Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 165. Sitzung / 147

Wesentlich ist diese Vernetzung zwischen Grundlagenforschung und industrieller betrieblicher Anwendung. Es geht bei der Verbindung zwischen der universitären Forschung und den Unternehmen aber auch um "gläserne" Finanzen. Wir legen großen Wert darauf, daß genaue Abrechnungen der Kosten im Bereich der Universitäten vorgelegt werden.

Eine besondere Initiative stellt das Fünfte Rahmenprogramm der Europäischen Union dar, das unter Bundesminister Einem fertig verhandelt und abgeschlossen wurde. Dieses Programm mit seinen Leitaktionen ist einer der Erfolge, die während der österreichischen Präsidentschaft erzielt wurden. Kollege Gartlehner hat schon erwähnt, daß es dabei darum geht, daß wir versuchen, diese Bereiche des Fünften Rahmenprogramms und unserer Delphi-Studie miteinander zu verschränken.

Ich nenne ein paar Themen, die noch nicht genannt worden sind: das wichtige Thema lebensbegleitendes Lernen, die Verbesserung der sozioökonomischen Wissensgrundlagen oder nachhaltige Mobilität und Zusammenwirken der Verkehrsträger – ein Thema, das sicher für österreichische Forschungseinrichtungen von hohem Interesse und auch von großer politischer und praktischer Relevanz ist – oder Medizintechnik und Lebenshilfen für ältere Menschen.

Was wir bei all unseren Bemühungen wollen und anstreben, ist aber, daß Forschung und Entwicklung nicht nur dem Bestand und der Konkurrenzfähigkeit auf den globalen Märkten dient, sondern daß es gleichzeitig ein Mehr an sozialer Gerechtigkeit bringt, ein Mehr an Demokratie und auch ein Mehr an positiven Effekten für die Umwelt. Dann ist Forschung wirklich im umfassenden Sinn gelungen. – Ich danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.33

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gelangt nun Abgeordneter Freund mit einer freiwilligen Redezeitbeschränkung von 3 Minuten. – Bitte.

18.33

Abgeordneter Karl Freund (ÖVP): Herr Präsident! Meine sehr geschätzten Herren Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Als ein wesentliches Ziel bezeichnet der von meiner Fraktionskollegin Dr. Fekter und Kollegen Ing. Gartlehner eingebrachte Entschließungsantrag die Steigerung der Forschungs- und der Entwicklungsförderungsquote in Österreich.

Wenn wir uns auf dem internationalen Markt bewähren wollen, brauchen wir vor allem eines, nämlich gute Ideen, die in Form von innovativen Produkten verwirklicht werden und verkauft werden können. Grundlage dieser guten Ideen ist anwenderorientierte Forschung und Entwicklung.

Österreichs Wirtschaft ist durch ihre Kleinstrukturiertheit gekennzeichnet. Eine Vielzahl aller Arbeitsplätze in Österreich stellen die Klein- und Mittelbetriebe, und nicht zuletzt wegen der Sicherstellung dieser Arbeitsplätze ist es von großer Notwendigkeit, daß gerade auch die Klein- und Mittelbetriebe neue Ideen, neue Produkte entwickeln und verkaufen können. Oft fehlt es diesen Unternehmungen an der notwendigen Kapazität, um diese Ideen zu serienreifen Produkten zu bringen. Sie brauchen die entsprechenden Rahmenbedingungen. Forschung und Entwicklung muß auch für Klein- und Mittelbetriebe leistbar sein.

In dem eingebrachten Entschließungsantrag ist eine Vielzahl an zielführenden Maßnahmen aufgezählt. Hervorheben möchte ich vor allem, daß speziell im Bereich der Biomasseenergie ein Schwerpunkt gesetzt wurde. Ich habe in diesem Haus bereits mehrmals darauf hingewiesen, daß durch die effiziente Nutzung erneuerbarer Energie und erneuerbarer Rohstoffe vermehrt positive Effekte erzielt werden können, denn sie dient der Sicherung einer multifunktionellen Landwirtschaft, sie schützt die Umwelt und sie schafft und sichert auch neue Arbeitsplätze.

Im Biotechnologiebereich muß aber noch vieles erforscht werden. Mit dem heutigen Beschluß ist der Anfang für die Erschließung eines sicherlich auch international großen Marktpotentials gemacht. Österreich ist bekannt für seine Biotechnologie und verfügt auf diesem Gebiet über ein großes Know-how. Doch es genügt nicht, daß dieses Wissen nur in der Theorie vorhanden ist,


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