Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 134. Sitzung / Seite 22

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ÖVP sowie des Abg. Dr. Nowotny. ) Diese Gesetze stehen also unter einem sehr guten Stern. Ein wenig von der Stimmung dieser Feierstunde können wir auch in den Nationalrat übernehmen, denn meiner Meinung nach hat sich der jetzt zwei Jahre dauernde Einsatz im Sinne einer Gleichwertigkeit von Kunst und Kultur sehr wohl gelohnt. Denn Österreich ist gerade wegen seiner Kunst und Kultur bekannt. Sie prägen unser Image im Ausland.

Meine Damen und Herren! Es ging uns dabei – ich verweise auf die Beiträge, die meine Handschrift und die der ÖVP-Vertreter im Wissenschaftsausschuß tragen – nicht um irgendeine Gleichmacherei, also nicht darum, Kunst und Wissenschaft über den gleichen Leisten zu schlagen oder gar die Kunst im Gewande der Wissenschaft in den Universitätsbereich hineinzubringen. Nein! Kollege Krüger hat richtig gesagt, daß Kunst und Wissenschaft bedeutende Bereiche der österreichischen Identität sind und nach dem Staatsgrundgesetz unter demselben Schutz und Freiheitsgebot stehen. Es ging uns darum, die Kunst als Kunst gegenüber der Wissenschaft zu emanzipieren. Das ist gelungen. Dafür danke ich auch dem Herrn Bundesminister. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich komme nun zur Kritik, die die Anpassung des Organisationsrechts und zum Teil des Studienrechts betrifft, die letztlich im Zuge der Diskussion erfolgt ist. Hier wird der Vorwurf erhoben, daß insbesondere meine Fraktion beziehungsweise ich nur dem Diktat oder dem Willen eines Vertreters der Musikhochschule in Wien gefolgt wäre. Ich lehne das ab und weise diesen Vorwurf auf das schärfste zurück. Wir haben ebenso viele Schreiben, die für die Möglichkeit der Einrichtung von Fakultäten plädieren, wie Schreiben, die dahin gehend lauten, daß diese nicht gebraucht würden.

Frau Kollegin Gredler! Ich verstehe Sie als Liberale überhaupt nicht, wenn Sie gerade diesen Punkt kritisieren. Sie wissen doch, daß es darum geht, Fakultäten als Möglichkeiten zuzulassen und den Universitäten zusätzlich einen organisatorischen Freiheitsgrad zu verschaffen, und zwar dann, wenn sie aufgrund ihres besseren – ich zitiere Hayek – lokalen Wissens den Nachweis erbringen können, daß dies in bezug auf die Ausbildung, aber auch die Weiterentwicklung der Kunst die effizientere und bessere Lösung wäre. Ich weigere mich als Abgeordneter der ÖVP, auf dieses lokale Wissen einfach zu verzichten und einen wohlverdienten Funktionär, so wie Sie das tun, zu beschimpfen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Im Rahmen dieses Universitäts-Studiengesetzes sind auch bestimmte Stundenkontingente für die Ausbildung in Form von Lehrgängen reduziert worden, und zwar für den MAS – Master of Advanced Studies – und den MBA. Wir haben das wohlüberlegt und nach sorgfältiger Prüfung gemacht. Im Interesse der künstlerischen Ausbildung geht es in solchen Lehrgängen nicht zuletzt darum, einen größeren Markt für das hohe Gut der künstlerischen Ausbildung an unseren Kunstuniversitäten zu schaffen.

Wir haben aber gleichzeitig festgestellt und deutlich gemacht, daß sich dieses Stundenkontingent ausschließlich auf betreute Unterrichtseinheiten bezieht. Meiner Meinung nach werden wir mit 800 Stunden für einen MBA in betreuter Form international wettbewerbsfähig bleiben.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Idee dieser beiden Gesetze ist schon mehrfach genannt worden. Ich meine, daß die freien und sehr flexiblen Rahmenbedingungen, die an unseren Universitäten herrschen, erst recht für die Kunst notwendig sind. Herr Kollege Krüger! "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit." – In diesem Sinne wollen wir diese Gesetze verstanden wissen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Nowotny. )

12.41

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Stoisits. – Bitte.

12.41

Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wenn man im Ausland unterwegs ist und mit den Rahmenbedingungen und dem Ruf Österreichs als Studien- und Forschungsland konfrontiert wird, dann ist man immer – das muß man ehrlich sagen – stolz auf Österreich. Der Ruf unserer Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ist international ein sehr hoher. Mir tut es immer gut, wenn ich damit konfrontiert werde.


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