Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 107. Sitzung / Seite 173

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20.45

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zwei kurze Bemerkungen machen.

Erstens: Vor Ihnen steht nach einem längeren Kampf, gemeinsam geführt mit meinem Kollegen Gottfried Feurstein, ein zufriedener Vorarlberger Abgeordneter, der heute eine Änderung des Schulzeitgesetzes beschließen kann, die wir in Vorarlberg schon voriges Jahr gebraucht hätten, um eine Kollision unserer Semesterferien mit den Ferien in deutschen Bundesländern, den Herkunftsländern von Touristen, die Gott sei Dank in großer Zahl zu uns kommen, zu vermeiden. Aber besser heute als gar nicht! (Zwischenruf des Abg. Mag. Schweitzer. )

Für uns besteht jetzt, in Anbetracht dessen, daß es im Jahre 2002 das nächste Mal zu einer solchen Situation kommen wird, die Möglichkeit, etwas, was im Jahre 1995 durchaus sinnvoll war, zu ändern, zu ordnen und doch noch etwas mehr Flexibilität hineinzubringen, um so dieses Problem – möglicherweise auch das Problem anderer Bundesländer – künftig zu vermeiden. (Beifall bei der ÖVP.)

Zweitens möchte ich mich bei Kollegin Madl recht herzlich für das Kompliment an die ÖVP-Bildungspolitik bedanken. Denn wenn die einzige Kritik darin besteht, daß wir regionale Konzentrationen von Lehrberufen jetzt dadurch ermöglichen, daß Berufsschullehrer endlich auch über Landesgrenzen versetzt werden können und beispielsweise auch ein Lehrer, der in Niederösterreich wohnhaft ist und vorher Berufsschullehrer in Wien war, knapp über der Landesgrenze jetzt auch in seinem Heimatbundesland vor der Haustür eingesetzt werden kann, daß wir also diese sinnvollen schulpolitische Maßnahmen beschließen, dann danke ich herzlich dafür! Wir nehmen dieses Lob für unsere Bildungspolitik gerne zur Kenntnis. Denn das zeigt, daß es offensichtlich außer solcher Kleinigkeiten, die zudem auch noch positive Maßnahmen sind, nicht viel zu kritisieren gibt. – Herzlichen Dank! (Beifall bei der ÖVP.)

20.48

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Eine weitere Wortmeldung liegt von Herrn Abgeordneten Dipl.-Ing. Schöggl vor. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.48

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Ich möchte gleich dort anknüpfen, wo Herr Kollege Kopf aufgehört hat.

Es ist wirklich gut, daß man nichtausgelastete Lehrer jetzt durch diese Reform an anderen Schulen, wo Bedarf am jeweiligen Fachunterricht besteht, einsetzen kann. Jedenfalls ist zu begrüßen, daß zumindest diese Möglichkeit besteht.

Frau Minister! Ich glaube jedoch, daß Sie mit dieser Maßnahme allein nicht sehr glücklich werden. – Es ist anstrengend, Frau Minister, ich bin auch schon müde, aber wir müssen das heute durchhalten! – Sie werden mit dieser Maßnahme allein nicht glücklich werden, denn in der Praxis wird das oft kompliziert sein, wenn es zum Beispiel nicht um die Grenze zwischen Wien und Niederösterreich geht. (Zwischenruf des Abg. Mag. Posch. ) Ich hoffe, das hat nicht nur mit meiner Rede zu tun! Sie müssen sich noch melden, Kollege Posch! Vielleicht kommt dann zumindest mehr Ideologie ins Haus.

Denn wenn in der Praxis größere räumliche Entfernungen zu überwinden sein werden, dann werden entsprechende Kosten anfallen. Und diese Maßnahme wird wahrscheinlich auch nur bei Lehrern möglich sein, die fachübergreifende oder allgemeine Fächer unterrichten. Fachlehrer werden nur dort gebraucht, wo das spezifische Fach unterrichtet werden kann. Die Lösung für dieses Problem kann daher entweder nur in einer generellen Konzentration des Berufsschulwesens oder in einer verstärkten Beschäftigung von Teilzeitlehrern liegen. Irgendwie wird man sich in diese Richtung entscheiden müssen.

Gestatten Sie mir nur noch ein paar Worte zur Problematik der 180 HTL-Assistenten. Wie Sie wissen, liegt eine Resolution der HTL im Hause vor, deren Assistenten faktisch ohne Vorwar


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