Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 98. Sitzung / Seite 50

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Autoren selbst in einem Artikel. Außerdem herrschen dort wunderbare Verhältnisse und Zustände. Es gibt ein Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1  :  5 bis 1  :  10. Herr Bundesminister! Wenn Sie uns das bei der Lehrerausbildung an den Universitäten garantieren, dann habe ich überhaupt kein Problem. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich fasse also zusammen: Die Fachhochschulen sind ideale Einrichtungen für spezifische Studien und Nachfragen auf der Basis einer sich wandelnden Wirtschaftslage. Universitäre Studien lassen sich nicht per Assoziation in Fachhochschulen umwandeln. Und wenn der universelle Bildungsanspruch an den Universitäten nicht eingelöst wird, dann können wir sagen: Wir nehmen dieses Angebot weg und führen es in Fachhochschulen über!, aber wir können das, was dort an universitärer Bildung zu leisten ist, auch einklagen. Unser Weg ist es, dieses einzuklagen, damit Wahrheit und Aufklärung herrschen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich komme zum Schluß. Herr Minister! Ganz kurz zu den Kunsthochschulen: Die Diskussion läuft, wie Sie selbst auch gesagt haben. Unser Prinzip ist: Geben Sie Einem eine Chance. Geben Sie Gottfried von Einem eine Chance, und geben Sie Caspar von Einem eine Chance. Auf dieser Ebene muß sich die Diskussion bewegen.

Ich schließe, meine Damen und Herren, und meine: Ein forschungsfreundlicheres und wissenschaftsfreundlicheres Klima erreichen wir nur dann, wenn wir das Forschungs- und Wissenschaftstreiben nicht diskriminieren und nicht für verzichtbar halten. Präsident Welzig – er wurde heute schon zitiert – hat gesagt, daß wir in Österreich eine sehr gute Kulturkultur, aber keine Wissenschaftskultur haben. Dem ist zuzustimmen. – Wir sind für eine geistige Vollbeschäftigung. Arbeiten wir mit dem neuen Budget daran! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.08

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Schöggl. Herr Abgeordneter, Sie haben eine freiwillige Redezeitbeschränkung von 6 Minuten. – Bitte.

12.08

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Herr Minister! Sehr geehrter einsamer Wissenschaftssprecher von der SPÖ in der ersten Reihe! Da Sie in Ihrer Rede die Universitäten so gelobt haben ... (Zwischenruf der Abg. Dr. Karlsson. ) Inzwischen ist das Interesse "exorbitant", vorher war er allein. Es ist immer in der Mittagszeit so, daß ein bißchen mehr Leute hier sind.

Sie haben die Universitäten zu Recht gelobt. Die Leistungen an den Universitäten sind sehr gut, aber nicht wegen der Budgetpolitik und nicht wegen dieser Regierung, sondern trotz dieser Budgetpolitik und trotz dieser Regierung.

Kollege Lukesch feiert das UniStG als Erfolg. Das muß sich aber erst zeigen, denn das Universitäts-Studiengesetz ist erst beschlossen worden, und die Ausbildungspläne laufen noch nach den alten Studienplänen ab.

Da er die Privatfinanzierung der Fachhochschulen anspricht, muß ich sagen: Es ist zwar die Möglichkeit dazu da, aber nur theoretisch. In der Praxis hängen die Fachhochschulen doch noch weitgehend an der Nabelschnur der Bundesfinanzierung.

Ich bin völlig Ihrer Meinung, wenn Sie sagen, daß die Nationalbankreserven für die Forschung herangezogen werden sollten. Wir wären schon zufrieden, wenn zumindest die Privatisierungserlöse oder die zu erwartenden Privatisierungserlöse für Forschungs- und Technologieprojekte zweckgebunden werden würden. Da der Herr Minister vorhin gesagt hat, daß er für die Telekom-Struktur so viel getan hat, muß ich sagen, daß gerade der Post- und Telekom-Bereich durch die Verteidigung der Monopole – insbesondere durch die Sozialisten – bei der Telekommunikation und bei der Telekommunikationsanwendung in einen Rückstand geraten sind. Gerade an den Universitäten ist die Anwendung der Telekommunikation teilweise noch "steinzeitlich".

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich komme jetzt zu meinem eigentlichen Thema, das ich mir vorgenommen habe. Sie versuchen, das Wissenschaftsbudget mit dem Attribut einer


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