserviceeinrichtungen beziehungsweise Mädchenberatungsstellen unterstütze. Ich glaube aber, daß wir in Zukunft überlegen müssen, ob wir neue, zusätzliche Einrichtungen schaffen, die nicht mehr allein mit dieser Materie etwas zu tun haben und nicht unbedingt in das Frauenministerium gehören. Ich meine damit, wir sollten die bestehenden und teilweise noch in den Regionen einzurichtenden Frauenservicestellen beziehungsweise Mädchenberatungsstellen nicht so gestalten, wie Kollegin Kammerlander gemeint hat: daß sie auch für Kultur, für Sport und vieles mehr zuständig sind. Das kann sehr wohl aus anderen Fördertöpfen bewerkstelligt werden. (Beifall bei der ÖVP.)


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