Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 139

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Neuerliche Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)  – Das ist uns nicht jetzt eingefallen, sondern wir beschäftigen uns eben mit der Olympiabewerbung. Wir beschäftigen uns damit!

Meine Damen und Herren! Abschließend noch einmal zurück zu den Managern. Es wurde ein zweiter Manager bestellt, der angeblich der Wunschkandidat der Freiheitlichen, vor allem aber der Wunschkandidat des Parteiobmannes Haider war. Er ist nicht einmal einen Tag im Amt gewesen, da mußte er schon wieder zurücktreten. (Präsident Dr. Neisser gibt das Glockenzeichen.)

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Herr Abgeordneter! Die Redezeit ist abgelaufen.

Abgeordneter Anton Leikam (fortsetzend): Gut, ist mir auch recht. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.44

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wurmitzer. – Bitte.

17.44

Abgeordneter Georg Wurmitzer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Abgeordneter Gaugg hat von dieser Stelle aus appelliert: Die Jahrhundertchance Olympia 2006 darf nicht zum politischen Spielball werden. Kollege Gaugg! Ich stimme dir zu. Ich frage dich nur: Warum hast du dann heute hier den Wahlkampf für Kärnten eröffnet, acht Monate vor der Zeit?

Zweite Frage: Warum verwendest du zur Bezeichnung deiner politischen Mitbewerber Ausdrücke wie "Nudler-Partie" und ähnliches? Glaubst du, daß das dazu geeignet ist, ein gemeinsames Vorgehen zu erreichen? Damit liegst du total daneben! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Es ist nämlich schon öfter vorgekommen, daß die Freiheitliche Partei mit einem Fuß auf der Bremse gestanden ist, während sie mit dem anderen versucht hat, Gas zu geben. Heute versucht sie sogar, Vollgas zu geben in einer Frage, in der man bisher alles blockiert hat, was nur blockierbar war. Ich brauche nur die diversen Zeitungsnotizen des letzten halben Jahres zu zitieren, um euch das zu beweisen.

Am 23. Dezember 1997 steht im "Standard" zu lesen: FP-Chef Jörg Haider hat mehr als einmal signalisiert, daß ihm Kärntens Dreiländerbewerbung ein Dorn im Auge ist. Wirtschaftslandesrat Karl-Heinz Grasser, ein erklärter Senza-Confini-Befürworter, soll jetzt offensichtlich innerparteilich isoliert werden. – Das ist geschehen, er ist weg! Er ist nicht freiwillig gegangen, das könnt ihr irgendwo erzählen, aber nicht in diesem Haus. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Die nächste öffentliche Äußerung stammt vom 9. Februar 1998. Haider: Slowenien nicht olympiareif. – Glaubt irgend jemand, daß die Slowenen das nicht lesen? Heute will man aber von ihnen haben, daß sie Garantieerklärungen abgeben, daß sie mit uns gemeinsame Gesellschaftsverträge machen. Glaubt ihr, daß das ein positiver Beitrag für die Olympiabewerbung war? Mitnichten! So schaut das aus.

Ihr habt also bisher alles sabotiert, was pro Olympia gewesen ist. Zwei Manager wurden auf Intervention der Freiheitlichen Partei beseitigt. Herr Schwab aus dem Ennstal ist gar nicht erst angetreten, und den zweiten, Novak, hat man dann solange traktiert, bis er von sich aus das Handtuch geworfen hat. Und heute wollen Sie mit Ihrem Fristsetzungsantrag die Flucht nach vorne antreten? – Ich darf Ihnen sagen: Die Menschen in Kärnten glauben Ihnen nicht. Sie glauben Ihnen das nicht! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Wir als Volkspartei haben es nicht notwendig, Ihre Fluchtbewegungen mitzumachen. Wir hatten nämlich von Anfang an eine klare und eindeutige Haltung und haben ein klares und deutliches Ja zur Olympiabewerbung 2006 gesagt. (Beifall bei der ÖVP.)

Nur deswegen ist es heute möglich, einen Gesellschaftsvertrag auf den Tisch zu legen, wobei die Stadt Klagenfurt 0,8 Millionen, das Land Kärnten 3,2 Millionen, Slowenien 4 Millionen und


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