Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 51

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Ich weiß aber auch, daß es zu Stillegungen von bäuerlichen Betrieben gekommen ist. Ich glaube allerdings nicht, daß daran nur finanzielle Probleme schuld sind. Meiner Meinung nach gehört gerade zum Beruf des Bauern oder der Bäuerin mehr als nur das Materielle.

Es ist sicherlich entscheidend, ob es vom Kindesalter an gelingt, die Freude an der Arbeit, am Umgang mit dem Vieh oder an der Bewirtschaftung insgesamt zu wecken, sodaß der Drang weg vom elterlichen Hof nicht zu groß wird. Daher kann es nicht ausschlaggebend sein, ob man für die Schweinezucht oder bei der Rinderförderung einen Tausender mehr oder weniger bekommt, sondern es müssen die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, und das beginnt meiner Ansicht nach im elterlichen Bereich. Die Zahl der Nebenerwerbsbauern ist gegenüber der Zahl der Vollerwerbsbauern in Österreich weiter im Zunehmen.

Meine Damen und Herren! Gerade letzte Woche wurden einige Maßnahmen beschlossen, die auf die soziale Absicherung der Bauern eine äußerst positive Auswirkung haben. Ich erinnere nur an das höhere Wochengeld für Bäuerinnen und die bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten. Das wird sich schließlich positiv auf die Pensionen auswirken.

Die Bedeutung der Erhaltung der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft ist mir bewußt. Deshalb treten wir Sozialdemokraten für eine soziale Staffelung und einen Sockelbetrag bei der Verteilung der vorhandenen Gelder ein. (Beifall bei der SPÖ.) Denn das Geld soll zu den kleineren und finanziell schwächeren Bauern gelangen, nicht aber zum Großbauern, der mit seinem Maschinenpark die Felder ohnehin leichter bewirtschaften kann.

Es zeigt diese Studie auch, daß das Geld ungerecht verteilt wird. So sieht man, daß der Zuschuß des Bundes für den Bergbauern nur 170 000 S beträgt, dagegen für den Maisbauern 330 000 S.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir Sozialdemokraten verfolgen den Weg der sozialen Staffelung aber auch deswegen, weil dadurch die Chance für den Nebenerwerbsbauern, den landwirtschaftlichen Hof zu erhalten, sowie auch die Arbeitsplatzsicherung gewährleistet werden. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Rosemarie Bauer. )

11.52

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort hat sich Herr Bundesminister Mag. Molterer gemeldet. – Bitte, Herr Minister.

11.52

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Mag. Wilhelm Molterer: Meine Damen und Herren! Ich möchte Herrn Abgeordneten Barmüller beruhigen. Es ist richtig, daß der britische Vertreter im COREPER die Verlagerung dieser Kompetenz von COREPER auf SAL zur Sprache gebracht hat.

Es ist nicht richtig, daß Österreich diese Haltung unterstützt. Der österreichische Vertreter im SAL hat erklärt, daß Österreich nach wie vor der Meinung ist, daß der COREPER das Beratungs- und Vorbereitungsgremium für die Frage der Tierhaltung und des Tierschutzes sein soll und daß auf Basis dieser Vorbereitungen auch in Zukunft der Agrarministerrat das Entscheidungsgremium ist. Daher ist die österreichische Position diejenige, daß alles unverändert bleiben soll. (Beifall bei der ÖVP.)

11.53

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Sauer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

11.53

Abgeordneter Willi Sauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Hohes Haus! Der Herr Bundesminister hat in seiner Stellungnahme erwähnt, daß die Umweltleistungen insbesondere bei den Grünlandbauern besonders hervorgehoben werden müssen und daß damit die Selbstverständlichkeit besteht, für diese Leistungen auch eine entsprechende Abgeltung zu erhalten. Ich möchte mich in diesem Debatten


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