Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 165. Sitzung / 139

gen auch ein Ergebnis dieses Prozesses ist und daß von jenen negativen Informationen, die uns noch vor drei Jahren in diesem Bereich zugekommen sind, heute nichts mehr übrig ist. Die Damen und Herren in diesen Abteilungen arbeiten hervorragend zusammen und kooperieren und koordinieren sehr konstruktiv.

Es ist in diesen drei Jahren auch eine erhebliche Weiterentwicklung unserer Forschungs- und Technologieinfrastruktur vor sich gegangen. Ein Problem der österreichischen Forschungslandschaft war bisher und ist es auch noch zum Teil, daß die Strukturen in diesem Bereich unterentwickelt waren beziehungsweise sind. Diese "kritischen Massen" müssen, verteilt über Österreich, eigentlich erst geschaffen werden. Zum Teil wurden sie schon geschaffen. Ich denke da an die Kompetenzzentren "K-plus" und "K-ind". Ich denke an die Christian-Doppler-Gesellschaft, die sehr stark aktiviert und verstärkt wurde.

Es wurden aber auch Fachhochschulen in Österreich flächendeckend eingeführt. Damit werden Multiplikatoren für die Zukunft ausgebildet. Es kommen jährlich einige Tausend neue, qualifizierte Ingenieure und Akademiker aus diesem Ausbildungsprozeß heraus. Diese haben einen anderen Zugang zur Forschung und zur Technologie als nicht so gut ausgebildete Menschen.

Darüber hinaus gab es einen Reformprozeß im außeruniversitären Bereich. Beispiele dafür sind etwa Seibersdorf, das Arsenal, auch Profaktor in Steyr oder andere außeruniversitäre Einrichtungen, die sich in den letzten Jahren sehr stark und sehr positiv entwickelt haben und die österreichische Forschungslandschaft, auch dezentral über Österreich verteilt, sehr konstruktiv bereichern.

In bezug auf den Forschungsförderungsfonds, der heute auch schon erwähnt worden ist, werden wir heute wieder Maßnahmen beschließen. Die Aktivitäten des Fonds sollen zu mehr Schlagkraft der österreichischen Wirtschaft führen.

Darüber hinaus gibt es im Bereich innovativer Regionalpolitik die RIF, die regionale Innovationsförderung, die RIP, die regionale Innovationsprämie, ERP-Sonderprogramme und dergleichen mehr, wo auch massive Unterstützung für dezentrale Einrichtungen im innovativen und im technologieorientierten Bereich erfolgt. Durch diese Unterstützung beziehungsweise durch viele Maßnahmen, die in den letzten Jahren gesetzt wurden, konnten seit dem Jahre 1996 an die 8000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Kooperation mit den Ländern ist in einigen Bundesländern sehr gut entwickelt. Es gibt aber auch einige Bundesländer, für die Technologie- und Forschungspolitik noch nicht diese Rolle spielt, aber in jenen Bundesländern, die engagiert daran mitarbeiten – ich denke dabei an Oberösterreich, an Kärnten oder an Salzburg –, sieht man die Früchte dieser guten Zusammenarbeit zwischen den Gebietskörperschaften.

In unserem Entschließungsantrag, den wir heute einbringen, sind 21 wichtige Punkte betreffend Entwicklung der österreichischen Technologie- und Forschungsszene in nächster Zeit enthalten. Mit ein Grund für diesen Entschließungsantrag war auch die Delphi-Studie, die sich im wesentlichen damit befaßt hat, welche gesellschaftlich relevanten Forschungsfelder in den nächsten 15 Jahren gewährleisten werden, daß es zusätzliche Arbeit gibt, daß die Lebensqualität in Österreich auf jenem hohen Niveau, auf dem sie sich zurzeit befindet, bleibt.

Es wurden sieben Felder definiert, und diese werden in den nächsten Jahren die Forschungs- und Technologieschwerpunkte in Österreich bilden. Sie sind natürlich nicht zufällig zum Teil sehr ähnlich den Themenschwerpunkten im Fünften Rahmenprogramm und auch anderen Forschungsprojekten oder Forschungskonzepten. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)

Ich möchte hier noch eine ganz wichtige Sache ansprechen, die mir persönlich auch sehr am Herzen liegt, und zwar ist das die Frage der Biotechnologie. Die Biotechnologie-Investitionen greifen jetzt in Wien, und der Biotechnologie-Cluster entsteht jetzt endlich, weil in diesem Bereich bisher Professoren außeruniversitär auch persönlich ein sehr hohes Risiko eingegangen sind und sehr erfolgreich gearbeitet haben. Da wird die Unterstützung durch unsere Fördereinrichtungen eine sehr effiziente sein, davon bin ich überzeugt.


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