kommen, in der man sich hinsetzt und auch finanziell das verdaut, was gerade beschlossen worden ist, aber ohnehin erst in den nächsten zwei Jahren in zwei Schritten umgesetzt wird, nämlich die Familiensteuerreform. Es ist dieser Kinderbetreuungsscheck – ich verfolge auch die Ereignisse in Sachsen, das dortige Projekt Erziehungsgehalt oder -geld, wie immer das heißen mag, sehr genau – ein familienpolitisch sehr, sehr interessantes Projekt, keine Frage, und wir werden darüber diskutieren, wir werden das analysieren. Ich möchte aber heute und hier schon klar sagen: Das ist ein mittelfristiges Projekt, und es wird ganz sicher vor allem aus finanziellen, aber auch aus politischen Erwägungen nicht kurzfristig zu verwirklichen sein. Diskutieren werden wir es.
Frau Abgeordnete Motter, Sie haben ein wenig Kritik daran geübt – nicht zum ersten Mal –, daß die Mittel für die Familienberatung gleichbleiben, aber dadurch, daß jetzt dort auch Sektenberatung durchgeführt wird, zwangsläufig alles andere zurückfällt. Ich darf Ihnen zum einen sagen, daß wir die Mittel für die Familienberatung eben der Sektenberatung wegen durch Umschichtungen gerade erst auf 110 Millionen Schilling aufstocken konnten, daß mit dem Koalitionspartner eine weitere signifikante Aufstockung der Mittel für die Familienberatung ab 2000 vorgesehen ist und daß der Zeitaufwand, der für Sektenberatung in den Familienberatungsstellen bis jetzt anfällt, ja ein relativ bescheidener ist. Das ist im Aufbau begriffen. Ein bis maximal zwei Familienberatungsstellen pro Bundesland beschäftigen sich mit Sektenberatung, das ist im Hinblick auf die über 300 Familienberatungsstellen bundesweit ein relativ kleiner Anteil. Ich sehe da nicht die Gefahr, daß andere Themen gewissermaßen unter die Räder kommen.
Was die Schulbücher betrifft, so läuft die Schulbuchreform ja jetzt an. Die Schulen sind dabei, sich umzustellen, und es ist nun wesentlich mehr Autonomie für die Schulen gegeben, als das bisher der Fall war. Das erklärte Ziel der Schulbuchreform, Frau Abgeordnete Motter, ist ja ein zweigeteiltes: erstens, dem Wegwerfschulbuch ade zu sagen. Da kommt auch ein bißchen der Umweltminister in mir durch. Das Wegwerfschulbuch wollten wir aus vielerlei Gründen nicht, und ich glaube, das war eine gemeinsame Position hier in diesem Hohen Hause. Zum zweiten soll aber auch der Versorgungsgrad wiederum gehoben werden. Es ist richtig: Drei Viertel – Sie haben gesagt, 76 Prozent, und haben den Rechnungshof zitiert – beträgt der Versorgungsgrad derzeit. Die Schulbuchreform soll innerhalb der nächsten fünf Jahre durch die Umstellung auf ein teilweises Wiederverwendungssystem, durch die Einrichtung entsprechender Schulbibliotheken diesen Versorgungsgrad auf 90 Prozent oder vielleicht darüber bringen. Das ist das erklärte Ziel der Schulbuchreform, und ich halte das für sinnvoll.
Was die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuung anbelangt, Frau Abgeordnete Motter, laufen Sie bei mir – ich sage das ganz offen – und sicherlich auch bei den Freunden meiner Fraktion ziemlich offene Türen ein. Sehr weit sind wir damit noch nicht. Der Koalitionspartner sagt bis jetzt jedenfalls nicht ja dazu, und ich orte auch heute kein begeistertes Nicken in dieser Richtung, sodaß diesbezüglich noch Verhandlungen zu führen sein werden.
Herr Abgeordneter Öllinger ist leider nicht mehr da (Abg. Wabl: Wir sagen es ihm!), aber ich glaube, wir haben heute erste Vorboten dessen gehört, was uns bevorsteht, wenn Frau Abgeordnete Langthaler, was ich ausdrücklich von der Kompetenz her und auch persönlich bedauere, trotz vieler Auseinandersetzungen, die politisch und hart waren, in absehbarer Zeit das Hohe Haus verläßt. (Abg. Wabl: Ja, ja!) Politische Tränen sind Ihnen gewiß, und sie sind auch ehrlich gemeint. Frau Abgeordnete Langthaler, wenn Sie dieses Haus verlassen, dann könnte unter Umständen ein neuer Fundamentalismus in die Umweltpolitik der Grünen hier im Haus einziehen. Aber vielleicht war es auch nur ein Ausrutscher.
Das Beispiel der Sponsorbeiträge in Höhe von 2 Millionen Schilling jährlich zu bringen, die Procter & Gamble und damit Pampers investieren in das Recall-System für 400 000 Briefe, die Jahr für Jahr an Österreichs Eltern – primär an die Mütter, weil sie eben die Verantwortung für die Kinder wahrnehmen – ergehen, damit die Untersuchungsdisziplin im Rahmen der Mutter-Kind-Paß-Untersuchungen hoch bleibt und vielleicht sogar wieder etwas ansteigt – minus 9 Prozent waren es leider Gottes 1997, wir haben jetzt die Daten für Gesamtösterreich vom Hauptverband bekommen –, und dann zu sagen: Sie sind ja auch Umweltminister, wie ist denn das mit