Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 138

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nicht hören. Das wird Ihnen sehr weh tun, meine Damen und Herren! Das wird Ihnen sehr weh tun, denn dieser Ausdruck ist im Zusammenhang mit dem Wunderwuzi gefallen, der aus der Privatwirtschaft geholt wurde, um die Olympiabewerbung zu vermarkten. Dieser Wunderwuzi aus der Privatwirtschaft war ein Industriemanager eines großen Kärntner Betriebes und wurde einstimmig – einstimmig! –, auch mit den Stimmen der zwei freiheitlichen Landesregierungsmitglieder von der Kärntner Landesregierung bestellt.

Also dieser Wunderwuzi aus der Privatwirtschaft ist auch über Wunsch der Freiheitlichen bestellt worden und muß daher auch in diesen Ausdruck mit eingebunden werden, der hier soeben am Rednerpult gebraucht worden ist. Auch Sie haben in Ihren Reihen diese Art von Menschen, wie sie Herr Abgeordneter Gaugg hier angesprochen hat. (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn man dem Abgeordneten Gaugg zugehört hat, dann ist einem einmal mehr klargeworden, warum Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Grasser fluchtartig die Landesregierung verlassen hat: Es ist undenkbar, mit solchen Leuten überhaupt arbeiten zu können. (Zwischenrufe des Abg. Dr. Krüger. ) Es ist undenkbar, mit Leuten ein solch großes Projekt verwirklichen zu können, die, wie wir soeben gehört haben, in einer unglaublich herabmachenden Art und Weise über andere, die sich sehr stark engagieren, herfallen.

Meine Damen und Herren! Österreich hat international – insgesamt und im Sport – eine hervorragende Reputation. Das beweisen die vielen Großveranstaltungen in unserem Lande: Weltmeisterschaften und Weltcupveranstaltungen in vielen Sparten. Diese internationale Reputation wird uns helfen, unser großes gemeinsames Ziel auch erreichen zu können.

Ich halte es wirklich für eine ganz arge Beleidigung der Hunderten ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter im Bewerbungskomitee für die Olympischen Spiele 2006 in Klagenfurt, wenn der Repräsentant der Freiheitlichen Partei das Ganze als oberflächlich und halbherzig abtut. Das ist eine Beleidigung dieser Mitarbeiter in allen Komitees, die tüchtig arbeiten und zeitlich voll im Plan sind. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Schwarzenberger. )

Sie sind in Ihrer Art, Politik zu machen, von einem unglaublichen Vernichtungsdrang begleitet, meine Damen und Herren von den Freiheitlichen! Es ist wirklich nicht mehr begreifbar, wie Sie in diesem Lande Politik machen wollen. Das Wort "Konsens" ist für Sie anscheinend ein Fremdwort, das kennen Sie ganz einfach nicht! (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Die Instabilität ist offenbar der Mittelpunkt Ihrer politischen Überlegungen. Sie brauchen das, um Ihre politischen Ziele zu verwirklichen. Lassen Sie wenigstens die Olympiabewerbung aus dem Spiel, wenn Sie hier Ihre parteipolitischen Ziele verfolgen wollen! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Nun noch einmal zum Antrag der Freiheitlichen. Der Vorteil, wenn man vormittag dieselbe Diskussion führen kann wie am Nachmittag, liegt zweifellos auch darin, daß man noch mehr Informationen einholen kann, um auch darauf eingehen zu können. Zu diesem Antrag darf klar gesagt werden – ich habe mich jetzt noch einmal vergewissert, auch beim zuständigen Anwalt der Olympiabewerbung und nach Rücksprache beim Internationalen Olympischen Comité –, was von der Bundesregierung erwartet wird. Es wird erwartet, daß die Bundesregierung eine quasi politische Erklärung abgibt, in der sie sich verpflichtet, daß der Vertrag zwischen dem Internationalen Olympischen Comité beziehungsweise der Olympischen Charta und der Veranstalterstadt auch vollinhaltlich eingehalten wird.

Meine Damen und Herren! Es ist ganz einfach nicht denkbar und auch nicht möglich, daß zum gegenwärtigen Zeitpunkt klare zahlenmäßige Garantieerklärungen abgegeben werden können, weil der Vertrag zwischen dem IOC und der Veranstalterstadt Klagenfurt erst nach einem eventuellen Zuschlag abgeschlossen wird. (Abg. Grabner: Absichtserklärung!) Daher genügt es dem Internationalen Olympischen Comité – und auch dahin gehend habe ich mich noch einmal vergewissert –, daß diese Garantieerklärung von der Bundesregierung als politische Absichtserklärung abgegeben wird. Daher brauchen wir diesen Antrag nicht. Wir brauchen auch diese Ermächtigung nicht, weil in dieser Garantieerklärung kein Betrag enthalten sein wird. Das ist die formelle Vorgangsweise. Nehmen Sie das bitte noch einmal zur Kenntnis! (Beifall bei der SPÖ. –

 


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